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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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das Schwein umzubringen. Rob erschien alles ganz unwirklich. Wie hatte es nur so weit kommen können? Natürlich wusste er, wie. Schließlich war er ja die ganze Fahrt über dabei gewesen, dennoch konnte er es kaum glauben. Er hatte sich immer für einen im Grunde ganz netten Kerl gehalten, und doch war er nun zu einem Wesen geworden, das andere tot sehen wollten.
    Es war alles im Arsch. Total.
    Chuck hatte sich auf den Rücken gewälzt und war damit beschäftigt, das letzte Stück Klebeband von seinem linken Bein zu entfernen. Rob merkte, dass er irgendwie immer noch das Tranchiermesser in der Hand hielt, auch nachdem dieses menschliche Projektil ihn getroffen hatte.
    Und eines wurde ihm klar:
    Gegen diesen Kerl hatte er in einem fairen Kampf keine Chance. Er richtete sich auf und stieß zu, stach auf Chuck ein.
    Im Dunkeln floh Zoe den Strand entlang. Sie hatte die langen, muskulösen Beine einer Läuferin, was ihr einen Vorsprung vor ihren Verfolgern verschaffte. Ihre zerschnittenen Fußsohlen behinderten sie allerdings, sonst hätte sie keinerlei Schwierigkeiten gehabt ihnen zu entkommen. Sie wäre einfach so lange gerannt, bis die anderen nicht mehr konnten, und dann immer weiter, bis sie weit genug von diesem Horrorhaus mit seinen Schrecken entfernt war. Doch die Stellen, an denen das Glas ihr die Füße aufgeschlitzt hatte, brannten wie Feuer. Tränen strömten ihr übers Gesicht, während sie ihre ganze Willenskraft darauf konzentrierte, trotz der Schmerzen ein Bein vor das andere zu setzen. Und es schien zu funktionieren. Sie warf einen Blick über die Schulter und sah, wie sie immer weiter zurückfielen, bis sie nur noch bleiche, geisterhafte Gestalten waren, die durch die Dunkelheit glitten. Sie begann wieder Hoffnung zu schöpfen. Sie würde es schaffen. Sie würde nicht sterben. Nicht heute Nacht. Eine ungestüme, ausgelassene Freude machte sich in ihr breit und ließ sie den Schmerz nicht mehr spüren. Erneut blickte sie sich um. Sie vernahm einen Knall und sah in der Finsternis etwas aufblitzen.
    Eine Waffe!
    Die schießen auf mich!
    Diese Erkenntnis erfüllte sie mit einer entsetzlichen Angst. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ein Stück Blei, das mit unvorstellbarer Geschwindigkeit auf sie zuraste und in ihren Körper einschlug. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass sie im Dunkeln ein bewegliches Ziel treffen würden, noch dazu auf diese Entfernung, aber vielleicht landeten sie ja einen Glückstreffer.
    Es war allerdings keine Kugel, die sie zu Fall brachte. Sie rannte gegen eine Sandburg und vor Schreck blieb ihr die Luft weg, als sie der Länge nach hinstürzte.
    Steh’ auf! Steh’ auf! Steh’ auf!
    Zoe gehorchte der Stimme in ihrem Kopf. Durch den Sturz taten ihr die Füße noch mehr weh, doch sie achtete nicht auf den Schmerz und kam mit enormer Anstrengung wieder auf die Beine. Die bleichen Gestalten hinter ihr waren ein bisschen näher gerückt und nun etwas deutlicher auszumachen. Sie nahm ein weiteres Aufblitzen in der Dunkelheit wahr und machte, dass sie weiterkam. Diesmal landete ihr rechter Fuß geradewegs auf der Metalllehne eines zusammengefalteten Klappstuhls. Sie schrie auf. Vor lauter Schmerz verlor sie den Halt und stürzte erneut.
    Steh’ auf! Steh’ auf! Steh’ auf!
    Sie versuchte es, konnte jedoch nicht. Sie schaffte es auf die Knie, doch ihr rechter Fuß pochte so unbarmherzig, als hätte jemand Batteriesäure in die Schnittwunden geschüttet. Er tat zu sehr weh. Sie konnte nicht weiterlaufen.
    Und dann waren sie über ihr.
    Das Mädchen mit der Glatze stürzte sich auf sie und warf sie zu Boden. Sie stieß einen triumphierenden Schrei aus, setzte sich rittlings auf Zoe und schob ihr den Revolverlauf in den offenen Mund. Das Korn der Waffe riss ihr das Gaumendach auf, dass es anfing zu bluten. Der salzige Geschmack brannte in der Kehle. Das Gefühl erinnerte sie an ihre Kindheit, als sie mit einer Halsentzündung im Bett lag. Sie wünschte, sie wäre wieder ein Kind, sicher im schützenden Schoß der Familie.
    Mama ...
    Das Mädchen mit der Glatze, Julie, grinste und beugte sich dicht über sie. »Ende der Fahnenstange, du Schlampe. Jetzt werde ich zugucken, wie dir das Hirn aus dem Schädel spritzt. Das wird ein Spaß. Für mich jedenfalls. Für dich nicht ganz so sehr.« Sie kicherte. »Du wirst bloß dabei sterben .«
    Missy erreichte die beiden und blieb keuchend direkt hinter der Stelle stehen, an der Zoes Hinterkopf im Sand lag. »Das ... wirst ... du ... nicht ...

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