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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Ihnen einen Beutel über den Kopf gestülpt, Ihnen den Zimmerschlüssel und das Geld abgenommen und Sie zusammengeschlagen.«
    Weimer nickte, versuchte seine Position zu verändern, zuckte zusammen. »Ja, das ist die Kurzfassung. Ich wusste nicht, dass der Mann Brutus Cohn heißt, und Sie sollten sich mit Wörtern wie ›Schwarzgeld‹ zurückhalten. Warum haben Sie ihn noch nicht geschnappt, wenn Ihnen so viel über ihn bekannt ist?«
    »Wir suchen ihn, konnten ihn aber noch nicht aufspüren. Er ist untergetaucht, hat die Stadt möglicherweise schon verlassen. Doch wir geben nicht auf. Sein Gesicht können Sie jetzt in allen überregionalen Fernsehsendern bewundern.«
    »Das bringt mir mein Geld nicht zurück.«
    »Stimmt, aber es war ja sowieso nicht Ihres«, erinnerte ihn Lucas. »Was können Sie mir sonst noch sagen?«
    »Ich hab nachgedacht, und eins ist mir aufgefallen.«
    »Und zwar?«
    »Tja, ich …« Er versuchte sich zu bewegen und stöhnte auf. »Ich glaub, ich hab mir da hinten einen Muskel verrissen … Verdammte Scheiße.«

    »Zurück zum Thema«, sagte Lucas.
    »Ja … Ich war zuvor in einem Sandwich-Shop, um was zu essen, hab gezahlt und bin zum Parkplatz gegangen. Da haben sie mich geschnappt, als ich die Tür von meinem Wagen aufmachen wollte. Einfach so.« Er klatschte zweimal in seine kleinen feisten Hände. »Sie müssen mich beobachtet haben. Vom Van aus ging das nicht. Ich glaube, sie hatten einen Komplizen im Laden.«
    »Ist Ihnen jemand aufgefallen?«
    Wieder machte Weimer eine Bewegung, und er wurde blass. »Scheiße … Ja, in einer der vorderen Nischen saßen so ein tougher Hillbilly-Typ und eine coole Frau. Irgendwie passten die nicht zusammen. Sie hat zwei- oder dreimal zu mir rübergeschaut. Ich bin, wie ich bin, und meine Frau mag mich so, aber einen Schlag bei den Ladys habe ich nicht gerade. Normalerweise gönnen die mir keinen zweiten Blick.«
    »Okay.«
    »Sie hat mich also beobachtet. Vielleicht für diesen Cohn? Sie könnte ihn angerufen haben, als ich aufgestanden bin.«
    »Haben Sie ein Handy bei ihr gesehen?«, fragte Lucas.
    »Nein, aber ich hab auch nicht bewusst geschaut.«
    »War sie zufällig eine Latina?«
    Weimer hob erstaunt die Augenbrauen: »Kennen Sie sie?«
     
    Lucas rief Carol im Büro an und bat sie, seine E-Mails zu checken. Das Foto aus Washington war dabei. »Drucken Sie es aus. Ich brauche es so schnell wie möglich. Könnte jemand es gleich zum St. John’s rüberbringen? Mit Blaulicht und Sirene?«
    »Draußen auf dem Flur steht Jenkins, mit einer Zeitung in der Hand. Der soll mit einem der Wagen rüberfahren.«
    »Sehr gut.«
    Danach versuchte Lucas, dem Lobbyisten weitere Informationen zu entlocken, doch der konnte ihm nichts Neues mehr
sagen. »Das waren Profis. Die haben sich während der Aktion ganz ruhig unterhalten, als wollten sie noch ein Bier miteinander trinken. Als der Typ mich geschlagen hat, weil ich ihm den Rucksack verschwiegen hatte, war er nicht wütend, sondern wirkte eher, als würde er ein Kind bestrafen …«
    Lucas holte sich eine Cola light aus der Cafeteria, während er auf Jenkins wartete, und las die Artikel des Star Tribune über den Parteitag: weitere Demonstrationen und etliche Festnahmen. Dann warf er einen Blick auf die Uhr, holte das Handy aus der Tasche und stellte fest, dass er kein Signal bekam. Also ging er die Treppe hinauf und rief Jenkins von dort aus an. »Bin in zwei Minuten da«, sagte Jenkins. »Ich musste um die halbe Stadt rumfahren, wegen den Absperrungen.«
    Lucas winkte Jenkins vom Gehsteigrand aus heran, so dass dieser ihm einen braunen Umschlag durchs Wagenfenster reichen konnte. »Was für ein Chaos. Man kommt nirgends durch. In St. Paul ist der gesamte Innenstadtbereich gesperrt.«
    »Danke fürs Bringen. Bis später im Büro.«
    »Hoffentlich war’s wichtig.«
    »War es.« Lucas klopfte zum Abschied kurz gegen die Tür des Wagens, bevor er ins Krankenhaus zurückging. Im Aufzug holte er das Foto aus dem Umschlag. Die Qualität war schlecht - eine Handyaufnahme -, aber man konnte die Lucas’ Ansicht nach attraktive Frau darauf erkennen.
    Sie hatte dunkle Haare und dunkle Augen und schien sich in einem Nachtclub oder einer Bar aufzuhalten; im Hintergrund waren glitzernde Lichter zu sehen, die Ecke eines Spiegels und die Schulter einer anderen Frau, möglicherweise in einem Cocktailkleid. Sie blickte nicht in die Kamera, sondern nach rechts. Vielleicht ahnte sie gar nichts von dem

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