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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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man ihn nicht leichter sehen, wenn er sich der Erde nähert?«
    »Asteroiden können sich mit Geschwindigkeiten von siebenunddreißigtausend Kilometern in der Stunde bewegen. Sie wären in weniger als zehn Tagen bei uns. Es gibt nicht genügend Teleskope auf der Erde, um jeden Brocken zu entdecken, der im Weltall herumfliegt. 2002 kam ein Asteroid der Erde näher als der Mond. Er hatte einen Durchmesser von hundert Metern. Das hätte im Fall eines Einschlags gereicht, um eine große Stadt zu zerstören.«
    »Aber er hat die Erde nicht getroffen«, sagte die Reporterin.
    »Ja. So gerade eben. Das Datum seiner größten Erdannäherung war der 14. Juni. Entdeckt wurde der Asteroid am 17. Juni. Drei Tage, nachdem er an der Erde vorbeigeflogen war. Es ist vollkommen glaubwürdig, dass man einen Asteroiden erst entdeckt, wenn er mit der Erde zusammenstößt. Wir hatten schlicht Glück, dass es bisher noch nicht vorgekommen ist.«
    Kais E-Mail piepte. Eine Nachricht von Gail Wentworth mit acht Bildern im Anhang. Kai öffnete sie, der Kameramann filmte über seine Schulter hinweg.
    Er betrachtete sie in der Reihenfolge, in der Gail Wentworth sie geschickt hatte. Das erste Bild zeigte den Blick auf eine Wolkenmasse über einem breiten Streifen des Pazifiks. Zwei kaum erkennbare Linien waren über dem Gewitter zu sehen, als hätte jemand mit dem Kuli einen Strich gezogen. Die Zeitangabe unten rechts lautete: 18:40:00 GMT.
    Kai deutete auf die Zahlen. »Greenwich Mean Time, zehn Stunden früher, also 8:40 in Honolulu.«
    Auf dem Foto mit der Zeitangabe 18:40:30 waren die beiden Linien verschwunden, dafür war an ihrer Stelle ein weit hellerer Streifen zu sehen. Endlich verstand Kai, was er sah. Es waren die Spuren von Meteoriten, die in der Atmosphäre verglühten.
    »Es war nicht nur ein einzelner Meteor, es war ein Meteoritenschwarm.«
    Reggie deutete auf den hellen Schweif auf dem zweiten Bild. »Dieser hier müsste das Erdbeben ausgelöst haben. Wenn die beiden anderen klein genug waren, dürften sie vor dem Aufprall verglüht sein.«
    »Es müssen Teile desselben Asteroiden gewesen sein«, sagte Kai.
    »Wie Shoemaker-Levy«, sagte Reggie. Auf die fragenden Blicke der anderen erläuterte er: »So hieß ein Komet, der 1994 mit Jupiter kollidierte. Nicht auf einmal, sondern Stück für Stück. Das könnte auch hier so gewesen sein, nur die beiden ersten Stücke waren klein. Relativ gesprochen.«
    »Groß genug, um das Flugzeug zu zerstören«, sagte Kai.
    Reggie nickte. »Klar, aber der dritte, der den leuchtenden Streifen auf dem Foto verursacht hat, war so groß, dass er es bis auf den Meeresboden geschafft und ein Erdbeben ausgelöst hat.«
    Kai dachte einen Moment über die unvorstellbare Energie nach, die dazu nötig war. Einen Augenblick hielt er zögernd den Finger über der Tastatur. Ihm graute vor den nächsten Bildern.
    Aus dem Streifen war ein heller Punkt inmitten der Gewitterwolken geworden. Kai öffnete die in einem Abstand von dreißig Sekunden aufgenommenen Fotos eines nach dem anderen. Der Punkt wurde größer, bis man im letzten Bild deutlich den Einschlag sah. Abertausende von Tonnen glühenden Gesteins und Dampfes wurden in die Atmosphäre geschleudert. Eine Linie parallel zur Explosion trug die Erläuterung: vierundzwanzig Kilometer.
    »Gütiger Gott! Die Explosion hatte einen Durchmesser von vierundzwanzig Kilometern?«
    »Zumindest die Pilzwolke«, sagte Reggie.
    Kai verzog das Gesicht. Das musste er erst verarbeiten.
    Reggies Stimme weckte ihn aus seiner Betäubung.
    »Es kommt noch eine weitere Welle!« Gebannt starrten sie auf die Messwerte der Boje. Die Linie stieg unbarmherzig, bis sie eine Höhe von 1,3 Metern erreicht hatte.
    Brad, der nun wusste, was das bedeutete, stöhnte: »Allmächtiger!«
    »Was hat das zu bedeuten?«, wollte die Reporterin wissen.
    »Der zweite Tsunami wird über fünfundvierzig Meter erreichen.«
    »Der zweite ? Was soll das heißen, Dr. Tanaka? Wie viele werden es denn sein?«
    »Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass sie im Abstand von fünfundzwanzig Minuten eintreffen.«
    »Wir tappen nicht mehr im Dunkeln. Es ist keine Theorie mehr«, erklärte Reggie.
    »Vielleicht verstehen die Leute jetzt, dass sie unbedingt die Hochhäuser verlassen und sich auf die Hügel retten müssen«, sagte Kai.
    Lara Pimalo legte die Hand ans Ohr, um ihren Produzenten besser zu verstehen. Sie gab dem Kameramann ein Zeichen, mit dem Filmen aufzuhören. Eine Sekunde später rannte sie

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