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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Schulter. Dann steckte er den Kopfhörer in sein Telefon und setzte den Helm auf. Er war etwa drei Nummern zu groß, aber Kai zog den Riemen enger, bis er halbwegs saß.
    Brad sprang auf das Motorrad und ließ die Maschine aufheulen. Kai warf vorsichtig das Bein über den winzigen Lederflecken, der den Rücksitz darstellte.
    »Was mache ich mit meinen Füßen?«
    »Mann, du hast wirklich noch nie auf so einem Ding gesessen.«
    »Und ich würde es auch jetzt nicht tun, wenn es sich vermeiden ließe.«
    »Stell deine Füße einfach auf die Pedale da hinten, und leg deine Arme um meine Taille.«
    »Sag mir Bescheid, wenn du keine Luft mehr kriegst.«
    »Ich komm schon klar, aber ich werde riskant fahren müssen, wenn wir rechtzeitig dort sein wollen. Wo fahren wir übrigens hin? Wenn wir aufs Wasser wollen, brauchen wir ein Boot. Meines steht auf der Auffahrt zu Hause.«
    »Mir ist eine Idee gekommen. Fahr zum Grand Hawaiian. Ich erkläre dir alles unterwegs.«
    »Bei dem lauten Fahrtwind werden wir nicht viel reden können. Erkläre es mir, wenn wir dort sind. Halte dich gut fest. Wenn du fällst, halte ich an und lese dich auf.«
    Kai konnte mit Brads Humor nichts anfangen. Aber er war so fest entschlossen, seine Tochter zu finden, dass er seinen Horror vor einer Fahrt auf einem Metallross mit hundertvierzig PS überwand, auch wenn die Harley bei einem Zusammenstoß, selbst mit einem Mini, der Verlierer wäre.
    Als Brad davonröhrte, umklammerte ihn Kai wie ein Efeuzweig eine Eiche, sein Handy hielt er fest in der einen Hand. Der Luftwiderstand war unglaublich, er hatte Angst, und ihm war speiübel.
    Vorsichtig löste Kai seine rechte Hand und befühlte die Tastatur seines Handys, als sie durchs Tor fegten und auf die Fort Weaver Road einbogen, die sie zur Interstate H1 bringen würde. Es herrschte dichter Verkehr, aber sie kamen stetig voran. Kurz darauf hatten sie den Ü-Wagen überholt.
    Kai wählte die Kurzwahl für das Tsunami-Warnzentrum in Palmer, Alaska. Es piepste. Wie er befürchtet hatte, war das Netz überlastet.
    Die Straße wandte sich gen Norden, und der Verkehr wurde noch dichter. Brad schoss mit einem Wahnsinnstempo am Rand der Straße entlang, wenige Zentimeter von den Autos zu ihrer Linken entfernt. Manchmal fuhren sie durch Sand oder über eine Unebenheit, und das Motorrad schwankte bedenklich. Kai sah über Brads Schulter. Die Tachonadel zeigte um die hundert Stundenkilometer.
    Wieder versuchte Kai, das Zentrum in Palmer zu erreichen. Nach dem siebten Mal hatte er endlich Erfolg.
    Der Direktor Frank Manetti antwortete. Sein Apparat musste Kais Nummer erkannt haben, denn noch bevor Kai etwas sagen konnte, fragte er: »Kai, bist du das?«
    Trotz des Helms dröhnte Kai der Wind in den Ohren, aber über den Kopfhörer konnte er Manettis Stimme gut verstehen. Er dankte Reggie im Stillen.
    »Ja, ich bin’s.«
    »Was ist das für ein Lärm? Ich kann dich kaum verstehen!«
    »Das ist der Wind. Hast du die letzte Bojenmessung erhalten?
    »Was?«
    »Messung. Boje!«, rief Kai.
    »Da kannst du aber Gift drauf nehmen. Eine Monsterwelle ist auf dem Weg zu euch.«
    Kai musste Manetti unbedingt sagen, dass er das Center verlassen hatte und er nun zuständig war, weil sein Center als Einziges funktionstüchtig war. Nicht nur das, der Bevölkerungsschutz erhielt keine neuen Meldungen, solange Palmer Hawaii nicht abgelöst hatte. Kai hatte sich nicht die Zeit genommen, Renfro zu informieren, bevor sie das Center verlassen hatten.
    »Hör zu, Frank, du musst nun übernehmen.«
    »Kannst du das wiederholen, Kai? Ich habe dich nicht verstanden.«
    Kai sprach so laut er konnte: »Ich sagte, du musst jetzt …«
    Sie waren auf einer Kreuzung, Brad drehte gerade den Kopf nach links, um auf den Verkehr zu achten. Der Volkswagen-Käfer mit dem riesigen Surfboard auf dem Dach vor ihnen war ihm entgangen.
    Mit beiden Händen drückte Kai den Kopf seines Bruders nach unten, damit er nicht geköpft wurde, als sie unter dem Surfboard hindurchfuhren. Dabei schlug es ihm das Handy aus der Hand.
    »Verdammt!«, brüllte Kai, als er seine schmerzende Hand bewegte.
    »Das war knapp!«, schrie Brad über die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    »Bestens. Ich habe mein Handy verloren.«
    »Ich habe eins. Soll ich anhalten?« Er wurde langsamer und wollte gerade schalten.
    »Nein!«, schrie Kai. »Wir haben keine Zeit! Fahr weiter!«
    Brads Telefon nützte Kai nichts. Er kannte weder die Nummer des Zentrums in Palmer, noch die des

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