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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Telefonnummer, daher dürfte ihre Zentrale nicht mehr als ein Postfach sein, dessen Inhalt automatisch an eine andere Adresse weitergeleitet wird.«
    »Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, wohin die Post geschickt wird?«
    »Nicht ohne in irgendeinem Drittweltland in ein Postamt einzubrechen und einen Blick in ihre Datenbanken zu werfen.«
    »Wir halten uns diese Option auf jeden Fall offen«, sagte Cabrillo ernsthaft. »Rede weiter.«
    »Als Nächstes überprüften wir die Organisationsstruktur jeder Firma. Die entsprechenden Unterlagen sind öffentlich zugänglich und werden in einer Datenbank bereitgehalten. Ich hoffte, wir würden dieselben Namen in den Leitungen jeder Firma antreffen.«
    »Du hast doch wohl nicht ernsthaft angenommen, dass es so simpel sein würde?«, fragte Juan mit unverhohlenem Spott.
    »Nun, ich hatte es gehofft. Aber wie du dir vorstellen kannst, so viel Glück hatte ich natürlich nicht. Allerdings gab es ein gemeinsames Element. Alle sieben Firmen, denen die
Maus
gehört, und die vierzig Personen, die als Direktoren dieser Firmen aufgeführt werden, sind russischer Herkunft.«
    »Es sind Russen? Ich hätte eher auf Chinesen getippt.«
    »Nein, alle sind Russen. Was Lindas Vermutung bestätigt, dass die Männer, die die
Maus
bewachen, aus dem Zarenreich kommen. Im Augenblick läuft eine entsprechende Suche bei Interpol. Bis jetzt gab es bei einigen dieser Typen schon Treffer.
    Sie gehören der russischen Mafia an. Nicht gerade der Führungsschicht, aber ihre Verbindungen dorthin sind eindeutig.«
    »Demnach ist das Ganze ein russisches Unternehmen.« Juan dachte laut nach. »Ich kann erkennen, welche Vorteile sie aus den Schiffsentführungen ziehen, aber was hat es mit diesem Menschenhandel auf sich? Die Schlangenköpfe sind straff organisiert und haben in China eine sichere Basis. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie eine Konkurrenz neben sich dulden, selbst wenn es sich um den russischen Mob handelt.«
    »Dazu habe ich eine Idee«, unterbrach Max seinen Gedankenfluss. »Was wäre, wenn die Schlangenköpfe mit den Russen einen Vertrag abgeschlossen haben? Es könnte doch sein, dass sie sich russischer Schiffe bedienen oder den Chinesen gestatten, Russland als Drehscheibe zu benutzen, um die illegalen Einwanderer nach Europa zu schmuggeln.«
    »Das wäre möglich«, räumte Juan ein. »Sie könnten den Hafen von Wladiwostok dazu benutzen, die Chinesen dort an Land zu bringen und sie auf die Transsibirische Eisenbahn zu setzen.
    Wenn sie erst einmal in Moskau oder in St. Petersburg sind, brauchen sie nur ein paar gefälschte Dokumente, und schon sind sie unterwegs nach Berlin oder London oder New York. Ich habe gehört, dass die Zollbehörden auf der ganzen Welt viele der alten Kanäle geschlossen haben, daher könnte dies eine ganz neue Route sein.«
    Cabrillo dachte bereits weiter. Er kannte nicht viele Leute in der eisigen Hafenstadt Wladiwostok, aber nach Moskau und St. Petersburg hatte er noch immer ganz gute Verbindungen. Tatsächlich arbeiteten viele seiner alten Gegner aus dem Kalten Krieg in privaten Sicherheitsfirmen für die neuen Oligarchen, und viele von ihnen gehörten mittlerweile selbst zu dieser steinreichen Oligarchensekte.
    »Also dann auf nach Moskau«, entschied Juan. »Nicht so schnell, Meister«, versuchte Mark ihn zu bremsen.
    »Möglich, dass du irgendwann dort landest, aber es könnte auch noch einen anderen Weg geben.«
    »Ich höre.«
    »Ich dachte daran, wie schwierig es wäre, vierzig russische Gangster aufzustöbern – und welches Druckmittel wir haben, um sie zum Reden zu bringen. Mike Halbert und ich haben uns ausführlich darüber unterhalten, und wir kamen beide zu dem Schluss, dass die Russen offenbar nicht die geringste Ahnung haben, was diese Firmen eigentlich tun. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass derjenige, der D Commercial Advisors und Ajax Trading und all die anderen Firmen gegründet hat, die Russen dafür bezahlt hat, um ihren Namen zu benutzen, und darüber hinaus wissen sie nichts.«
    »Wir haben es also mit einem Direktorium aus Strohmännern in einer Scheinfirma zu tun.«
    »Genau. Alles kann ganz und gar abgestritten werden.«
    »Und was haben wir jetzt in der Hand?«, fragte Juan und war leicht verärgert, dass Murphy offenbar ein Spielchen mit ihm trieb.
    »Den Knaben, der die Firmen gegründet hat.«
    »Moment mal. Den Knaben? Du redest von einem Knaben?«
    »Jawohl.«
    »Sie haben Mist gebaut«, rief Cabrillo, und seine

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