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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Klippe hoch über den Wellen, die das Land umbrandeten. Am unteren Rand des Bildschirms war eingeblendet: Ka Lae, Hawaii, südlichster Punkt der U.S.A., Live-Übertragung.
    »Stellen Sie es lauter«, sagte Teresa.
    Die Frau zielte mit der Fernbedienung auf den Fernseher, und sie vernahmen die Stimme des Ansagers.
    »… sollten diese Leute nicht nachahmen. Noch einmal, wir sehen die Aufnahmen einer Helikopterkamera, die die Südspitze von Big Island, Hawaii, filmt. Hier wird der Tsunami zum ersten Mal auf Land treffen. Unseren Exklusivbericht verdanken wir KHAI, deren Helikopter wegen eines anderen Berichts heute schon über dem Vulkan von Kilauea war. Anscheinend haben sich zwei unerschrockene Wanderer diese Klippe ausgesucht, um als Erste den Tsunami zu erleben. Sie scheinen mindestens fünfzehn Meter über dem Meeresspiegel zu stehen. Wir können nur hoffen, dass sie in Sicherheit sind. Auf wiederholte Aufforderungen, die Klippe zu verlassen, haben sie nicht reagiert.«
    Der Kameramann schwenkte von den Wanderern zum Meer.
    »Was ist das? Es tut mir leid, meine Damen und Herren, aber es gibt technische Probleme mit der Tonübertragung. Uns liegen Berichte vor, dass mehrere Flugzeuge über dem Pazifik Wellen gesichtet haben, die sich mit unglaublicher Geschwindigkeit in Richtung Hawaii bewegen. Bestätigt wurde bisher noch keine dieser Meldungen.«
    Die Kamera schwenkte wieder zu den Klippen. Der Ansager setzte seinen Kommentar fort, dem aber nichts anderes zu entnehmen war als das, was man ohnehin sah. Das Wasser wich gerade deutlich vom Ufer zurück. In der Ferne zeigte sich etwas Weißes. Es schien sich zunächst langsam zu nähern, aber nach wenigen Sekunden war es bereits in Ufernähe. Von der Höhe der Welle konnte sich Teresa kein Bild machen.
    Schließlich sah man Welle und Ufer im Bild. Ohne Häuser zum Vergleich sah die Welle nicht besonders eindrucksvoll aus. Die beiden Wanderer am Klippenrand rührten sich nicht von der Stelle.
    Erst als das Wasser auf die Felsen aufprallte, erkannte Teresa, dass die beiden die Welle nicht überleben würden. Sie war davon ausgegangen, dass die Wassermassen gegen die Felsen prallen und sich dann aufs Meer zurückziehen würden. Stattdessen überfluteten sie alles, auch die Klippe. Zu spät erkannten die Wanderer die Gefahr. Kaum waren sie ein paar Schritte geflohen, hatte die Welle sie bereits verschlungen. Sie verschwanden wie Ameisen, die in den Abfluss gespült werden.
    Teresa stand mit offenem Mund da. Die Verkäuferin hustete heftig.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich hab … mein … Kaugummi verschluckt«, krächzte das Mädchen zwischen mehreren Hustenanfällen.
    Teresa rannte aus dem Laden. Die Verkäuferin bemühte sich mit fahrigen Bewegungen, die Tür abzuschließen, obwohl es den Laden schon bald nicht mehr geben würde.
    24. Kapitel
    10:41
    41 Minuten bis zum Eintreffen der Welle
    Im Fall einer Tsunami-Warnung wurde immer auch die Civic Air Patrol eingeschaltet, eine gemeinnützige, zivile Einheit der U.S. Air Force, die unter anderem auch Rettungseinsätze flog. Im Fall eines Tsunamis war ihre Aufgabe einfach.
    Es war davon auszugehen, dass Leute, die an abgelegenen Stellen badeten und surften, die Sirenen nicht hörten. Helikopter und Flugzeuge, die mit Lautsprechern ausgerüstet waren, flogen deshalb an den Küsten entlang und verbreiteten die Warnung. Jeder Pilot war für einen bestimmten Küstenabschnitt zuständig.
    Die Erfahrung hatte allerdings gezeigt, dass viele Surfer den Flugzeugen fröhlich zuwinkten, statt sich in Sicherheit zu bringen, weil sie sich freuten, bald auf einem Tsunami zu surfen.
    Einer der freiwilligen Piloten, ein engagierter Neunzehnjähriger namens Matthew Perkins, flog eine Cessna, die mit einem Lautsprecher ausgestattet war, den er selbst installiert hatte. Er hatte ihn ausführlich auf dem Flugplatz in Hickam getestet, hatte damit aber noch an keiner Übung teilgenommen. Diese Tsunami-Warnung war die erste Gelegenheit, seinen Lautsprecher auszuprobieren.
    Nachdem er alle erforderlichen Checks vor dem Abflug durchgeführt hatte, flog er los. In wenigen Minuten war er über dem Abschnitt des Strandes von Waikiki, für den er eingeteilt worden war.
    Vor der Küste von Diamond Head paddelten Lani und Mia mit ihren neuen Freunden. Der Blick von so weit draußen war spektakulär. Lani genoss ihr Abenteuer sichtlich, Mia war weniger begeistert. Als sie Sans Souci Beach erreicht hatten, war sie müde und bestand darauf umzukehren. Auch

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