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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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wussten, dass Sie nach Ihrem Kind suchen, und Craven hat mir gezeigt, was Sie in der Datenbank gefunden haben.«
    »Aber was ist mit dem Plan? Dem Kampf?«
    »Was soll damit sein? Haben Sie nicht gesehen, was da draußen los ist? Die Kettenreaktion hat angefangen, McCoyne. Sie bekriegen sich gegenseitig.«
    »Also haben Sie, was Sie wollten. Die Stadt geht vor die Hunde und …«
    »Ich kann nicht zulassen, dass Sie sie mitnehmen. Kinder wie sie sind die Zukunft. Wir brauchen sie mehr, als Sie sich vorstellen können …«
    »Sie bleibt bei mir.«
    »Sie verstehen nicht. Sahota und Preston …«
    »Nein, Sie verstehen nicht. Ellis ist meine Tochter, ich bin verantwortlich für …«
    »Sie sind nur diesem Krieg verantwortlich.«
    »Aber ich bringe sie zu den anderen. Ich habe Preston versprochen, dass ich …«
    »Halten Sie mich für dumm? Wenn ich Sie gehen lasse, dann verschwinden Sie, und wir sehen Sie nie wieder. Das Risiko kann ich nicht eingehen. Sie kommt mit mir, und
darauf sollten Sie stolz sein. Wir nehmen sie mit, und sie wird uns helfen, mehr von denen zu jagen, bis auch der Letzte tot ist. Ihr Kind ist jetzt schon eine bessere Kämpferin, als Sie je sein werden, und Sie sollten …«
    »Sie ist mein kleines Mädchen. Ich will nicht, dass sie kämpft.«
    »Sie Idiot, glauben Sie, Sie haben eine Wahl? Lassen Sie sie einfach gehen.«
    Ich antworte nicht. Ich setze mich in Bewegung und suche einen Weg an ihr vorbei. Julia bedrängt mich, und ich lasse Ellis fallen, damit ich mich verteidigen kann. Sie blendet mich erneut mit der Taschenlampe, und als Ellis wegläuft und die Wäscheleine sich straff spannt, gerate ich einen Moment aus dem Gleichgewicht. Julia holt zum Schlag aus und erwischt mich an der Schläfe. Ihr Angriff aus diesem unerwarteten Winkel schleudert mich rückwärts. Ich stolpere in der Dunkelheit über etwas Schweres und Hartes hinter mir und lande in einer öligen Inspektionsgrube auf den Knien. Als ich spüre, wie die Wäscheleine erneut straffgezogen wird, packe ich sie unverzüglich und versuche, Ellis zurückzuziehen. Das Seil spannt sich noch straffer, bis zum Zerreißen, dann fällt es herunter, als Julia es durchschneidet.
    »Ellis!«, rufe ich und klettere aus der Grube. Julia lässt die Taschenlampe fallen; einen Sekundenbruchteil sehe ich flüchtig ihre Silhouette, als sie mit Ellis unter dem Arm durch das Büro wieder nach draußen sprintet. Ich folge ihnen über das Grundstück hinter der Werkstatt, durch das Holztor und auf den Kopfsteinpflasterweg. Dort wimmelt es jetzt von Leuten, viel mehr als vorher, und alle fliehen vor dem Gemetzel, das sich im Stadtzentrum abspielt. Ich kann Julia nicht sehen – sie ist jetzt eine unter Hunderten.
    Ich folge der stolpernden Menge, bis wir das Ende der Gasse erreichen. Die Masse der panischen Unveränderten ergießt sich, da sie nicht mehr auf beiden Seiten von hohen Zäunen eingeengt wird, auf eine andere Straße. Ich blicke in alle Richtungen und rufe nach Ellis, doch meine Rufe bleiben unbeantwortet und verhallen vermutlich ungehört. Zu viele Leute. Ich bewege mich mitten unter ihnen und sehe kaum etwas durch die Massen von abstoßendem, kaum mehr menschlichem Schlachtvieh, das ständig mit mir zusammenstößt. Ich nehme das Messer vom Gürtel und hacke damit nach allen unmittelbar um mich herum, wobei es mir nicht ums Töten geht – ich will sie einfach nur aus dem Weg haben. Die Sonne ist mittlerweile fast aufgegangen, das Licht jedoch immer noch trübe. Schmutziger Rauch weht überall herum wie Nebel in einem Horrorfilm.
    Jemand packt mich von hinten. Ich wirble herum, um mich zu verteidigen, aber die greifen nicht an, die wollen nur vorbei. Ehe ich mich’s versehe, liege ich im Rinnstein auf dem Rücken in einer Lache stinkenden Regenwassers. Ich stoße mir die Hand am Bordstein und lasse das Messer fallen. Bevor ich danach greifen kann, kickt es jemand aus der flüchtenden Menge weg. Ich will aufstehen, aber jemand tritt mir mit dem Stiefel auf die Brust. Mein Atem stockt, als ich mich herumwälze und durch den Wald von Beinen davonkrieche. Andere Unveränderte stolpern über mich und stürzen, doch ich zwinge mich, bis zum Straßenrand weiterzukriechen, wo ihre Zahl nicht ganz so groß ist. Neben einer stark verwesten Leiche im verlassenen Eingang eines Geschäfts ertaste ich ein Stück Metallrohr. Sieht aus, als hätte es einmal zu einem Zaun oder Verkehrsschild gehört; auf jeden Fall ergibt
es eine brauchbare Waffe. Ich

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