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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Das muss Blödsinn sein. Sie kann nicht hier sein, oder? Wie konnten die sie so lange versteckt halten und am Angreifen hindern? Ich sehe von einem Gesicht zum nächsten und suche nach einer Antwort.
    »Ellis ist hier?«
    »Im Bad«, schreit sie, versucht aufzustehen und zur Tür an der Wand gegenüber von mir zu gelangen, während Mark sie wieder zu Boden drückt und versucht, ihr den Mund zuzuhalten.
    »Hier? Aber wie …?«
    Lizzie, die immer noch gerade außerhalb meiner Reichweite auf dem Boden sitzt, fängt an zu schluchzen.
    »Ich konnte sie nicht aufgeben. Ich wusste, dass sie wie du war, aber das spielte keine Rolle. Auch als sie die Jungs getötet hatte, konnte ich sie nicht verstoßen …«

    Tränen ersticken ihre Worte. Ich versuche weiter, die Handgelenke zu bewegen und die Beine anzuwinkeln und zu strecken, um die Fesseln zu sprengen. Ich muss aufstehen und zu Ellis …
    »Er kann sie mitnehmen«, sagt die schwangere Frau. »Gebt sie ihm mit.«
    »Wir können ihm nicht trauen«, fährt Mark sie an.
    »Spielt das noch eine Rolle? Werft das saubere Paar raus und …«
    Eine weitere donnernde Explosion unterbricht sie. Die Detonationen werden häufiger und kommen immer näher. Bei dem Tempo dürfte die Stadt lange vor sechs Uhr gefallen sein …
    »Sie hat recht«, sage ich zu Lizzie und bete inbrünstig, dass sie mir zuhört und mich versteht. »Ich verspreche dir, ich werde euch nichts tun. Ich nehme Ellis mit, und ihr seht uns nie wieder.«
    Mark tritt vor und hebt den blutigen Baseballschläger auf. »Sobald wir ihn befreien, wird er sich auf uns stürzen«, sagt er und sieht mich verächtlich an.
    »Verdammt noch mal«, brülle ich frustriert. »Hörst du denn nicht, was ich sage? Ich will keinen von euch töten …«
    »Komm schon, Lizzie«, sagt die schwangere Frau jetzt ruhiger, lässt sich nieder und kniet neben Lizzie auf dem Boden. »Du hast selbst gesagt, dass du ihr nicht helfen kannst. Das ist für uns alle die beste Lösung.«
    »Sie hat recht«, bekräftige ich, als ob die auf mich hören würden. Lizzie sieht mich böse an. Sie befindet sich in einer unmöglichen Situation – welche Entscheidung sie auch treffen mag, sie verliert. Ganz gleich, was sie jetzt ist und was ich für sie empfinde, mich überrascht, dass es mich immer noch so sehr schmerzt, sie so zu sehen.

    Sie schüttelt den Kopf. »Ich kann nicht. Ich kann sie nicht einfach gehen lassen …«
    »Euch bleibt nicht mehr viel Zeit«, versichere ich ihnen. »Der ganzen Stadt bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich kann sie in Sicherheit bringen. Hier wegschaffen, bevor es zu spät ist.«
    »Du hast kaum noch Medikamente für sie, Liz. Und wenn sie nicht betäubt ist, kannst du sie nicht kontrollieren. Hast du daran gedacht?«
    »Natürlich«, schluchzt sie, dreht sich um und sieht die schwangere Frau an. »Ich ertrage einfach den Gedanken nicht, dass sie da draußen auf sich allein gestellt sein soll. Sie ist erst fünf …«
    »Aber sie wäre nicht auf sich allein gestellt«, unterbreche ich sie. »Sie wäre bei mir.«
    »Komm schon, Danny«, sagt sie seufzend und wischt sich die Augen ab. »Du warst schon unter günstigeren Umständen nicht gerade der beste Vater der Welt. Welche Chance hätte sie jetzt bei dir?«
    »Eine bessere als ohne mich. Hör zu, du denkst nicht logisch. Wenn ihr hierbleibt, seid ihr alle tot. Für sie wäre es die beste Möglichkeit. Die einzige Möglichkeit …«
    Einen Moment lang herrscht völlige Stille in dem Hotelzimmer, die einzigen Geräusche kommen von draußen. Erschütterungen lassen Boden und Wände erbeben. Sogar der Asiate ist endlich verstummt.
    Lizzie stützt den Kopf mit den Händen. »Ich kann einfach nicht. Du verstehst das nicht. Ich kann nicht …«
    Ehe sie zu Ende sprechen kann, handelt die schwangere Frau. Sie stürzt sich auf mich und überrascht mich und alle anderen damit völlig. Sie packt meinen Kopf, zieht ihn nach vorn und beugt sich hinter mich. Ich versuche
sie abzuschütteln, aber sie ist zu schwer, und ihr enormer Bauch drückt mich nieder. So schnell sie angegriffen hat, steht sie wieder auf. Sie hält eines meiner Messer in der Hand. Was hat sie getan? Mich geschnitten oder …?
    Moment.
    Meine Hände sind frei.
    Mit zusammengebundenen Beinen stoße ich mich von der Wand ab und greife nach Lizzie. Sie schafft es, aus dem Weg zu kriechen, doch die andere Frau ist nicht so schnell. Ich packe sie am rechten Fuß und ziehe so fest ich kann. Sie landet direkt vor mir auf dem

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