Todesflut: Thriller
Patienten auf den Intensivstationen und zu früh geborene Babys waren von lebenserhaltenden Maßnahmen abhängig, ganz zu schweigen von den Menschen, die gerade operiert wurden. Alles würde zum Tripler Army Medical Center umziehen müssen, das zum Glück auf einer kleinen Hochebene nordöstlich von Pearl Harbor lag. Man würde die stabilen Patienten mit dem Bus transportieren können, zusammen mit den Pflegefällen, die zu schwach waren, um sich auf den eigenen Beinen bewegen zu können. Alle anderen würde man per Helikopter verlegen müssen.
In dieser Krise war es ein Glück, dass so viele Soldaten auf Hawaii stationiert waren. Die Helikopter von Army, Navy und Air Force und auch die zahlreichen zivilen Hubschrauber würde man zum Transport der Kranken, Behinderten und solcher, die es nicht rechtzeitig schafften, sich in Sicherheit zu bringen, verpflichten.
»Michelle, du bist zuständig für die Koordination mit dem Militär. Die Stützpunkte um Pearl müssen geräumt und so viele Helikopter wie möglich einsatzbereit gemacht werden. Ich schätze, wir werden die Helikopter dringend brauchen. Die Flugzeuge können hinauf nach Wheeler.«
Wheeler Army Airfield lag im Landesinneren von Oahu. Ob es sicher war, stand in den Sternen, aber eine Alternative gab es sowieso nicht.
»Ronald, du bist für die Flughäfen zuständig, insbesondere Honolulu International. Aber auch Kahului Airport wird gefährdet sein, obwohl er auf der Nordseite von Maui liegt, da ein Teil der Welle seitlich an der Insel vorbei- und wieder zurückfließt. Die Flughäfen müssen geräumt werden. Abflugbereite Maschinen sollen starten. Wir wollen sie nicht herumstehen haben, wenn die Welle eintrifft.«
»Was ist mit den Flugzeugen im Landeanflug?«
»Wenn sie nicht genug Sprit für den Rückflug haben, müssen sie in Wheeler runter. In zehn Minuten darf niemand mehr auf den Zivilflughäfen landen.«
Brian Renfro stand auf, und alle außer Chet Herman verließen den Raum.
»Was ist mit mir?«
Brian Renfro hielt inne. Die Technik im Studio war zwar besonders einfach zu bedienen, aber er konnte trotzdem jemanden gebrauchen, während er auf Sendung war. Die Warnung, die derzeit ausgestrahlt wurde, war eine Schleife, er würde sie unterbrechen müssen.
»Du musst mir bei der Ansage helfen.«
Der Geologe setzte sich vor die Kamera. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt auf den Knien liegen. Er nickte Chet Herman zu, der auf ein paar Knöpfe drückte und dann auf ihn deutete. Die rote Lampe an der Kamera leuchtete auf. Brian Renfro begann zu reden.
»Hallo, ich bin Brian Renfro, der Beamte vom Dienst des Bevölkerungsschutzes von Hawaii.« Er räusperte sich. »Eine Tsunami-Warnung wurde für den gesamten Pazifik ausgesprochen, einschließlich der Inseln von Hawaii. Ich möchte diese Warnung aktualisieren. Das Tsunami-Warnzentrum verfügt nun über eindeutige Daten einer Tiefseemessboje, die aussagen, dass sich ein gewaltiger Tsunami in Richtung Hawaii bewegt. Wenn er die Küste erreicht, dürfte er eine Höhe von über vierundzwanzig Metern erreichen. Die Verbindung zu der Weihnachtsinsel ist unterbrochen, und wir wissen, dass der Tsunami Johnston Island bereits überrollt hat. Um 10:45 Ortszeit trifft die Welle auf die südliche Spitze von Big Island. Um 11:22 kommt sie in Oahu und Honolulu an. Die Ankunftszeiten der Welle auf den anderen Inseln sind als Kriechtitel am unteren Bildrand zu sehen. Sofern Sie diese Ansage im Radio hören, werden die Ankunftszeiten der Welle am Ende dieser Ansage verlesen.«
Er holte tief Luft, um sich für das zu stählen, was er nun sagen würde.
»Es könnte sein, dass noch höhere Wellen folgen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Die erste Welle ist vielleicht nicht die höchste. Die höchste Welle könnte über sechzig Meter erreichen. Deshalb bitten wir alle Bewohner der Inseln von Hawaii, sich so weit ins Landesinnere zu begeben wie möglich. Sollten Sie auf einem Schiff sein, kehren Sie nicht zum Ufer zurück. Fahren Sie so weit auf das Meer hinaus, wie Sie können.«
Er beschloss, den Asteroiden nicht zu erwähnen. Solange er keinen Beweis in der Hand hatte, konnte er sich nicht sicher sein, dass man die Warnung dann noch ernst nahm.
»Sollten Sie in einem höheren Stockwerk Zuflucht gesucht haben, sind Sie nicht sicher. Bitte verlassen Sie umgehend das Gebäude, in dem Sie sich aufhalten, und suchen Sie höher gelegenes Gelände auf. Nur wer nicht zu Fuß gehen kann, sollte mit dem Auto
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