Todesflut: Thriller
Aktualisierungen des Tsunami-Warnzentrum vor Ort ausblieben, und Verbindung zum Tsunami-Warnzentrum in Palmer, Alaska, aufgenommen hatte. Ohne eine Minute zu verlieren, übernahm Palmer die Aufgabe, die pazifischen Anrainerstaaten und Inseln über weitere, den Tsunami betreffende Messungen zu informieren. Während Reggie auf dem Weg nach Wheeler unterwegs gewesen war, hatte die Messboje eine dritte Welle registriert. Sie würde sechzig Meter hoch sein, wenn sie in Honolulu eintraf.
Wheeler lag mindestens acht Kilometer von der nächsten Küste entfernt. Bereits jetzt waren die Rollbahnen des Stützpunktes mit den Boeings und Airbussen siebzehn verschiedener Luftfahrtgesellschaften überfüllt.
Reggie musste sich mit zahlreichen anderen Behördenvertretern vom Wetterdienst und selbst vom FBI, deren Büros im Herzen der Innenstadt Honolulus lagen, den knappen Platz teilen.
Die noch funktionierenden Telefonleitungen waren für das Militär reserviert. Zum Glück arbeitete Reggies Mobiltelefon noch.
Er hatte Kais Nachricht drei Mal abgehört, um ganz sicher zu sein, dass er alles korrekt verstanden hatte. Mehrmals versuchte er, Brad auf seinem Handy anzurufen, hatte aber keinen Erfolg. Ob seine Nachrichten angekommen waren, wusste er nicht, aber letztlich kam es jetzt sowieso nur darauf an, dass er einen Helikopter auftrieb.
Es standen nicht so viele Maschinen zur Verfügung, wie vorhanden waren. Die Rundflughubschrauber waren startbereit gewesen, sie waren für den Feiertag ausgebucht, aber viele Helikopter der Armee befanden sich auf dem Festland, waren von der ersten Welle zerstört worden, oder es fehlte an Piloten.
Was einsatzbereit war, war über allen Inseln unterwegs, nicht nur über Oahu. Bei den vielen tausend Kilometern Küste und Meer waren selbst die zahlreichen Helikopter von Army, Navy, Air Force, Küstenwache, Zivilpatrouille und Rundfluggesellschaften äußerst dünn gesät.
Zu Beginn der überstürzten Evakuierung war es unmöglich gewesen, sich mit anderen Behörden zu koordinieren. Erst jetzt versuchte man, die zur Verfügung stehenden Flugzeuge gezielt einzusetzen. Dennoch flogen noch immer viele Piloten einfach ihre Runden und hielten Ausschau nach Überlebenden.
Während Reggie einen Helikopter für Kai aufzutreiben versuchte, war er gleichzeitig voll im Einsatz. Er musste nicht nur die Behörden Hawaiis auf dem neuesten Stand halten, sondern auch den restlichen Pazifik über die drohenden Gefahren informieren. Anfangs herrschte ein großes Durcheinander. Einige Behörden hatten keine Aktualisierungen aus Palmer erhalten, und Reggie auf Hawaii war eingesprungen.
Das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii war dafür zuständig, die Nationen der halben Erdkugel vor eintreffenden Wellen zu warnen. Zwar war der Tsunami auch für Hawaii noch nicht ausgestanden, aber für zwanzig weitere Staaten und das amerikanische Festland ging der Albtraum gerade erst los. Reggie half Palmer, mit allen wichtigen Behörden in Verbindung zu treten und sie vorzubereiten. Und soeben stand der Mensch vor Reggie, der über die besten Möglichkeiten verfügte, ihm einen Helikopter zu verschaffen.
»Was ist mit Inseln wie Wake?«, fragte Stuart Johnson, Colonel bei der fliegenden Einheit der Nationalgarde und Verbindungsoffizier zu allen amerikanischen Territorien während der Katastrophe. »Wir haben dort zweihundert Angestellte stationiert.«
»Wake ist zu flach. Auf der Insel gibt es keine Stelle, wo man überleben könnte. Den Leuten bleibt nur, in einen Flieger zu steigen oder ein Schiff zu nehmen und die Insel zu verlassen.«
»Damit haben wir schon begonnen.«
»Sie müssen sich beeilen. Die erste Welle trifft in etwa vierzig Minuten dort ein.«
»Was ist mit Guam?«
»Guam hat noch ein paar Stunden Zeit. Wenn es dort eine Erhebung gibt, die über sechzig Meter hoch ist, dürfte wahrscheinlich alles in Ordnung sein.«
» Wahrscheinlich ?«
»Colonel, wir haben es hier mit einem Mega-Tsunami zu tun, der alle Anrainer und Inseln bedroht. So etwas hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Wir können auf keine fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisse zurückgreifen. Wir versuchen, die Daten, die uns vorliegen, nach bestem Wissen auszuwerten. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Welle umso flacher wird, je weiter sie sich vom Einschlagsbereich entfernt.«
»Wieso das? Ich dachte, Wellen könnten den ganzen Ozean überqueren und würden dabei nur wenig Energie verlieren? Sie haben das selbst gesagt. Ich habe
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