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Todesinstinkt

Todesinstinkt

Titel: Todesinstinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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haben könnte. Mit diesen
Beweisen können Sie nicht mal einen Floh anklagen. Mac, Mrs. Cross, Zeit zum Aufbruch.«
    »Wenn es mir darum gegangen wäre, Sie anzuklagen, Fall, hätte ich gewartet, bis ich mehr in der Hand habe, und Sie später erledigt. Stattdessen habe ich Sie einfach zur Rede gestellt.«
    Während ihm Mrs. Cross den Mantel umlegte, fragte Fall: »Und warum haben Sie das getan?«
    »Weil ich etwas von Ihnen will.«
    Der Senator gluckste in sich hinein. »Mein Junge, Sie sind wirklich ein bisschen durcheinander. Wenn Sie in Zukunft was von mir wollen, würde ich eine andere Taktik empfehlen. «
    »Wirklich? Ich habe hier zwei Zeugen, einer davon der Chef der New Yorker Polizei, die bestätigen werden, dass Fischer Sie und Mr. McAdoo von der anderen Seite der Halle aus hören konnte und dass Fischer Ihre Stimmen als die erkannt hat, die drei Monate vor dem Ereignis über den Anschlag auf der Wall Street gesprochen haben. Nicht genug für eine Verurteilung, aber ein gefundenes Fressen für die Zeitungen. Vor allem, wenn sich jemand diese mexikanischen Dokumente genauer vornimmt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir die Fälschung beweisen können. Sie werden natürlich abstreiten, von der Fälschung gewusst zu haben, aber meine Zeugen werden den Zeitungen von Ihrer Äußerung erzählen, dass es Ihnen gleichgültig ist, ob die Dokumente gefälscht sind oder nicht. Wie wohl die Schlagzeilen aussehen werden? Senator treibt Land mit Lügen in den Krieg?«
    Fall antwortete nicht.
    »Und auch die Karriere eines Anwalts könnte durch
so eine Geschichte einen ernsten Knick bekommen, Mr. McAdoo.« Littlemore machte eine Pause. »Ganz zu schweigen von einer möglichen Rückkehr in die Politik.«
    »Ich möchte hören, was der Detective will«, erklärte McAdoo.
    Littlemore fuhr fort. »Was die drei Senatoren und Mr. Houston betrifft – die laut Ihren gefälschten Dokumenten Schmiergeld von der mexikanischen Regierung genommen haben –, schätze ich, dass sie das nicht so auf sich sitzenlassen werden, Mr. Senator. Wenn diese Herren herausfinden, was Sie gemacht haben, werden sie bestimmt einen Untersuchungsausschuss oder etwas in der Richtung verlangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Präsident Harding Sie bei so einem Wirbel in sein Kabinett beruft. Oder können Sie sich das vorstellen, Mrs. Cross?«
    »Nein, kann ich nicht«, pflichtete sie bei.
    Fall nahm einen langen Zug von seiner Zigarre. »Also, was wollen Sie von mir?«
    »Blasen Sie den Krieg ab.«
    »Solche Entscheidungen treffe ich nicht«, knarzte Fall. »Harding ist noch nicht mal Präsident.«
    »Besser, Sie finden einen Weg, Mr. Senator. Sonst können Sie sich von Ihrem Kabinettsposten verabschieden.«
    Zwischen Falls Schneidezähnen hatte sich ein Tabakkrümel verfangen, den er jetzt auf den Boden spuckte. Nach einem Blick zu McAdoo nickte er. »Es wird keinen Krieg geben. Hoffentlich sind Sie jetzt stolz auf sich, mein Junge.« Der Senator knöpfte seinen Mantel zu und wandte sich zum Gehen.
    Littlemore war noch nicht fertig. »Wissen Sie, was ich wirklich nicht verstehe? Wie Sie so viele Ihrer Landsleute
töten konnten. Es hätte doch nicht zu Mittag sein müssen. Die Bombe hätte auch irgendwann in der Nacht hochgehen können. Sie sind nicht nur ein Verräter, Fall, sondern ein Ungeheuer.«
    Der Senator drehte sich zum Detective um. »Woher wollen Sie wissen, dass die Bombe zu Mittag explodieren sollte? Im Krieg passieren eben Fehler. Nicht wahr, McAdoo?«
    »Fragen Sie nicht mich«, erwiderte der Angesprochene. »Ich war nicht dafür verantwortlich.«
    »Vielleicht hatten die Täter den Auftrag, den Anschlag am Sechzehnten eine Minute nach Mitternacht auszuführen. « Fall malte mit der Zigarre einen Schnörkel aus Rauch in die Luft. »Wenn die Mexikaner ihre läppische Unabhängigkeit feiern. Vielleicht hätte niemand sterben sollen. Vielleicht hat man den Tätern gesagt, sie sollen um 12.01 zünden, aber wo sie herkommen, bedeutet 12.01 nicht eine Minute nach Mitternacht.«
    Littlemore pfiff durch die Zähne. »Ihre Leute haben die Bombe zwölf Stunden zu spät gezündet. Deswegen hat sich Fischer im Datum vertan. Er hat gehört, dass die Bombe in der Nacht des Fünfzehnten hochgehen soll.«
    » Unsere Leute?« Fall bleckte die Zähne. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Littlemore. Das war nur eine Spekulation. Aber ich verrate Ihnen jetzt was, und das ist keine Spekulation: Sie lassen den Roten den größten Sieg, den sie je

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