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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Hintergrund. Mehr hörte Kai nicht mehr. Das Telefon war tot.
    Der Tsunami füllte den ganzen Bildschirm aus. Als würde man durch das Bullauge einer Waschmaschine sehen, kochte und brodelte das Wasser.
    Die Kamera kippte nach hinten, vermutlich lag es am Druck, den die Welle vor sich herschob. Den Bruchteil einer Sekunde lang sah Kai noch blauen Himmel. Dann näherte sich der Linse ein Schatten, und das Bild verschwand.
    Kai, Brad und Reggie schwiegen. Sie brachten kein Wort über die Lippen. Sie wussten, was das, was sie gesehen hatten, bedeutete. In weniger als einer Stunde würde Hawaii eine Katastrophe epischen Ausmaßes erleben.
    19. Kapitel
    10:24
    58 Minuten bis zum Eintreffen der Welle.
    Kais schlimmste Befürchtungen hatten sich also bewahrheitet.
    »Was zum Teufel wird hier eigentlich gespielt?«, meldete sich Brad zu Wort. Dann wies er anklagend auf Kai: »Wieso hast du gewusst, dass der Tsunami so groß sein wird?«
    »Von Wissen kann nicht die Rede sein!«, schrie Kai ihn an. Dann riss er sich zusammen, auch wenn sein Puls raste. »Ich habe es geahnt, als ich meinen Schätzungen Crawfords und Maders Theorie zugrunde legte. In den Nachrichten sah ich auf einer Grafik, dass das Flugzeug genau an der Stelle abgestürzt war, wo sich das Erdbeben ereignet hatte.«
    »Und?«
    »Ich halte das nicht für einen Zufall, Brad. Da wir im Center nur zu zweit sind, könnte ich deine Hilfe gebrauchen. Ruf doch mal beim Luftverkehrsamt an und lass dir sagen, wo genau der Funkkontakt abriss. Und prüfe, ob noch andere Flugzeuge in der Umgebung waren. Lass dich nicht abwimmeln.«
    »Warum?«
    »Das sage ich dir dann.«
    »Aber wen soll ich anrufen? Es ist Feiertag.«
    »Keine Ahnung. Es muss einen Notruf geben. Hier.« Kai reichte ihm die Nummer des Bevölkerungsschutzes des Staates Hawaii. »Ruf Brian Renfro an. Lass dir von ihm helfen. Sag ihm, dass du mein Bruder bist.«
    Brad zog ein skeptisches Gesicht, sah aber, dass es Kai ernst war und zog sich zurück, um den Anruf zu erledigen.
    »Kai«, sagte Reggie, »hast du eine Ahnung, wie groß die Chancen sind, dass so etwas passiert?«
    »Ich weiß nicht. Eins zu einer Million? Aber Reggie, was ist, wenn es doch passiert ist? Wir sind auf so etwas überhaupt nicht vorbereitet.«
    »Wenn wir uns täuschen, lacht sich die halbe Welt über uns tot.«
    »Ich weiß, Reggie, aber …« Kai klopfte auf seine Uhr. Er musste seinem Kollegen nicht extra sagen, dass die Zeit verstrich. »Ich rufe jetzt die NASA an und frage, ob sie Satellitendaten oder Fotos von der Stelle unseres Erdbebens haben.«
    »Und ich?«
    »Such du nach der Formel von Crawford und Mader. Vielleicht wirst du in der Science of Tsunami Hazards fündig.«
    »Kapiert.«
    Kai rief den Bevölkerungsschutz an. Sein eigenes Center benachrichtigte viele Behörden und Institutionen im gesamten pazifischen Raum, aber die NASA gehörte nicht dazu. Kai hatte keine Notrufnummer für sie.
    Brian Renfro war am Apparat.
    »Brian, hier ist Kai Tanaka.«
    »Kai, was ist los? Dein Bruder wollte gerade die Nummer der Bundesluftfahrtbehörde.«
    »Du hast sie ihm gegeben, ja?«
    »Klar, aber ich finde es eigenartig.«
    »Es wird noch eigenartiger. Wen könnten wir anrufen, um an Satellitenaufnahmen zu kommen?«
    »Satellitenaufnahmen? Wofür brauchst du die denn?«
    »Die Situation könnte schlimmer sein, als wir zunächst annahmen.«
    »Noch schlimmer als ein Tsunami? Rechnest du auch mit einem Hurrikan?«
    Brad betrat das Zimmer, einen Zettel in der Hand.
    »Sekunde, Brian«, entschuldigte sich Kai. Zu Brad gewandt: »Das ging ja fix.«
    »Beim Telefonieren habe ich die Website von CNN aufgerufen. Sie geben den Längen- und Breitengrad in der Unglücksmeldung an.«
    Er reichte Kai den Zettel, der ihn an Reggie weitergab. Mit einem roten Punkt, den er aus dem entsprechenden Behälter nahm, markierte er die Absturzstelle. Sie entsprach genau dem Ort, an dem das Erdbeben stattgefunden hatte.
    »Gütiger Gott!«, entfuhr es nun Reggie. »Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Und, was hältst du davon?«, fragte Kai.
    »Ich glaube, meinen Tiefseeberg kann ich vergessen.«
    »Brian«, sagte Kai, »uns erwartet etwas noch Schlimmeres als ein Hurrikan.« Er berichtete ihm von der Videoübertragung der Katastrophe auf Johnston Island.
    »Und die Weihnachtsinsel?«, hakte Brian nach.
    »Vermutlich von der Karte verschwunden. Brian, Brad sollte die Luftfahrtbehörde anrufen, weil ich feststellen wollte, ob die Maschine der TransPac an der

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