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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Wertvolle Erbstücke waren ihnen von ihren Eltern vermacht worden, die Orden seines Vaters aus dem Vietnamkrieg, ein silbernes Teeservice von Rachels Mutter, eine etruskische Vase, die sie auf einem Trödelmarkt gefunden hatten und die einen Wert von mehreren tausend Dollar hatte, wie sich später herausstellte, außerdem war da noch Kais Sammlung alter Baseballkarten. Alle bedeuteten ihm etwas, waren aber zu sperrig, um mitgenommen zu werden.
    Wirklich unersetzlich waren nur die Fotos. Alte Fotos, von seinen Eltern, jung und verliebt, Rachels Familienbilder, ihre Hochzeit, Lanis Babybilder. Schöne Urlaubsbilder. Daran lag ihm wirklich etwas. Von allem, was das Haus enthielt, wollte er nur die Fotos.
    Leider waren es unzählige Schachteln voll. Alle mitzunehmen kam nicht in Frage. Kai zog das Familienalbum hervor, das sie sich am häufigsten ansahen. Sehnsüchtig warf er einen Blick auf die anderen, und plötzlich brannten Tränen in seinen Augen – er würde sie nicht mitnehmen können.
    Auf dem Weg zur Haustür fiel sein Blick auf die Bilder an der Wand bei der Küche. Eines war ein Hochzeitsfoto von ihm und Rachel. In ihrem mit Perlen bestickten Kleid sah sie wunderschön aus, und beide strahlten sie vor Glück. Es erinnerte ihn immer an ihre erste Zeit, als sie sich kennenlernten, während sie anstanden, um ihre gebrauchten Lehrbücher zu verkaufen. Ihre erste Verabredung in einem Comedy Club. Wie er sie im Flugzeug um ihre Hand bat, weil er bis zu dem geplanten Abendessen bei Kerzenschein nicht warten konnte. Ein Foto von ihnen zu dritt in Disneyland. Komplikationen bei Lanis Geburt bedeuteten, dass Rachel keine weiteren Kinder würde haben können. Es schmiedete sie noch fester zusammen. Sobald sie mit dem Studium fertig waren und Geld verdienten, genehmigten sie sich jährlich Familienreisen.
    Kai nahm die Fotos von der Wand und zerschmetterte das Glas am Küchentresen. Er zog die Bilder aus den Rahmen und legte sie in das Album. Die Rahmen warf er auf den Boden. Als Letztes nahm er noch Bilbos Leine.
    »Komm zu mir, Buddy.« Bilbo näherte sich mit wedelnder Rute und setzte sich vor Kai, der ihn an die Leine nahm und tätschelte.
    Kai warf noch einen letzten Blick durch sein Haus, dann ertönte Brads Ruf von draußen.
    »Kai, wir müssen jetzt fahren! Sofort!«
    Kai rannte mit Bilbo zurück zum Motorrad, das mit laufendem Motor wartete. Reggie kam im gleichen Augenblick zurück. Doch was er in der Hand hatte, überraschte Kai.
    »Du brauchst das, wenn du mit Brad fährst«, sagte er und reichte Kai seinen Motorradhelm. »Ich benutze ihn nur noch selten. Ich hoffe, er ist dir nicht zu groß.«
    »Was ist mit deinem Zeug?«, sagte Kai und dachte an Reggies renoviertes Haus, das bald von der Welle hinweggefegt würde. »Willst du nicht irgendetwas mitnehmen?«
    »Nein. Alles nur Dinge, die ich mir wieder kaufen kann. Ach ja, ich hab da noch etwas.«
    Er drückte Kai einen Beutel und ein Kabel in die Hand. Kai war überwältigt von der Erkenntnis, dass Reggie in dieser Katastrophe nur daran zu denken schien, wie er ihm helfen konnte. Ihm war nie aufgefallen, wie aufmerksam Reggie war.
    »Das ist mein Seesack, ich habe ihn immer mitgenommen, wenn ich Kajak gefahren bin. Er dürfte sich gut für deine Sachen eignen. Und das ist ein Ohrstöpsel für dein Handy. Er passt unter den Helm, dann könnt ihr euch unterwegs verständigen.«
    »Danke, Reggie«, sagte Kai. »Das bedeutet mir eine Menge.«
    »He, ich leihe dir das nur. Ich will meine Sachen zurückhaben.«
    »Könntest du noch etwas für mich tun, Reggie?«, fragte Kai und streckte die Hand mit der Leine aus. »Bilbo passt nicht auf das Motorrad.«
    »Gar kein Problem. Wenn die Fernsehleute mir dumm kommen, hetze ich ihn ihnen auf den Leib.« Bilbo leckte Reggie die Hand, als wollte er zeigen, wie gefährlich er in Wahrheit war.
    »Pass auf dich auf«, sagte Kai und umarmte ihn. Reggie schien erst ein wenig überrascht, erwiderte die Umarmung jedoch.
    »Du auch. Wir sehen uns in ein paar Stunden«, sagte er, als wollte er nicht glauben, dass Kai in Gefahr sein könnte. Dann hielt er Brad die Hand hin. »Schwamm drüber, ja?«
    Brad nahm Reggies kräftige Hand, ohne zu zögern. »Du musst wissen, dass ich mich nicht oft mit Dreizentner-Fußballspielern anlege.«
    »Verstanden. Und nun holt sie.« Reggie kletterte mit Bilbo in den Ü-Wagen, und sie fuhren zum Haupttor hinaus.
    Kai packte das Album in den wasserdichten Beutel und hängte ihn sich über die

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