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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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mitten im Zimmer.
    »Nicht schlecht für einen Butler, oder?«, wandte er sich an Paula.
    Sie hatte keine Zeit zu antworten, denn Marler betrat die Hütte und ging mit großen Schritten direkt auf den Waffenschrank zu. Er öffnete die Türen, blickte hinein und deutete auf eine der Schrotflinten.
    »Darf ich?«, fragte er und nahm die Flinte aus ihrer Halterung. Dann untersuchte er sie eingehend, wobei er darauf achtete, dass die Mündung stets zur Zimmerdecke zeigte.
    »Das ist eine Winchester aus Edelstahl«, sagte Marler.
    »Eine Schrotflinte«, erwiderte Snape.
    »Das weiß ich. Ist sie geladen?«
    »Kann sein«, antwortete Snape gereizt. »Ja, ich glaube, sie ist geladen.«
    »Aber nicht gesichert«, sagte Marler. »Auf diese Weise sind schon viele Unfälle passiert. Haben Sie eigentlich einen Waffenschein, Snape? Ja? Dann müssten Sie doch eigentlich wissen, dass man so etwas nicht tut. Wenn ein Inspektor zur Kontrolle vorbeikommt, brummt er Ihnen eine saftige Strafe auf.« Er warf Snape einen tadelnden Blick zu, bevor er die Patronen aus der Flinte nahm und in einen Aschenbecher legte. »So macht man das.«
    Marshal Main, der direkt neben Newman stand, war ungewöhnlich still und sah Marler genau zu.
    »Wofür haben Sie die Waffen überhaupt?«, wollte Marler von Snape wissen.
    Snape grinste sadistisch. »Damit ballere ich Karnickel ab«, sagte er. »Wenn ich irgendwo welche fressen sehe, halte ich drauf und puste sie weg. Was übrig bleibt, fressen die Füchse.«
    »Klingt wie ein Massaker«, sagte Marler kalt.
    »Wir sind hier auf dem Land«, erwiderte Snape achselzuckend.
    »Jetzt weiß ich, warum ich lieber in der Stadt lebe«, meinte Paula.
    Sie drehte sich zu Tweed um, der still hinter ihr stand. Er verzog keine Miene, aber Lavinia neben ihm machte ein angewidertes Gesicht.
    Marler hatte inzwischen die Flinte zurück in den Schrank getan und sperrte ihn, nachdem er die herausgenommenen Patronen in einer dafür vorgesehenen Schublade verstaut hatte, mit einem kleinen Schlüssel ab, den er dann Snape zuwarf. Der Butler schaffte es nicht, ihn aufzufangen, und musste sich bücken, wobei er einen unterdrückten Fluch ausstieß.
    »Waffen sind kein Spielzeug«, sagte Marler.
    »Kommen Sie, lassen Sie uns einen Spaziergang machen«, sagte Newman zu Paula, Tweed und Marler.
    »Ich gehe zurück ins Haus«, verkündete Lavinia. »Weiß der Himmel, was da inzwischen los ist.«
    »Und mir ist nach einem Spielchen«, sagte Marshal Main und verließ die Hütte.
    »Was meint er denn damit?«, fragte Paula Lavinia, die immer noch neben ihr stand.
    »Er spielt mit Warner und Crystal in der Bibliothek Roulette«, flüsterte Lavinia. »Heute früh waren übrigens weitere Beamte der Spurensicherung aus London hier. Sie haben die Stacheldrahtschlingen aus Crystals Schrank und ihre Blusen mitgenommen und wollen sie im Labor genau untersuchen. Ich bin mir sicher, dass ihr jemand die Schlingen untergeschoben hat. Aber wer?«
    »Paula? Kommen Sie jetzt endlich?«, rief Newman von draußen. »Ich muss Ihnen etwas Interessantes zeigen.«
    Zusammen mit Newman, Marler und Tweed folgte Paula einem gewundenen Pfad, der sie immer tiefer in den Wald führte. Paula vermutete, dass sie sich den Grenzen des Grundstücks näherten, und tatsächlich erreichten sie nach zehn Minuten die hohe Mauer, die das Gelände des Herrenhauses umschloss.
    »Sehen Sie sich das mal an«, sagte Newman und deutete auf eine ausziehbare Leiter, die am Ende des Weges an der Mauer lehnte.
    »Das ist tatsächlich interessant«, sagte Paula und kletterte rasch die Leiter hinauf. Oben angekommen sah sie, dass der Stacheldraht, der sich in engen Spiralen über die ganze Länge der Mauer hinzog, auf etwa einem halben Meter Länge fehlte. Jemand musste ihn mit einer Zange durchgezwickt und entfernt haben. Rasch kletterte sie die Leiter wieder hinab.
    »Bestimmt stammt der Draht, mit dem Bella erdrosselt wurde, von hier oben«, sagte sie.
    »Da könnten Sie recht haben. Aber sehen Sie sich das mal an«, sagte Newman und zog aus einer Plastiktüte, die er in der Hand hatte, ein Stück Stacheldraht hervor, das in etwa so lang war wie die Schlingen, die sie in Crystals Kleiderschrank gefunden hatten. »Das lag direkt neben Snapes Hütte«, erklärte Marler. »Wer immer den Stacheldraht entfernt hat, muss sich noch im Wald die Stücke für die Schlingen zurechtgeschnitten haben.«
    »Und wo hat er die Holzgriffe drangemacht?«, fragte Paula.
    »Das werden wir vielleicht

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