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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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setzte seinen Weg mit gedrosseltem Tempo fort. Seine Bemerkung über junge Leute, die sich für unsterblich halten, hatte Teresa getroffen.
    Wenn Lani und Mia die Sirenen gehört hätten, müssten sie schon längst wieder bei ihr sein. Hin- und hergerissen, ob sie bleiben oder gehen sollte, überlegte Teresa, dass sie sich verpassen würden, wenn die Mädchen zurückkamen und sie nicht an ihrem Platz war. Andererseits war ihr das Warten zur Qual geworden. Sie konnte nicht einfach herumsitzen und Däumchen drehen. Es musste etwas geschehen.
    Sie wühlte in ihrer Tasche, bis sie einen Zettel fand. Darauf schrieb sie eine Nachricht an die Mädchen.
    Mia und Lani, ich mache mich jetzt auf den Weg, um euch zu suchen. Wenn ihr diese Nachricht findet, geht ins Grand Hawaiian zu Rachel. Ich treffe euch dort. Teresa.
    Das Hotel schien ihr ein geeigneter Treffpunkt zu sein. Sie hielt es nicht für klug, noch länger am Strand abzuwarten.
    Teresa nahm Schlüssel und Brieftasche und wickelte ihre Handtasche in ihr Badetuch. Sie konnte nur hoffen, dass niemand das Bündel mitnahm, bevor die Mädchen ihre Nachricht fanden.
    Dann setzte sie sich in Richtung Diamond Head in Trab und rief von Zeit zu Zeit die Namen der Mädchen.
    Sie war noch keine Minute unterwegs, als sich ihr Telefon meldete. Sie sah auf das Display. Eine unbekannte Nummer. Aber vielleicht riefen sie ja aus einer öffentlichen Telefonzelle an.
    »Teresa, hier spricht Brad. Gott sei Dank habe ich dich endlich an der Strippe. Das Netz war völlig überlastet. Hast du meine SMS erhalten?«
    »Nein. Haben die Mädchen dich angerufen?«
    »Was? Sind sie denn nicht bei dir?«
    »Circa vierzig Minuten bevor die Sirenen losgingen, sind sie zum Einkaufen gegangen und noch nicht zurückgekommen. Ich bin auf der Suche nach ihnen.«
    »Herr im Himmel! Teresa, du musst so weit weg vom Strand, wie es irgend geht. Der Tsunami wird gewaltig sein!«
    »Ich kann sie doch nicht sich selbst überlassen! Was ist, wenn sie die Warnung nicht gehört haben?«
    »Bei den vielen Sirenen? Ich bin in einem Betongebäude dreihundert Meter vom Strand entfernt und kann die Sirenen hören. Sie müssen sie gehört haben.«
    »Warum sind sie dann nicht zu mir gekommen? Da stimmt doch was nicht. Ich gehe hier nicht weg, bevor ich sie nicht finde!«
    »Okay! Beruhige dich! Uns fällt bestimmt etwas ein. Wo bist du?«
    »Am Strand von Waikiki, aber mein Akku ist leer.«
    »Ich weiß. Kai hat es mir gesagt. Wenn die Mädchen uns anrufen, schicken wir sie zu dir und Rachel ins Grand Hawaiian, aber du musst dort sein, bevor …«
    Teresas Handy piepte, und Brad verstummte. Auf dem Display blinkte das Akkusymbol.
    Sie schloss das Telefon und rief wieder Mias und Lanis Namen. Sie ging die Kalakaua Street hinauf, sodass sie sowohl die Läden als auch den Strand im Blickfeld hatte. Nach dem ersten Straßenzug entdeckte sie einen Klamottenladen, der Sweet hieß und für Teenager sehr attraktiv zu sein schien. Sie ging hinein und sah nach hinten. Sie rief laut die Namen der Mädchen, was normalerweise die Missbilligung des Personals zur Folge gehabt hätte.
    Die Fernsehbildschirme an den Wänden zeigten gewöhnlich Musikvideos, zurzeit waren sie jedoch auf verschiedene Nachrichtensender eingestellt. Die meisten sendeten die Tsunami-Warnung des Bevölkerungsschutzes. Auf anderen liefen Sender vom Festland.
    Eine junge Frau, die fasziniert vor den Bildschirmen stand, drehte sich um, als sie Teresa rufen hörte.
    »Madam«, sagte sie Kaugummi kauend, »wir schließen, weil evakuiert wird.«
    Teresa nahm ein Foto von Mia aus ihrer Brieftasche. Es war ein Jahr alt, würde aber seinen Zweck erfüllen.
    »Haben Sie dieses Mädchen gesehen?«
    Die Verkäuferin sah das Bild an und schüttelte den Kopf.
    »Sie ist wahrscheinlich schon weg. Ich gehe jetzt auch. Glauben Sie denen?«
    »Ich bin nicht von hier, deshalb ist alles neu für mich.« Teresa war schon auf dem Weg zur Tür, um ihre Suche fortzusetzen.
    »Ja, aber sechzig Meter hoch, das ist unheimlich.«
    Teresa blieb wie angewurzelt stehen.
    »Sechzig Meter? Wovon reden Sie?«
    »So hoch soll der Tsunami sein. Da hat sich doch einer einen Witz erlaubt, was?«
    Teresa musste an Brad denken. »Ach du liebe Güte! Als er sagte, der Tsunami sei gewaltig, dachte ich …«
    »Was ist denn das?« Die Verkäuferin deutete auf einen Fernseher.
    Auf dem Bildschirm waren Aufnahmen aus einem Helikopter zu sehen. An einer schwarzen Felsküste winkten zwei Menschen von einer

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