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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Zeit geben «, sagt Forbes. » Ich brauche mindestens eine Stunde … Das reicht nicht. In fünfzehn Minuten schaffe ich das nicht . . . Lassen Sie mich mit Samira sprechen … Ja, deswegen will ich ja mit ihr sprechen … Nein, das will ich nicht. Niemand muss verletzt werden .«
    Im Hintergrund schreit ein Baby – vielleicht beide. Klingen Zwillinge gleich? Stimmen sie sich aufeinander ab, wenn sie schreien?
    Alle Fahrzeugdecks werden mit Sicherheitskameras überwacht. Eine von ihnen ist auf den LKW gerichtet. Hinter dem Steuer kann man deutlich Yanus ausmachen, Samira auf dem Beifahrersitz.
    Die übrigen Passagiere werden über Gangways in den Hauptterminal evakuiert. Das Hafengelände ist abgesperrt worden und wird von bewaffneten Sondereinsatzkommandos in schwarzer Panzerkleidung bewacht. Auf den umliegenden Dächern sind Scharfschützen postiert.
    Die Verzweiflung der letzten Stunden hat sich derart in mir breitgemacht, dass ich nur mühsam atmen kann. Ich spüre, wie ich aus der Mitte wegdrifte.
    Forbes hat sich darauf eingelassen, eine begrenzte Zahl von Fahrzeugen von der Fähre zu lassen, um den Weg für den LKW frei zu machen. Ich folge dem Detective Inspector über eine Fußbrücke auf das Dock, von wo aus er die Evakuierung beaufsichtigt. Männer in gelben Leuchtwesten winken die ersten Sattelschlepper auf die Rampe.
    Forbes hat Pearl laut geschaltet. Der Ire klingt ruhig. Selbstgewiss. Vielleicht ist es Tollkühnheit. Über den Lärm der Motoren hinweg weist er Forbes an, sich zu beeilen. Langsam zeichnet sich auf dem Fahrzeugdeck eine freie Spur ab. Der Mercedes-Laster
steht mit aufgeblendeten Scheinwerfern und laufendem Motor ganz hinten.
    Ich begreife nach wie vor nicht, wie er glauben kann, dass ihm die Flucht gelingt. Vor dem Hafengelände warten unmarkierte Polizeifahrzeuge, Hubschrauber kreisen in der Luft.
    Yanus verblutet. Selbst mit abgebundenem Arm und Bein wird sein Blutdruck immer weiter abnehmen. Wie lange kann es noch dauern, bis er das Bewusstsein verliert?
    »Und Sie haben ganz bestimmt eine Pistole gesehen?«, spricht Forbes mich zum ersten Mal direkt an.
    »Ja.«
    »Könnte er noch andere Schusswaffen bei sich tragen?«
    »Ja.«
    »Womit ist der LKW beladen?«
    »Dieser LKW ist leer. Es gibt einen zweiten auf Deck fünf. Ich habe nicht hineingeguckt.« Ich gebe ihm die Autonummer.
    »Das heißt, es könnte eine Schleuser-Tour sein. Vielleicht befinden sich illegale Einwanderer an Bord.«
    »Möglich ist es.«
    Der letzte Sattelschlepper ist aus dem Weg gefahren. Yanus hat freie Fahrt bis zur Rampe. Pearl gibt immer noch Anweisungen. Die Zwillinge sind stumm.
    In einem Moment intensiver Stille wird mir klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Pearl wirkt zu ruhig, zu selbstgewiss. Sein Plan ergibt keinen Sinn. Als mir der Gedanke kommt, dränge ich an Forbes vorbei und renne die Rampe hinauf. Hundert Meter sind nicht meine Lieblingsdistanz, aber ich kann sie immer noch schneller laufen als die meisten Menschen brauchen, um sich die Schuhe zuzuschnüren.
    Forbes ruft mir nach, dass ich stehen bleiben soll, aber er kommt zu spät. In Reaktion auf die neue Entwicklung befiehlt er seinen Männern den Einsatz. Schwere Stiefel donnern hinter mir über die Rampe und huschen zwischen den beiden äußeren Reihen von LKW entlang.

    Yanus sitzt immer noch hinter dem Steuer und starrt unbeeindruckt von meinem Vorstoß durch die Windschutzscheibe. Sein Blick scheint mir zu folgen, als ich die Tür aufreiße. Seine Hände sind mit Klebeband ans Steuer gefesselt. Zwischen seinen Füßen hat sich eine Blutlache auf dem Boden gebildet. Ich drücke meine Hand an seinen Hals. Er ist tot.
    Samiras Hände sind ebenfalls gefesselt. Ich beuge mich über Yanus hinweg und tippe ihr auf die Schulter. Ihre Augen sind offen.
    »Wo sind sie?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    Ich schwinge mich vom Trittbrett und renne um den LKW. Ein Vorschlaghammer pulverisiert das Schloss, und die Türen schwingen auf. Gezückte Pistolen schwenken die Ladefläche ab. Der Container ist leer.
    Forbes holt uns keuchend und immer noch hörbar unter seiner Erkältung leidend ein. Ich reiße ihm das Telefon aus der Hand. Die Leitung ist tot.
    In dem Durcheinander der folgenden Minuten nehme ich alles wie in Zeitlupe wahr und bemühe mich, genug Speichel zu produzieren, um meinen Mund zu befeuchten. Forbes bellt Befehle und tritt wütend gegen die LKW-Reifen. Wenn er sich nicht abregt, muss ihm irgendjemand ein Beruhigungsmittel

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