Todesflut: Thriller
Bevölkerungsschutzes auf Hawaii auswendig. Nicht einmal die von Reggie wusste er. Sie waren im Adressbuch seines Telefons gespeichert, und das lag zerschmettert am Straßenrand.
Sie konnten allenfalls umkehren, den Ü-Wagen suchen, damit er Reggie sagen konnte, dass es mit der Übergabe nicht geklappt hatte. Es konnte eine Stunde vergehen, bis Reggie in Wheeler war und mit allen Verbindung aufnahm. Es waren entscheidende Minuten, in denen der Bevölkerungsschutz auf Hawaii, aber auch andere pazifische Staaten ohne Informationen der Messboje wären.
Aber wenn sie nun umkehrten, brauchten sie mindestens zehn Minuten länger nach Waikiki. Sie hätten keine Chance, rechtzeitig einzutreffen.
Eine Minute später hatten sie die Auffahrt zur H1 erreicht. Der Verkehr auf der Autobahn war zum Erliegen gekommen. Es war jedoch genug Platz für ein Motorrad, und es dauerte nicht lange, und sie fegten mit hundertdreißig Stundenkilometern am Straßenrand entlang.
28. Kapitel
10:59
23 Minuten bis zum Eintreffen der Welle
Als sie um den Diamond Head herumfuhren, fiel Lani auf, dass die Kalakaua Avenue völlig verstopft war, was sie so noch nie erlebt hatte. Von ihrer Position in der Nähe vom Kuhio Beach aus konnte sie Menschen in beide Richtungen rennen sehen. Nur noch wenige hielten sich am Strand auf.
»Mia, was ist denn da los?« Sie deutete auf das Ufer.
Die beiden Jungen sahen ebenfalls hin.
»Ich weiß nicht«, antwortete Mia kurz angebunden. Ihr Gesicht war aschfahl geworden.
»Ist alles in Ordnung?«
Mia nickte, aber Lani wusste, wie jemand aussieht, der seekrank ist.
»Ist für heute ein Umzug oder so was angesagt?«, fragte Jake.
»Nicht, dass ich wüsste.«
Tom schüttelte verwundert den Kopf.
»Es ist auf jeden Fall etwas los.«
Zahllose Boote strebten mit atemberaubender Geschwindigkeit aus dem Sporthafen Ala Wai auf das offene Meer hinaus. Es schien sogar zu einer Kollision gekommen zu sein, aber aus der Ferne konnten sie es nicht mit Sicherheit sagen.
Dann gab es da die ungewöhnlich zahlreichen Flugzeuge. Zuerst das niedrig fliegende Sportflugzeug. Dann schien man sie aus einem Nachrichtenhelikopter gefilmt zu haben. Dem hatte Lani zugewinkt. Nun bewegte sich ein weiteres Sportflugzeug in ihre Richtung. Wenige Sekunden später glaubte sie, eine Stimme zu hören, die vom Flugzeug kam. Es machte kehrt und kreiste über ihnen. Die Stimme wurde verständlicher.
»… Tsunami-Warnung für Hawaii. Sie müssen sofort an Land und erhöhtes Gelände aufsuchen. Ich wiederhole, Tsunami-Warnung für Hawaii. Es handelt sich nicht um eine Übung. Sie müssen sofort an Land. Die Welle wird in dreiundzwanzig Minuten in Honolulu eintreffen. Wenn Sie die Warnung verstanden haben, heben Sie beide Hände, und winken Sie.«
Sie sahen sich an und winkten heftig mit den Armen und Paddeln. Das Flugzeug wackelte mit den Flügeln und flog weiter zu einigen Surfern, die etwa fünfhundert Meter weit entfernt waren.
»Warum haben wir denn die Sirenen nicht gehört?«, fragte Jake.
»Wir sind zu weit vom Strand entfernt. Es weht auflandiger Wind«, sagte Lani.
»Ist doch egal, warum!«, kreischte Mia. »Machen wir, dass wir hier wegkommen!«
»Dann los!«, rief Tom. »In diese Richtung.«
Lani und die Jungen drehten ihre Kajaks schnell auf den nächsten Strand zu und paddelten wie wild. Die unerfahrene Mia brauchte länger, um ihren Kajak auf den neuen Kurs zu bringen.
Sie paddelte kaum halb so schnell wie die anderen. Bei ihrem Tempo liefen sie Gefahr, es nicht zu schaffen.
»Schneller! Wir haben nicht viel Zeit!«, rief Jake.
»Meine Arme sind zu müde. Ich kann nicht schneller!«, rief Mia verzweifelt.
Tom wies auf Jake: »Paddele so schnell du kannst ans Ufer, und hole jemanden mit Boot.«
»Und wen? Deine Eltern sind nicht da.«
»Meine Mom arbeitet im Grand Hawaiian. Es liegt da drüben«, sagte Lani.
Die beiden Türme mit der Brücke schienen ganz nah zu sein, bis sie die Autos sahen, die davor parkten. Sie waren nicht größer als Spielzeug.
»Paddele so schnell du kannst«, sagte Tom. »Wir folgen.«
Jake machte sich auf den Weg.
Drei Minuten später war er schon einige hundert Meter vor ihnen. Der Stress, die mangelnde Übung und das Schaukeln ihres Kajaks waren mittlerweile für Mia zu viel geworden. Sie lehnte sich nach links und übergab sich. Dabei verlor sie die Balance, ihr Kajak kenterte, und sie fiel ins Wasser, bevor sie noch mit Würgen fertig war.
»Lani!«, schrie sie.
Ihre
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