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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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eingesetzt.
    »Wer hat mich hierhergebracht?«
    »Yanus.«
    Er und Pearl arbeiten zusammen.
    »Du musst mich losbinden.«
    Ihr Blick schweift zu den geschlossenen Hecktüren, bevor sie den Kopf schüttelt.
    »Bitte.«
    »Die bringen dich um.«
    Die bringen mich sowieso um.
    »Hilf mir, mich aufzurichten.«
    Sie hebt meinen Kopf und meine Schultern an, bis ich mit dem Rücken an einer Wand lehne. Mein Gleichgewichtssinn ist völlig durcheinander. Vielleicht ist ein Trommelfell gerissen.
    Der Container ist mit Paletten und Kisten vollgestapelt. Durch eine schmale quadratische Öffnung kann ich ein Versteck mit einer Matratze und drei Plastikflaschen ausmachen. Man hat eine falsche Wand eingezogen, um eine Nische abzuteilen. Zollbeamte würden den Unterschied nie bemerken, es sei denn, sie würden die Außen – und Innenmaße des Containers vergleichen.
    »Wann haben die Wehen begonnen?«
    Sie sieht mich hilflos an. Wie soll sie beurteilen, wie viel Zeit verstrichen ist?
    »In welchen Abständen kommen sie?«
    »Eine Minute.«

    Wie lange war ich bewusstlos? Raoul muss mittlerweile zum Kapitän der Fähre gegangen sein. Sie werden Forbes anrufen, und er wird ihnen sagen, dass sie vorsichtig sein sollen.
    »Binde meine Hände los.«
    Samira schüttelt den Kopf.
    Sie lässt das Klebeband los und breitet eine Decke über meine Schultern. Sie macht sich mehr Sorgen um mich als um sich selbst.
    »Du hättest nicht kommen sollen.«
    Ich kann nicht antworten. Eine erneute Wehe verzerrt ihr Gesicht. Ihr ganzer Körper scheint sich zu verkrampfen.
    Die Hecktür schwingt auf. Ich spüre den Luftzug und höre, wie Samira den Atem anhält.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst sie nicht anrühren«, sagt Yanus und springt in den Container. Er packt sie und drückt ihr die Hände ins Gesicht, als wollte er sie mit Dreck einschmieren. Dann schiebt er gewaltsam ihre Lippen zurück, zwingt ihre Zähne auseinander und spuckt ihr in den Mund. Sie wendet sich würgend ab.
    Dann widmet er sich mir und reißt das Klebeband ab. Es fühlt sich an, als würde mein halbes Gesicht mitgerissen.
    »Wer weiß, dass du hier bist?«
    »Der Kapitän«, bringe ich lallend hervor. »Die Mannschaft … sie haben per Funk die Küstenwache alarmiert.«
    »Du lügst!«
    Eine weitere Gestalt ist in der offenen Hecktür aufgetaucht. Brendan Pearl. Er kann erst seit wenigen Sekunden dort stehen, trotzdem habe ich das Gefühl, als würde er mich schon lange beobachten.
    Das Licht hinter ihm verwischt seine Gesichtszüge, aber ich erkenne, wie er seine Erscheinung seit unserer letzten Begegnung verändert hat. Seine Haare sind kürzer, und er trägt eine Brille. Der Gehstock ist auch ein nettes Requisit. Er hält ihn verkehrt herum. Warum? Es ist gar kein Gehstock. Das Teil hat
einen geschwungenen Haken wie ein Landungshaken oder ein Marlspieker. Dann fällt mir wieder ein, wie Ruiz ihn genannt hat – den Fischer von Shankhill.
    Yanus tritt mir in den Magen. Als ich mich umdrehe, stellt er einen Fuß auf meinen Nacken und konzentriert das Gewicht auf die Stelle, wo meine Wirbelsäule mit dem Schädel verbunden ist, bis ich das Gefühl habe, dass sie brechen muss.
    Samira schreit auf, ihr Körper wird von weiteren Wehen erschüttert. Pearl sagt etwas, und Yanus nimmt seinen Fuß hoch. Ich kann wieder atmen. Er dreht eine Runde in dem leeren Container, kehrt zurück und stellt seinen Fuß wieder auf meinen Nacken.
    Mit aller Kraft weise ich auf Samira, die voller Entsetzen ihre Hände anstarrt. Flüssigkeit verfärbt ihren Rock und sammelt sich in einer Lache vor ihren Knien.
    Pearl stößt Yanus beiseite.
    »Die Fruchtblase ist geplatzt«, bringe ich würgend heraus.
    »Sie hat sich vollgepisst«, höhnt Yanus.
    »Nein, sie bekommt die Babys.«
    »Mach, dass es aufhört«, befiehlt Pearl.
    »Das kann ich nicht. Sie braucht einen Arzt.«
    Wieder schüttelt sich ihr Körper unter den Wehen, heftiger diesmal. Ihr Schrei hallt zwischen Metallwänden wider. Pearl legt den spitzen Haken um ihren Hals. »Wenn sie noch einen Mucks macht, reiße ich ihr die Kehle heraus.«
    Samira schüttelt den Kopf und schlägt sich die Hand vor den Mund.
    Pearl zieht mich in eine sitzende Position hoch und schneidet das Klebeband um meine Hände durch. Dann hält er inne und kaut auf seiner Wange.
    »Sie sieht ziemlich ungesund aus, was?«, meint er mit einem singenden irischen Tonfall.
    »Sie braucht einen Arzt.«
    »Ein Arzt geht gar nicht.«

    »Sie bekommt Zwillinge!«
    »Und

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