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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Indonesier hastige Schüsse auf das Schiff abfeuerten.
    Sobald zwei Matrosen einen großen Balken mit Ketten an jedem Ende auf das Sturmboot gehoben hatten, gab Juan Eric den Befehl, den Frachter vom Ufer wegzudrehen. Zwar bot er damit ein größeres Ziel, doch dies erlaubte es Cabrillo und dem Landeteam auch, die Bootsgarage ungesehen zu öffnen.
    Während das Tor langsam nach oben glitt, sprang das Landeteam ins Sturmboot und hakte sich mit den Armen in die Halteschlingen ein. Jedes Teammitglied gab durch einen lauten Ruf zu verstehen, dass es gesichert war. Der Steuermann, Mike Trono, ließ den Motor an, und Juan nickte dem Bootsmeister der Garage zu. Wie eine riesige Schleuder transportierte ein Flaschenzugsystem das Boot die Rampe hinunter und aus der Garage hinaus. Die Beschleunigung war brutal und wurde noch heftiger, als Trono die Schrauben ins Wasser senkte. Die schweren Außenbordmotoren wühlten sich tief ins Wasser und schleuderten eine hohe Gischtfahne in die Bootsgarage der
Oregon
, während das leichte Boot in Gleitfahrt überging.
    Kalte Luft rieb sich an jedem Flecken entblößter Haut wie Sandpapier, und die Wassertropfen, die sie trafen, waren kalt genug, um einen brennenden Schmerz zu erzeugen. Das Sturmboot flitzte um den verrosteten Frachter herum und pflügte eine keilförmige Spur in die schwarze See. Als irgendjemand am Strand das Boot bemerkte, waren sie bereits mit fünfzig Knoten unterwegs und damit zu schnell, um gezielt beschossen zu werden.
    Dauernd schlug Trono Haken im Wasser, während er auf den Punkt zuhielt, an dem Juan landen wollte. Er befand sich im Schatten eines der gestrandeten Kreuzfahrtschiffe. Es hatte sich derart tief in den Strand gegraben, dass Arbeiter eine Treppe aus Steinen angelegt hatten, über die man aufs Hauptdeck gelangen konnte. Die Umgebung des Schiffes war mit Abfällen und Müll übersät, der zu schwer war, um vom Wasser mitgespült zu werden.
    Das Boot schoss durch die Brandung und hatte einen derart geringen Tiefgang, dass seine Insassen nur zwei Meter weit waten mussten, um an dem mit dicken Felsbrocken übersäten Strand Deckung zu finden. Juan und Linc hockten sich hinter einen Felsklotz, so groß wie ein Haus, der während irgendeines prähistorischen Vulkanausbruchs ausgespuckt worden war. Das Sturmboot war bereits im Begriff, sich wieder vom Strand zu entfernen. Juan sah ihm nach, um sich zu vergewissern, ob Tory seine Anweisung befolgt hatte, an Bord zu bleiben, und seine Hochachtung vor ihr nahm noch um einiges zu, als er sie im offenen Steuerhaus neben Mike Trono und einem ehemaligen Marineinfanteristen namens Pulaski stehen sah.
    »Was denkst du, Juan?«, fragte Linc.
    »Sieht so aus, als wären wir mitten in einem kleinen Krieg gelandet. Ich wette, dass Singh die Indonesier bezahlt, während die Typen in Schwarz zu Anton Savich gehören.«
    »Demnach ist der Feind meines Feindes nicht unbedingt mein Freund, nicht wahr?«
    »Das denke ich auch.«
    Das Team arbeitete sich den Berghang hinauf und achtete darauf, dass sich das Kreuzfahrtschiff so lange wie möglich zwischen ihm und dem Kampfgeschehen befand. Dutzende von chinesischen Arbeitern mit weit aufgerissenen Augen lagen auf dem Erdboden und hatten nur Angst. Sie wussten nicht, was sie von der bewaffneten Patrouille halten sollten. Juan versuchte zunächst, ihnen klar zu machen, sie sollten sich eine bessere Deckung suchen, aber sie alle waren wie gelähmt vor Angst, daher gab er seinen Versuch auf.
    Wenn er hoffte, irgendwelche Chinesen zu retten, dann müssten sie den Kämpfen irgendwie ein Ende machen.
    »Großer Meister, wir sind bereit«, meldete Max über das taktische Funknetz.
    Die
Oregon
hatte die Position gewechselt. Die Klappen vor ihrer Gatling-Kanone waren noch geschlossen, obwohl sich das Schiff in eine Position manövriert hatte, von der aus es über ein freies Schussfeld auf die beiden an den Schlepper angekoppelten Fischtrawler verfügte.
    »Wir sind ebenfalls bereit. Habt ihr Eddie gefunden?«
    »Negativ. Hali hat von Murph die Kameras übernommen, damit dieser sich ausschließlich auf die Waffenkontrolle konzentrieren kann. Er schießt sich langsam ein und bekommt ein paar gute Bilder, aber am Strand rennen so verdammt viele Menschen rum, dass die Gesichtserkennungssoftware des Computers einige Zeit braucht, um alle durchzugehen.«
    »Sieh dir mal den Bereich in nächster Nähe der Kämpfe an.
    Wenn Eddie einigermaßen in Form ist, dürfte er sich dort

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