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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ist hinterm Bett.«
    Verblüfft tätschelte Cohn das Gesicht des Mannes. »Cleveres Kerlchen.«
    McCall holte den Koffer hinter dem Bett hervor und schaute hinein. »Es wird immer besser.«
    »Ich wusste, dass das irgendwann passieren würde«, erklärte der Bärtige. »Ich hab’s ihnen gesagt.«
    Obwohl Cohn ihn mit der Waffe bedrohte, wandte der Mann sich, augenscheinlich unbesorgt, ab und griff nach einem Glas Scotch.
    »Rufen Sie die nächsten paar Minuten keine Hilfe«, sagte Cohn. »Wenn Sie uns die Bullen auf den Hals hetzen, rufe ich meinen Bruder über Handy und gebe ihm Ihren Namen und Ihre Adresse. Der kommt dann zu Ihnen und macht alle fertig, die im Haus sind. Verstanden?«
    »Da ist niemand - ich bin so oft geschieden, dass ich die Möbel vermiete«, erklärte der Mann. »Aber ich will meine Ruhe. Ich lasse Ihnen fünf Minuten zum Verschwinden.«
    »Sehr gut«, erwiderte Cohn.
    »Ich hab’s ihnen prophezeit, dass das passiert. Ist einfach zu viel Geld im Spiel«, sagte der Mann.
    Cohn ging rückwärts in Richtung Tür. »Nicht vergessen: fünf Minuten.«
    »Darf ich Ihnen meine Visitenkarte geben?«, fragte der Bärtige.
    Cohn sah McCall an, der die Achseln zuckte. »Wie bitte?«
    »Meine Visitenkarte. Rufen Sie mich doch an. In zwei Jahren. Ein paar Wochen vor der großen Kongressversammlung.«
    »Wieso sollte ich das tun?«, erkundigte sich Cohn.
    Der Mann breitete die Hände aus und ließ das Eis in seinem Scotch-Glas klimpern. »Weil noch viel mehr Geld rauszuholen wäre. Ich weiß, wo es ist und wer es hat, jedenfalls manchmal. Mein Anteil … ein Drittel?«

    »Wo ist die Visitenkarte?«
    »Auf dem Tisch.«
    Cohn holte sie und steckte sie in die Tasche. »Könnte gut sein, dass ich mich tatsächlich melde.«
    »Gern. Ich halte die Augen offen«, versprach der Mann.
    »Machen Sie das«, sagte Cohn und fügte an McCall gewandt hinzu: »Wie viel Geld ist in dem Koffer?«
    »Keine Ahnung. Dicke Bündel Fünfziger und Hunderter, wie in dem andern. Alle schon im Umlauf gewesen.«
    Cohn nickte, holte sein Handy heraus und wählte Lanes Nummer: »Fertig. Verschwinde.«
    Dann steckte er das Handy weg, holte aus und versetzte dem Mann einen Schlag gegen den Wangenknochen, direkt unter dem linken Auge. Er ging zu Boden und kroch, »Jesus, Jesus« wimmernd, weg, bevor er voller Angst den Blick hob. Der Schlag hatte eine heftig blutende Platzwunde verursacht.
    Cohn holte mehrere Bündel Banknoten aus dem Koffer und kniete neben dem Mann nieder. »Tut mir leid - es wird nicht lange wehtun. Aber so wirkt es echter … Das dürften um die fünfzigtausend sein.« Er ließ die Scheine auf die Brust des Mannes fallen. »Die gehören Ihnen. Geben Sie sie einer Person Ihres Vertrauens, bevor Sie die Bullen rufen. Oder verstecken Sie sie. Dann können Sie sich in zwei Jahren was Hübsches leisten, ja?«
    Er tätschelte das Bein des Mannes, bevor sie hinaushasteten: den Flur und die Treppe hinunter, wo Lane sich zu ihnen gesellte, und schließlich hinaus auf die Straße zu den Autos.
    Unterwegs erzählte Lane mit leisem Lachen: »Denen hab ich eine Heidenangst gemacht. Als ihr weg wart, hat der Typ mir die Ohren vollgesabbert, dass er die Cops auf uns hetzt, weil er nämlich ein hohes Tier ist. Ich hab ihn am Hemd gepackt und geschüttelt wie ein Baby.«
    »Hast ihm hoffentlich nicht zu weh getan?«, erkundigte sich Cohn.

    »Nein, nein, keine Sorge. Er blutet, und ein paar blaue Flecken wird er auch kriegen, aber ernsthaft verletzt ist er nicht.«
    »Und die Nazizeichen?«, fragte McCall.
    »Die Kleine hat sie bemerkt«, antwortete Lane. »Irgendein armer Cop wird sich die nächste Woche durch Tattoo-Akten wühlen müssen.«
    Cohn nickte. »Gut.« Er hatte wirklich ein prima Team.
     
    Im Hotel feierten sie das Gelingen der Aktion wie Fußballer einen großen Sieg; sogar Rosie Cruz beteiligte sich. Sie breiteten das Geld auf dem Bett aus: Fünfziger und Hunderter, gebraucht, keine fortlaufenden Nummern, und unter Schwarzlicht waren keine Markierungen zu erkennen. Das Zählen dauerte fast eine halbe Stunde, obwohl sich alle daran beteiligten. Am Ende hatten sie Zehntausender-Bündel, zusammengehalten durch Gummibänder.
    Cohn zählte sie: »Eine Million einhundertvierzig, eine Million zweihundertvierzig, eine Million dreihundertvierzig … einhalb.«
    »Eine Million vierhundertdreißigeinhalbtausend«, sagte Rosie Cruz.
    »Klasse«, sagte Lane.
    McCall drückte Rosies Arm: »Genial.«

SECHS
    I n den Jahren ihrer Ehe

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