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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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umgebenden Häuser überflutet. In der Nähe des Seaside tanzten ein paar Surfboards auf dem wirbelnden Schaum. Von ihren Besitzern war keine Spur zu sehen. Die Jet-Skis kippten um und verschwanden. Als Nächstes wurde die Frau in dem Mu’umu’u weggespült.
    Kai stockte vor Entsetzen der Atem. So schnell er konnte, raste er die Treppen hinauf.
    Er hatte noch nicht den zweiten Stock erreicht, da sah er, dass Mia am Ende ihrer Kräfte war. Er packte sie und rannte zwei Stufen auf einmal nehmend weiter. Das Adrenalin kochte in seinen Adern. Normalerweise wäre er bei einem zusätzlichen Gewicht von vierzig Kilo gekrochen, aber mit der Welle im Nacken schien Mia nicht mehr als ein voller Einkaufsbeutel zu wiegen.
    Kai blieb hinter Teresa und Lani und spornte sie mit seinem eisernen Willen zu immer größerem Tempo an. Die Tür zum ersten Stock schlug auf. Er wusste, es mussten Brad und die Jungen sein, aber er verschwendete keine Sekunde mit Nachsehen. Sie mussten noch viel höher.
    Er war auf dem Treppenabsatz des achten Stockwerks, als er ein schreckliches Geräusch hörte. Über dem Gebrüll des Wassers war zerberstendes Glas zu hören. Die Welle hatte sie eingeholt. In schneller Folge schlug sie in einem Stockwerk nach dem anderen die Fenster heraus, als würde ein Scharfschütze systematisch Flaschen von einem Zaun schießen.
    Das Gebäude schwankte, und Kai verlor das Gleichgewicht, als er den neunten Treppenabsatz betreten wollte. Er schlug gegen das Geländer und hätte Mia beinahe über die Seite nach unten fallen lassen. Er fand sein Gleichgewicht wieder und schaffte es bis zum obersten Stock. Nachdem er Mia abgesetzt hatte, warf er einen Blick nach unten.
    Brad war im sechsten Stock angekommen und schob Jake und Tom vor sich her, die wirbelnden Wassermassen waren nur noch zwei Stockwerke unter ihm.
    Sie spornten Brad von ihrem trockenen Plätzchen aus an: »Schneller! Lauft!«
    Kai hielt sich mit aller Macht am Geländer fest. Hoffentlich würde sie ihr Glück nicht ausgerechnet jetzt verlassen, wo er gezwungen war, tatenlos zuzusehen, wie der Tsunami seinen Bruder verfolgte.
    34. Kapitel
    11:23
    24 Minuten bis zum Eintreffen der zweiten Welle
    Entsetzt hatte Rachel zugesehen, wie Kai und Lani vor der Welle flüchteten. Als sie die Kalakaua Avenue erreichten, verlor sie sie aus den Augen, weil die Häuser ihr den Blick versperrten. Sofort versuchte sie, Kai anzurufen, hörte aber nur ein Besetztzeichen. Das Netz war offenbar überlastet. Sie versuchte, ihn auf dem Walkie-Talkie zu erreichen, das sie ihm mitgegeben hatte. Aber auch das war vergeblich.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tsunami zu. Im achtundzwanzigsten Stock waren sie weit über der maximalen Höhe der Welle, trotzdem schien es, als würde das Wasser endlos weiter ansteigen und nie mehr zum Stillstand kommen.
    »Hast du so etwas schon einmal gesehen?«, fragte Max.
    Die gestrandeten Jachten wurden von der Welle emporgehoben. Die kleineren Schiffe kenterten im selben Augenblick oder wurden von der Welle mitgerissen, die nun mit aller Wucht auf die Gebäude an der Uferstraße aufprallte und sie bis zur Unkenntlichkeit zertrümmerte. Die Menschen, die sich rennend in letzter Minute in Sicherheit bringen wollten, wurden einfach verschluckt.
    Der Tsunami krachte in den Bug einer weißen Luxusjacht und schob sie rückwärts ins Land hinein, ihre Schraube lief auf Hochtouren, ein verzweifeltes Ankämpfen gegen die immensen Kräfte der Natur.
    Auch dem Schwimmbagger war kein erfreuliches Los beschieden. Der Kapitän hatte in letzter Minute versucht, ihn aufs offene Meer zu fahren. Das schwerfällige Fahrzeug ließ sich aber nur schlecht manövrieren und hatte sich nicht weit genug vom Ufer entfernen können. Als das Wasser sich aufs Meer hinaus zurückzog, lag er hilflos gestrandet mit der ganzen Breitseite zur anrollenden Welle. Sie nahm ihn auf wie ein Spielzeug und schob das hundert Meter lange Schiff auf das Grand Hawaiian zu.
    »Der Bagger kommt genau in unsere Richtung. Alle festhalten«, befahl Rachel.
    Viele Gäste standen am Fenster, um das Eintreffen der Welle mitzuerleben. Die meisten rannten nun ans hintere Ende des Saales. Schreie waren zu hören. Max und Rachel blieben am Fenster, hypnotisiert von der Leichtigkeit, mit der der Tsunami den riesigen Schwimmbagger wie einen Korken tanzen ließ.
    Das Gebäude wankte wie bei einem schwachen Erdbeben, bei jedem Stoß vibrierten seine Scheiben.
    Als die Welle die Uferlinie erreicht

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