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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mitgerechnet. Ein weiterer im Hotel - das wären dann fünf.
    Aber die Polizei hatte ihr Foto.
    Bestimmt hatte Laura das Haus in Venice mittlerweile verlassen, dachte sie, und die Flammen erledigten das Aufräumen für sie. Sie könnte ihr Gesicht ein wenig verändern, sich die Haare blond färben … aber sie musste tatsächlich weit weg, zum Beispiel nach Neuseeland. Das Geld vorsichtig transferieren, Schecks über Irland, eine Weile ein ganz normaler Job …

    Von Laura wussten sie nichts.
    Fünf Tote, bestenfalls.
    Doch in einem Punkt hatte Cohn recht: Wenn sie sofort scharf schossen, konnten sie die Aktion mit drei Leuten durchziehen.
     
    Eine Kaltfront näherte sich aus Kanada; vermutlich waren dies die allerletzten Sommertage des Jahres. Don Johnson, der Briefträger, der so scharf auf Juliet war und Shorts sowie ein verknittertes blaues Hemd trug, kletterte mit einer Tasche über der Schulter aus seinem Truck und ging die Auffahrt hinauf, sein zweiter Häuserblock des Morgens.
    Letty und Jennifer Carey warteten mit Andy Cramer in einem Channel-Three-Van. Letty hielt ihn für einen Australier, doch er entpuppte sich als Südafrikaner. Cramer zwängte den Van vor dem Postwagen in eine Parklücke, sprang hinaus, schob die Seitentür zurück und holte seine Kamera heraus. Jennifer nahm das Mikrofon. Gemeinsam folgten sie Johnson, der sich verwundert zu ihnen umdrehte. Letty beobachtete alles von der offenen Tür des Wagens aus: Jennifer hatte gesagt, sie würde es nicht machen, wenn Letty sich einmischte.
    »Mr. Johnson«, rief Jennifer. »Mr. Johnson.«
    »Ich?«, fragte Johnson verwirrt.
    »Die Kamera läuft«, informierte ihn Cramer, und Jennifer hielt ihm das Mikrofon vor die Nase. »Mr. Johnson, eine Sechzehnjährige behauptet, Sie hätten sich ihr wiederholt sexuell genähert.«
    »Was?« Johnson hielt ein paar Briefe zwischen sein Gesicht und die Kamera. Jennifer stellte mit Genugtuung fest, dass er Angst und ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Sie sagt, sie könnte Ihren Intimbereich zweifelsfrei identifizieren«, erklärte Jennifer, »zum Beispiel durch einen Biss, den sie Ihnen an der Hüfte zugefügt hat, als Sie sie zwingen wollten, sie oral zu befriedigen.«

    »Verschwinden Sie …« Johnson versuchte auszuweichen, doch Cramer blieb mit der Kamera dran.
    »Leugnen Sie, Mr. Johnson? Sind Sie bereit, mit der Polizei über diese Anschuldigungen zu sprechen?«
    »Verschwinden Sie«, wiederholte Johnson. »Ich stelle nur die Post zu …« Die Briefe begannen, ihm aus der Hand zu gleiten. Er bemühte sich, sie zu fangen.
    Jennifer hakte nach: »Haben Sie das Mädchen gedrängt, Sie oral zu befriedigen?«
    »Nein …«
    »Haben Sie gewaltsam die Badezimmertür geöffnet, während sie duschte, und sich nackt an sie gedrückt?«
    »Nein, nein, nein …«
    »Haben Sie sich nackt zu ihr ins Bett gelegt, nachdem Sie sich gewaltsam Zugang zu ihrem Schlafzimmer verschafft hatten?«
    »Nein, nein …« Johnson versuchte, zu seinem Truck zu gelangen, doch Cramer verstellte ihm den Weg und knurrte: »Finger weg von der Kamera, Kumpel.«
    Jennifer setzte zum Todesstoß an: »Werden Sie wieder in ihr Haus gehen, Mr. Johnson? Und sich weiter mit der Mutter des Mädchens treffen?«
    »Nein, nein, nein …«
    Jennifer wandte sich Cramer zu. »Mach die Kamera aus.«
    Während Cramer die Kamera senkte, trat Jennifer ganz nahe an Johnson heran, der, Schweiß auf der Oberlippe, unwillkürlich zurückwich. »Wir sind Freunde von Juliet und arbeiten wirklich für Channel Three. Wenn Sie jemals wieder bei Juliets Mutter auftauchen oder mit Juliet reden sollten, bringen wir diese Aufnahmen in den Abendnachrichten, das schwöre ich Ihnen.«
    »Vermutlich können Sie sich denken, was Sie im Gefängnis von Stillwater erwartet«, fügte Cramer hinzu. »Und wenn Sie dann rauskommen - vorausgesetzt, das tun Sie jemals -,
müssen Sie sich in dem Viertel, in dem Sie wohnen wollen, bei den Nachbarn persönlich als registrierter Perverser vorstellen. Das sollten Sie nicht vergessen.«
    Sie kehrten zum Van zurück. Cramer verstaute die Kamera und schloss die Tür. Johnson stand, die heruntergefallene Post um seine Füße verteilt, wie betäubt in der Auffahrt.
    »Ganz schön hart«, sagte Letty, doch sie lächelte.
    »Wenn der Sender das spitzkriegt, landen wir auf der Straße«, erwiderte Jennifer.
    »Hattest du das vorher erwähnt?«, fragte Cramer, nicht allzu besorgt.
    »Du wärst trotzdem mitgekommen.« An Letty gewandt fügte Jennifer

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