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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Lani spürte ihre Muskeln, sie hätte aber noch eine Weile durchgehalten und war enttäuscht, dass Mia so früh aufgab.
    Der Wind hatte aufgefrischt, und ihre Kajaks schaukelten auf dem kabbeligen Wasser. Mit ihren müden Armen würden sie mindestens noch eine halbe Stunde bis zu ihrem Ausgangspunkt in Waikiki brauchen.
    Lani wunderte sich über die vielen Flugzeuge in der Luft, überall sah man zivile Hubschrauber, Nachrichtenhubschrauber, Militärhelikopter – weitaus mehr als gewöhnlich.
    Ein kleines Sportflugzeug flog am Strand entlang, fast als wollte es landen, obwohl die Landebahn noch einige Kilometer weit entfernt war.
    »Was hat der Typ da wohl vor?«, fragte Tom.
    »Keine Ahnung«, antwortete Jake.
    »Ob er eine Bruchlandung macht?«, kam es ängstlich von Mia.
    »Nein«, beruhigte Lani sie, »er hält seine Höhe und fliegt geradeaus.«
    »Was macht er dann?«
    Als der Flieger über ihnen war, hörte Lani Wortfetzen. Was genau gesagt wurde, konnte sie nicht verstehen. Zwischendurch knisterte es immer wieder.
    »Wahrscheinlich Werbung«, vermutete Tom.
    »Ja«, stimmte ihm Jake zu, »nur dass der Lautsprecher von dem Doofmann irgendwie kaputt ist.«
    Ein Wort hörte Lani etwas klarer.
    »Hat er eben Onami gesagt?«
    »Seht ihr«, sagte Tom. »Das sollte wahrscheinlich Konami heißen. Das ist eine Marke von Videospielen. Ich hab’s doch gesagt, Werbung.«
    »Funktioniert aber nicht«, sagte Jake.
    Die Cessna flog zwei Mal über sie hinweg, aber sie ignorierten die Maschine und paddelten weiter gemütlich zurück an den Strand von Waikiki.
    25. Kapitel
    10:43
    39 Minuten bis zum Eintreffen der Welle
    Während Reggie mit den Daten beschäftigt war, die von der Messboje eintrafen, hielt Kai ein Auge auf die Räumungsmaßnahmen, die von einem Fernsehsender übertragen wurden. Er war entsetzt über den Anblick, der sich ihm bot. Auf den meisten Kanälen wurde der Katastrophenalarm als Endlosschleife wiederholt. Vor wenigen Minuten hatte die Gouverneurin erneut vor dem Tsunami gewarnt, vielleicht um der Warnung des Bevölkerungsschutzes größeren Nachdruck zu verleihen, denn das, was sie sagte, unterschied sich kaum von der Ansprache Brian Renfros.
    Von einem Asteroideneinschlag war noch immer nicht die Rede. Vielleicht war das einer der Gründe dafür, dass viele Menschen die Warnung nicht ernst nahmen.
    Kai schaltete den Nachrichtensender MSNBC ein, der die Katastrophenwarnung nicht sendete, weil seine Zuschauer hauptsächlich auf dem amerikanischen Festland wohnten. Er übertrug aber Aufnahmen der Kameracrew eines Senders aus Honolulu.
    Man sah einen Reporter auf dem Strand von Waikiki, der auf die Szene um sich herum wies. Auf der Küstenstraße fuhren die Autos Stoßstange an Stoßstange und kamen nur im Schritttempo voran. Autos aus den Garagen der Hotels, die an der Straße lagen, warteten, um sich in die Schlange einzufädeln. Die Polizei versuchte, den Verkehr an den Kreuzungen zu regeln, aber bei den vielen Fahrzeugen war ein Vorwärtskommen kaum möglich.
    Einige Leute rannten, von panischer Angst getrieben. Andere schlenderten völlig unbesorgt am Strand entlang. Der Reporter, dessen Kurzhaarschnitt der steifen Brise widerstand, die die Palmen im Hintergrund zauste, sprach einen dicken Mann in Badehose an, der ein Handtuch über die Schulter geworfen hatte.
    »Sir, Sie scheinen sich keine Gedanken wegen des Tsunamis zu machen. Darf ich fragen, wieso?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Wir kriegen diese Warnungen einmal im Jahr. Ich gehe erst fünfzehn Minuten, bevor es so weit sein soll, zu meiner Eigentumswohnung.«
    »Ihrer Eigentumswohnung?«
    »Ja, sie liegt genau da drüben«, sagte der Dicke und wies auf ein weißes Haus hinter sich. »Acht Stockwerke und eine großartige Aussicht auf den Strand. Ich schaue einfach von dort aus zu. Gewöhnlich ist nicht viel zu sehen, aber vielleicht ist es ja heute anders.«
    »Sie klingen, als betrachteten Sie das Ganze als eine gute Unterhaltung?«
    »Nun, ein echter Tsunami hat zweifellos etwas ziemlich Erstaunliches. Aber ich bin mir sicher, es handelt sich wieder mal um einen Fehlalarm.«
    »Sind Sie sich darüber im Klaren, dass es inzwischen heißt, die Welle könnte über sechzig Meter hoch sein?«
    »Das ist doch einfach nur verrückt. Wie soll das denn möglich sein?«
    Der Mann setzte seinen Spaziergang fort. Der Reporter ging zu einem Lexus SUV, der auf der Kalakaua Avenue entlangkroch. Im Hintergrund sah man Menschenmassen, die langsam die

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