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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Wohnung, in die Brad gegangen war. Ihrem Gesicht sah Kai an, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste.
    »Was ist los, um Himmels willen?«
    »Brad und Mia. Die Wand ist eingestürzt. Sie stecken fest.«
    36. Kapitel
    11:34
    13 Minuten bis zum Eintreffen der zweiten Welle
    Die Stufen zum Dach des Moana Tower waren steil, aber breit. Gewöhnlich durften sie nur von den Hotelangestellten benutzt werden, die die Klimaanlagen warteten, aber Max hatte keine Wahl, er musste die Gäste aufs Dach schicken. Es war ein Glück, dass sich die Kletterpartie nur über ein Stockwerk erstreckte.
    Max besprach sich mit Bob Lateen, wie sie die letzten Rollstuhlfahrer am besten auf das Dach bringen konnten, und beschloss, dass er und Adrian sie tragen würden. Einige Ehefrauen – keine unter siebzig – boten ihre Hilfe an, aber Max hatte Angst, dass sie stürzen könnten. Er wollte keine weiteren Risiken eingehen, er hatte genügend Probleme zu bewältigen.
    Die Besitzer von Mobiltelefonen bat er, es immer wieder bei der Polizei und der Feuerwehr zu versuchen, damit sie einen Helikopter zu ihnen schickten. Selbst konnte er sich nicht auf das Dach stellen und winken, sonst hätte sich der Transport der Behinderten verzögert. Er bat deshalb drei alte Damen, ihre Männer allein zu lassen und Tischtücher zu schwenken.
    Es dauerte zwei Minuten, bis der erste an den Rollstuhl gefesselte Gast bequem auf dem Dach saß. Das war länger, als Max kalkuliert hatte. Bei diesem Tempo würden sie über eine Viertelstunde brauchen. Er schickte diejenigen voraus, die noch laufen konnten.
    Während Adrian diesen Gästen half, stellte sich Max ans Fenster und betrachtete die Zerstörung.
    Die Straßen waren nicht wiederzuerkennen. Das Wasser strömte zurück in den Ozean und zog dabei jede Menge Treibgut mit sich. Nun würde es nur noch wenige Minuten dauern, bis alles abgelaufen war.
    Die Fußgängerbrücke des Hotels konnte er nun deutlich sehen. Durch ein großes Loch im Dach schien die Sonne hinein. Wie es zu ihrer Zerstörung gekommen war, konnte Max nicht ausmachen. Es musste etwas Großes gewesen sein, das die Brücke ohne Weiteres aus ihrer Verankerung hätte reißen können. Tatsächlich schien sie nur mehr dürftig befestigt zu sein. Wer diese Brücke überquerte, dem musste das Wasser bis zum Hals stehen, dachte er, als er sich wieder zur Treppe wandte.
    Rachel war im Konferenzzentrum des sechsten Stockwerks angekommen. Die Brücke bot einen Anblick, als wäre eine Bombe explodiert. Das Glas war aus den Fenstern geflogen, sodass die Meeresbrise hindurchwehte. Sie hing völlig schief, die Seite zum Strand ragte schräg nach oben, als hätte die Welle sie hochgedrückt, aber nicht von den Stahlkabeln lösen können.
    Durch das Loch im Dach ergoss sich die Mittagssonne und beleuchtete den traurigen Zustand des Fußbodens. Wie alles, das mit dem Tsunami in Berührung gekommen war, war auch der Boden der Brücke mit einer zähen Schlammschicht bedeckt. An vielen Stellen waren Löcher entstanden. Es war ein großes Glück, dass die Brücke überhaupt noch vorhanden war. Einem erneuten Ansturm des Wassers würde sie gewiss nicht standhalten.
    Gleichzeitig mit Rachel näherte sich die Familie vom anderen Ende aus der knapp zwanzig Meter breiten Verbindung zwischen den Türmen. Die Eltern atmeten schwer vor Anstrengung. Der Vater trug ein kleines Mädchen, während ein elfjähriger Junge und ein um mehrere Jahre jüngeres Mädchen sich an ihre Mutter drängten. Die Kinder hatten die schlanke Gestalt und das schwarze Haar der Mutter geerbt, aber ihre helle Haut war offensichtlich eine Mischung aus den Hauttypen der Eltern. Der Mann, der ein kleines Doppelkinn hatte, überragte seine Familie. Sein Hemd wölbte sich über einem stattlichen Bierbauch.
    Die Familie machte sich nicht sofort an die Überquerung der knarrenden Brücke, ihre Angst davor war zu groß. Das Geländer der dem Strand zugewandten Seite war weggerissen und lag nun schief auf der Brüstung der anderen Seite.
    Rachel rief den Flur hinunter: »Ich bin die Hoteldirektorin! Mein Name ist Rachel Tanaka! Ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Ja«, kam es vom Vater.
    »Wie heißen Sie?« Rachel hatte die Erfahrung gemacht, dass alles besser lief, wenn sie den Namen der Leute kannte, mit denen sie zu tun hatte.
    »Ich bin Bill Rogers«, antwortete der Vater. »Meine Frau heißt Paige und die Kinder Wyatt und Hannah. Die Kleine ist Ashley.«
    »Ist die Brücke sicher?«, fragte

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