Todesjagd
sich ducken sollte. Leider nutzte ihm das nichts mehr.
Eine Faust wurde ihm direkt über einer seiner Nieren in den Rücken gerammt.
Schmerz schoss durch seinen Oberkörper, als er nach vorn stürzte. Er versuchte, den Sturz abzumildern, was ihm nur teilweise gelang. Wenigstens war er nicht auf dem Gesicht gelandet.
Die Leute in seiner Nähe wichen zurück, bildeten eine Lücke in dem Meer der Menschen, die überrascht und verwirrt auf ihn hinunterblickten. Alle außer dem blonden Mann, der genau da stand, wo vor ein paar Sekunden noch Quinn gestanden hatte.
Die verletzte Hand des Blonden lag locker auf seinem Bauch. Das Problem war jedoch seine gesunde Hand, die unter das Jackett griff.
Blitzschnell stützte sich Quinn mit den Händen am Boden ab und schnellte mit den Beinen nach oben, wobei seine Füße auf die Knie des Mannes zielten. Er verfehlte das linke, traf aber punktgenau das rechte.
Er spürte, wie die Kniescheibe des Mannes nach rechts rutschte und aus dem Gelenk sprang.
Der Blonde schrie auf und landete neben Quinn auf dem Fußboden.
Er packte seine Kniescheibe und versuchte sie wieder einzurenken.
Quinn wusste, er hatte keine Zeit zu verlieren. Er stand auf und stellte sich auf die verletzte Hand des Blonden.
Da der Blonde sich zweifellos auf den Schmerz konzentrierte, der durch seinen Körper schoss, konnte Quinn unter das Jackett des Mannes greifen. Er war natürlich bewaffnet, aber wenn jemand die Waffe sehen würde, würde sofort Panik ausbrechen.
Quinn stellte seine geöffnete Schultertasche so hin, dass er
sie unter das Jackett des Blonden schieben konnte. Dann ließ er die Pistole hineingleiten.
»Quinn! Sie kommt.« Das war Orlando.
Quinn drehte sich um und blickte in Guerreros Richtung. Quinns Auseinandersetzung mit dem Blonden schien nicht besonders viel Aufmerksamkeit erregt zu haben.
Als Quinn sich weiter durch die Menge schob, entdeckte er den Kongressabgeordneten. Seine Frau war nicht mehr bei ihm. Sie war mit einem von Guerreros Sicherheitsleuten zu einem Verkaufsstand gegangen. Möglicherweise wollte sie dafür sorgen, dass ihr Mann nur noch einen Bewacher hatte.
Tasha konnte er nicht sehen.
»Wo ist sie?«, fragte er.
»Etwa fünf Meter vor mir, in nördlicher Richtung«, antwortete Orlando.
Sie muss im Kreis gegangen sein , dachte Quinn.
»Lenk sie ab«, sagte er.
»Was glaubst du denn, was ich mache?«
»Nate, siehst du sie?«
»Nein«, sagte Nate.
Quinn scherte sich nicht mehr um Geheimhaltung und schob die Leute zur Seite. Hinter sich hörte er ärgerliche Stimmen, aber niemand protestierte ernsthaft.
Ungefähr fünf Meter von Guerrero entfernt stieß er einen Warnruf aus. Doch seine Worte gingen im Lärm der Menge unter.
»Achtung, Gefahr von rechts!«, vermeldete Nate.
»Hast du mich im Blick?«, fragte Quinn.
»Ja, ich bin nicht weit hinter ihm.«
Quinn schaute nach rechts und entdeckte sofort einen von Tashas Männern.
»Halt ihn mir vom Leib«, sagte er. »Ich hab keine Zeit.«
»Wird gemacht«, sagte Nate.
Guerrero war nur noch drei Meter entfernt, als jemand Quinn am Ärmel zerrte. Er wich zurück, bereit, auf den neuen Angreifer loszugehen, aber es war Murray.
»Ich … ich habe ihn verloren«, sagte Murray. »Tut mir leid. Soll ich noch immer mit ihm reden?«
Quinn schob Murray auf den Kongressabgeordneten zu.
»Los, werfen Sie ihn zu Boden!«
Er gab Murray einen mächtigen Stoß, so dass er durch die Menge taumelte.
Quinn blickte an Guerrero vorbei in die Richtung, aus der Orlando und Tasha kommen würden.
Und da war sie. Nur etwa fünf Meter hinter Guerrero. Sie griff in die große Tasche, die über ihrer Schulter hing.
Quinn stieß den Mann, der vor ihm stand, zur Seite.
»Nein!«, schrie er, während er vorwärtsstürmte.
Alle starrten Quinn an - Tasha, Guerrero, der Leibwächter -, so dass niemand den heranstürmenden Murray wahrnahm. Wortlos stieß er Guerrero zu Boden.
Dann brach die Hölle los.
Guerrero schrie vor Überraschung auf. Die Menge schien plötzlich zu begreifen, dass etwas Ungewöhnliches vor sich ging.
Viele begannen zu schreien, stießen sich herum und versuchten loszulaufen. Andere waren neugierig und wollten sehen, was los war.
Guerreros Leibwächter versuchte den Kongressabgeordneten aus Murrays Griff zu befreien, aber dieser hielt ihn fest umklammert.
Tasha war mit einer Waffe in der Hand losgestürzt. Sie bückte sich, um näher an Guerrero heranzukommen. Das Durcheinander hatte ihr in die Hände
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