Todesgier - Thriller
Schnappschuss.
Weimer sah fern. Als Lucas eintrat, wandte er ihm den Kopf zu. »Tut weh, wenn ich mich bewege. Schrecklich. Ich komme
mir vor wie ein Kleinkind. Könnten Sie die Decke von meinem Bett nehmen? Ich hab heiße Füße.«
Lucas legte die Decke auf einen Stuhl. »Ich hab da ein Bild für Sie … Sagen Sie nur ja oder nein, wenn Sie sich absolut sicher sind.«
Er reichte ihm das Foto. Weimer sah es eine Sekunde lang an und nickte. »Ja. Das ist sie. Wer ist das?«
Lucas nahm das Bild zurück. »Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden.«
»Verpassen Sie ihr von mir eine Abreibung«, sagte Weimer. »Dann kriegen Sie von mir ein signiertes und mit einer persönlichen Widmung versehenes Foto vom nächsten Präsidenten.«
»Wissen Sie denn, wer das sein wird?«, fragte Lucas.
»Egal. Wir haben uns in beide Richtungen abgesichert.«
Vor dem Krankenhaus rief Lucas über Handy Carol an. »Jenkins ist auf dem Weg zurück. Greifen Sie ihn sich, holen Sie Shrake und sehen Sie zu, dass Sie Del loseisen können. Der ist irgendwo in der Stadt unterwegs, als Penner verkleidet … Sie sollen alle in zwanzig Minuten im Büro sein.«
Im Wagen wählte er die Nummer von Mitford, dem Assistenten des Gouverneurs. »Wir treffen uns in zwanzig Minuten in meinem Büro, um über die Gangster zu reden. Sie sind herzlich eingeladen.«
»Die Sache mit dem Polizisten gestern … wird das die Öffentlichkeit aufmerksam machen?«, fragte Mitford.
»Vielleicht, vielleicht auch nicht. Jedenfalls wird das Geld nicht mehr im Mittelpunkt stehen.«
»Gut. Ich bin im X und kann in zwanzig Minuten da sein, falls ich es überhaupt durch die Stadt schaffe.«
»Sie wollten den Parteitag ja hier haben«, erwiderte Lucas.
»Hey, ich finde, er ist ein großer Erfolg und der beste Beweis für Minnesotas strahlende Zukunft. Bis gleich.«
Sie versammelten sich in Lucas’ Büro. Lucas schob Carol, die gern mehr erfahren hätte, hinaus und sagte zu seinen Leuten: »Ihr kennt alle Neil …«
Dann erzählte er ihnen von dem Geld in Aktentaschen und Rucksäcken, von den Überfällen, dem Mord an dem Polizisten in Hudson, von Lily Rothenburgs Informationen über die Polizistenmorde in New York und schließlich von der Latina und dem toten Jungen in D. C.
»Wir haben es mit Kriminellen zu tun, die vor keinem Mord zurückschrecken und mindestens vier Menschen auf dem Gewissen haben«, erklärte Lucas. »Sie halten sich hier in der Stadt auf, und wir müssen sie fassen.«
»Das wusste ich nicht«, sagte Mitford.
»Niemand wusste davon - jedenfalls nicht so genau. Wir gehen den Fall von hinten an und müssen ein paar Hebel umlegen. Ich möchte, dass das Foto von dieser Frau ins Fernsehen kommt. Lily hilft uns: Sie ist schon dabei, Cohns Bild in allen Medien zu platzieren.«
»Was ist mit mir?«, erkundigte sich Del. »Ich hab ziemlich viel Zeit investiert, um mich mit den Demonstranten anzufreunden, und tue sowohl dem Sheriffbüro als auch den Kollegen von der Polizei in St. Paul einen Gefallen.«
»Bleib dran, bis wir was Brauchbares haben - dann muss ich dich allerdings möglicherweise abziehen«, erwiderte Lucas. »Ich hab das Gefühl, dass die Probleme mit dem Parteitag nach den Festnahmen gestern so gut wie vorbei sind. Vielleicht steht uns am Donnerstag, dem großen Tag von McCain, noch was ins Haus, aber … wenn wir dich brauchen, brauchen wir dich.«
Del nickte. »Okay.«
»Die Frage ist: Wo stecken sie?«, sagte Shrake. »Nach der Sache in Hudson wissen sie, dass wir die Motels auf sie aufmerksam machen. Wo haben die sich verkrochen? Außerhalb des Bundesstaates? Oder sind sie ganz verschwunden?«
»Wahrscheinlich haben sie was gemietet«, mutmaßte Jenkins. »In der Stadt gibt es ungefähr sechshundert leerstehende Eigentumswohnungen, die die Makler an Republikaner, Presseleute und andere vermieten. Wenn sie das wissen …«
Lucas nickte. »Tun sie. Die sind gut informiert.«
»Das könnte die Lösung sein«, sagte Jenkins. »Ralph Warren mit seinen Connections … Vielleicht haben sie es über ihn organisiert. Der hatte mehrere hundert leerstehende Eigentumswohnungen.«
»Und ist leider tot«, sagte Lucas.
»Aber es gibt sicher jemanden, der die Wohnungen für ihn verwaltet«, bemerkte Jenkins. »Irgendjemand muss das Geschäft doch weiterführen.«
»Klingt einleuchtend«, sagte Lucas. »Nimm dir mit Shrake alle Verwalter von leerstehenden Eigentumswohnungen vor.«
»Ich finde, wir sollten mit dem
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