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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Techniken des Gegenangriffs lernen.«
    Dann fuhr er fort zu erklären, dass das Wort »Karate« sich von Mandarinbegriffen wie »Chan Fa« und »Ken Fat« ableiten würde, worüber Cate einen Kicheranfall bekam. Wörtlich übersetzt bedeutet es »Das Gesetz der Fäuste«. Angriffe auf den Unterleib des Gegners sind in den meisten Kampfsportarten verpönt. Auch Attacken gegen Hüft – und Kniegelenke, Schienbeine, Spann, obere Gliedmaße und das Gesicht gelten beim Karate als unehrenhaft.
    »Was soll denn dann der ganze Quatsch?«, murmelte Cate.
    »Ich glaube, er meint im Wettkampf.«
    »Vergiss die Wettkämpfe. Ich will ihnen die Eier zerquetschen. «
    Sie hielt das Studium der Theorie tapfer durch, ging P. K. jedoch jedes Mal mit derselben Frage auf die Nerven. »Wann lernen wir den Tritt in den Unterleib?«
    Irgendwann ließ P. K. sich schließlich erweichen. Er gab Cate eine Privatstunde nach Feierabend. Die Jalousien des Sportcenters waren heruntergelassen, und er hatte nur das Licht über dem Boxring angelassen.

    Cate kam mit rotem Kopf, breitem Lächeln und einem Mal am Hals heraus, das verdächtig nach einem Knutschfleck aussah. Danach ging sie nicht mehr zu dem Selbstverteidigungskurs.
    Ich machte weiter und arbeitete mich durch die verschiedenfarbigen Gürtel hoch. P. K. wollte, dass ich auch noch den schwarzen Gürtel machte, aber zu dem Zeitpunkt war ich schon auf der Polizeischule.
    Als ich in das Restaurant komme, sitzt Ruiz schon bei seinem zweiten Bier und beobachtet, wie der Pizzabäcker den Teig in die Luft wirft, ihn auffängt und erneut hochwirft.
    Die Kellner sind jung. Zwei von ihnen beobachten mich und machen Bemerkungen untereinander. Sie versuchen meine Beziehung zu Ruiz zu ergründen. Was macht eine junge Asiatin mit einem Mann, der doppelt so alt ist wie sie? Entweder bin ich eine Braut aus dem Katalog oder seine Geliebte, denken sie.
    Das Lokal ist fast leer. In Amsterdam isst kein Mensch so früh. Ein alter Mann mit Hund sitzt in der Nähe der Eingangstür und streckt immer wieder eine Hand mit kleinen Happen unter den Tisch.
    »Sie könnte überall sein«, sagt Ruiz.
    »Sie hätte Amsterdam nicht verlassen.«
    »Was macht Sie da so sicher?«
    »Hasan war erst sechzehn. Sie hätte ihn nicht allein gelassen. «
    »Er hat den Kanal zwei Mal ohne sie überquert.«
    Darauf habe ich keine Antwort.
    Bis jetzt haben wir versucht, Erkundigungen einzuziehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Warum ändern wir unsere Taktik nicht? Wir könnten Flugblätter aushängen oder eine Anzeige schalten.
    Ruiz ist anderer Ansicht. »Cate Beaumont hat versucht, es öffentlich zu machen, und schauen Sie, was geschehen ist. Das
ist nicht die Operation irgendeiner Laienspieltruppe, bei der irgendjemand in Panik geraten ist und die Beaumonts getötet hat. Wir haben es mit einer organisierten Bande zu tun – mit Typen wie Brendan Pearl.«
    » Wir werden sie unvorbereitet erwischen.«
    »Die wissen inzwischen bestimmt, dass wir ermitteln.«
    »Wir scheuchen sie auf.«
    Ruiz diskutiert weiter, erkennt jedoch die Logik meiner Argumentation an. Nicht Zufall oder Schicksal werden entscheiden, was als Nächstes geschieht. Wir können etwas passieren lassen .
    Einzelzimmer in fremden Städten sind einsame Orte, wo der menschliche Geist auf sich selbst geworfen ist. Ich liege auf dem Bett, kann aber nicht einschlafen. Mein Kopf weigert sich, das Bild eines Kindes in einem Mickey-Mouse-T-Shirt loszulassen, das neben seiner Mutter unter einem geschlossenen Luftschlitz liegt.
    Ich will die Uhr zurückdrehen zu dem Abend des Ehemaligentreffens und weiter. Ich will mich mit Cate zusammensetzen, abwechselnd reden, weinen und sagen, dass es uns leidtut. Ich will die letzten acht Jahre wettmachen. Vor allem jedoch will ich Vergebung.

3
    Neben meinem Kopfkissen vibriert sanft ein Handy.
    Ich höre Ruiz’ Stimme. »Guten Morgen. Aufstehen.«
    »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach sieben. Unten wartet jemand. Lena Caspar hat ihn geschickt.«
    Ich ziehe meine Jeans an, spritze mir ein bisschen Wasser ins Gesicht und binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz.
    Nicolaas Hokke ist Mitte sechzig mit kurzen drahtigen Haaren
und einem Bart. Aufgrund seiner Länge von gut 1,80 Meter kann er seinen Bauchansatz unter einer abgewetzten Lederjacke ganz gut verbergen.
    »Ich habe gehört, Sie brauchen einen Führer«, sagt er und ergreift meine Hand mit beiden Händen. Er riecht nach Tabak und Talkumpuder.
    »Ich suche ein Mädchen.«
    »Ein

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