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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Stelle abgestürzt ist, wo das Erdbeben war.«
    »Warum willst du das wissen?«
    Kai holte tief Luft. Nun würde er es zum ersten Mal laut aussprechen. »Weil ich glaube, dass mitten im Pazifik ein Asteroid eingeschlagen ist.«
    Sein Gesprächspartner lachte. »Ach ja.« Als Kai nicht in sein Gelächter einstimmte, wurde er still. »Meinst du das ernst?«
    »Sonst fällt mir keine Erklärung ein.«
    »Du meinst, Satellitenbilder könnten deine Vermutung bestätigen?«
    »Ja. Wen rufe ich am besten an? Die NASA? Sie betreibt die Landsat-Satelliten zur Erdbeobachtung. Oder wie wäre es mit NESDIS, dem Umweltsatelliten der Behörde NOAA? Sie setzt Wettersatelliten zur Früherkennung von Hurrikanen ein.«
    »Da würde ich anfangen«, sagte Brian. »Ich hol dich an Bord, wenn ich jemanden an die Strippe kriege.«
    Damit legte er auf.
    »Einen Moment!«, meldete sich Brad. »Was hast du da eben gesagt? Ein Meteor?«
    »Genau genommen ist es ein Meteorit, wenn er mit der Erde kollidiert ist«, verbesserte ihn Reggie.
    »Was für eine Rolle spielst du denn hier?«, fauchte Brad ihn an. »Bist du bei der Sprachpolizei? Wen juckt denn das!« Er wandte sich zu Kai. »Nun mach mal halblang. Wenn ein Meteor oder Meteorit oder meinetwegen auch Asteroid auf dem Weg zur Erde war, wären die Nachrichten seit Monaten voll davon gewesen.«
    »Nicht, wenn niemand ihn entdeckt hat.«
    »Vielleicht kam er auch aus der Sonne«, sagte Reggie.
    »Du meinst, dass man einen Asteroiden verpasst hat, der groß genug war, um einen Tsunami auszulösen? Mich würde interessieren, wer das vergurkt hat.«
    »Das ist doch jetzt gar nicht wichtig«, entgegnete Kai. »Wir müssen einfach davon ausgehen, dass es ein Asteroid war, und von da weiterdenken.«
    »Warum ist es unwichtig?«
    »Wenn es tatsächlich ein Einschlag war, wissen wir nicht, wie groß der Tsunami ist, wenn er Hawaii erreicht. Der Aufprall eines Asteroiden löst völlig andere Wasserbewegungen aus als beispielsweise ein Erdbeben. Deshalb müssen wir Daten haben. Reggie sucht gerade nach den neuesten Berechnungen von Crawford und Mader.«
    Brad wirkte verwirrt. Kai erklärte ihm die Situation, zum einen, um ihm zu helfen, zum anderen, um sich selbst über das Geschehene klar zu werden.
    »Crawford und Mader sind Forscher in den Laboratorien von Los Alamos in New Mexico. Sie haben eine Reihe von Computermodellen veröffentlicht, die sie entwickelt haben, um vorhersagen zu können, wie groß ein Tsunami wäre, der von einem Asteroidenaufprall ausgelöst wird. Sie mussten natürlich von einer Menge Schätzungen ausgehen, wie etwa Materialdichte, Geschwindigkeit und Aufprallwinkel.«
    »Wenn der Asteroid vor dem Aufprall unentdeckt blieb, wie kann man dann wissen, wie groß er ist?«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Brad.
    »Wir wissen, wie groß das Erdbeben war und wie tief das Wasser an der Stelle ist, wo der Asteroid auftraf«, sagte Kai.
    »Sie haben eine Formel entwickelt, mit der man die Größe des Bebens abhängig von der Größe des Asteroiden ermitteln kann. Wir lösen die Gleichung ausgehend von der Größe des Bebens. So können wir schätzen, wie groß die Wellen in verschiedenen Entfernungen von der Aufschlagstelle sind.«
    »Gut«, sagte Brad. »Aber woher wisst ihr überhaupt, dass die beiden recht haben?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Reggie. »Der Aufprall eines Asteroiden wurde noch nie gemessen. Es wurden nur verschiedene Studien über Tsunamis, die von Asteroiden ausgelöst werden, veröffentlicht.«
    »Die Messungen der Bojen müssten präzise sein«, sagte Kai.
    »Aber solange ihr keine habt, bleibt ihr auf Vermutungen angewiesen«, warf Brad ein.
    »Auf wohlbegründeten Vermutungen. Das ist ein ganzes Stück besser als nichts.«
    »Wenn es also ein Asteroid wäre, was machen wir dann?«
    Darauf hatte Kai keine Antwort. Das Tsunami-Warnzentrum war gegründet worden, um vor Tsunamis zu warnen, die von Erdbeben ausgelöst worden waren, denn von solchen wurde Hawaii am häufigsten bedroht. Die meisten Beben fanden in Alaska, Japan und Chile statt, aber Tsunamis konnten auch einheimischen Ursprungs sein, von Vulkanen und Erdrutschen ausgelöst. Tsunamis aus dem Pazifischen Becken brauchten fünf Stunden oder mehr, bis sie den Bundesstaat Hawaii erreichten. Das ließ ausreichend Zeit, um die Küste zu evakuieren. In der Umgebung entstandene Tsunamis kamen in wenigen Minuten an. Sie waren viel gefährlicher. Für beide Fälle hatte man genaue

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