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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Augen. Halb leuchtend blau, halb schokobraun, sahen sie so aus, als hätte man zwei Augen geteilt und falsch zusammengesetzt.
    Kontaktlinsen, dachte Joseph. Solche Augen sind nie und nimmer natürlich.
    Nun zog Deacon die Brauen hoch. »Scheint als Bodyguard nicht viel getaugt zu haben, was?«, sagte er an Clay gewandt.
    Maynard zog scharf die Luft ein, und obwohl er vor unterdrückter Wut zu vibrieren schien, blieben seine Fäuste an den Seiten. Mit grollender Stimme entgegnete er: »Er war ein guter Mann. Familienvater, ein guter Cop. Er hat das hier nicht verdient. Und Sie hat er auch nicht verdient.« Er warf Joseph einen verärgerten Blick zu. »Womit ›vorläufig‹ offiziell vorbei ist.«
    »Maynard war auch einmal Polizist«, erklärte Joseph leise. »Der Tote war ein Freund von ihm. Also zeig ein wenig Respekt, Novak.«
    Deacons seltsame Augen flackerten. »Mein Beileid.«
    Maynard schüttelte den Kopf. »Sie können mich mal.«
    »Ein andermal«, gab Deacon gelassen zurück. »Weshalb hat die Staatsanwältin ausgerechnet Sie beauftragt? Hat sie eine Anzeige am Schwarzen Brett im Supermarkt gesehen oder was?«
    Maynard presste die Kiefer zusammen. »Wir sind befreundet.«
    Und das verdammt eng, dachte Joseph verbittert und spürte Neid in sich aufsteigen. Augenblicklich schämte er sich dafür. Hier lag ein Toter, zwei Studenten wurden vermisst. Mit wem Daphne Montgomery ins Bett ging, war nicht seine Sache. Ihren Sohn und dessen Freundin lebendig zu ihr zurückzubringen dagegen sehr wohl.
    »Wie kam es, dass Zacharias für Sie arbeitete?«, fragte Joseph.
    »Ich habe ihn schon vor Jahren angeworben. Wir waren zusammen bei der Polizei.« Maynard blickte wieder hinab auf die Leiche. »Sind gemeinsam auf Streife gegangen.«
    Verdammt. Auch noch Partner. Josephs Abneigung ebbte ab. Mochte Maynard auch die Frau bekommen haben, die er wollte – einen trauernden Mann fertigzumachen war nicht seine Art.
    »Es war also nicht der erste Job, den er für Sie erledigt hat«, stellte Deacon fest.
    »Nein.« Maynard schluckte sichtlich. »Er hat immer dann für mich gearbeitet, wenn seine Frau schwanger war. Sie brauchten das zusätzliche Geld für Windeln, Milchpulver, Sparkonten. Phyllis wird inzwischen schon außer sich sein. Ich muss ihr Bescheid geben. Und Daphne auch.«
    »Bevor die Medien davon Wind bekommen«, stimmte Joseph zu. »Deacon, du bleibst hier und stimmst dich mit der Spurensicherung ab. Und fordere Uniformierte an, damit sie sich in der Gegend umhören. Ich will wissen, wer gestern Abend gegen elf zu Hause war und etwas gesehen hat.«
    »Gegen elf?«, fragte Deacon. »Warum?«
    »Da war der Film vorbei, den Ford und Kim sich angesehen haben.« Joseph sah die Nachrichten auf seinem Handy durch. »Bo hat die Beschreibung rausgegeben und Fotos angehängt, falls du welche rumzeigen willst.« Er öffnete das Bild von Kimberly und stellte überrascht fest, dass sie eine Asiatin war. »Das hatte ich bei jemandem, der MacGregor heißt, nicht unbedingt erwartet.«
    »Kim ist adoptiert worden«, erklärte Maynard ruhig. »Sie hat auf Facebook eine Seite für chinesische Adoptierte in Philadelphia geaddet. Nach den Fotos, die sie gepostet hat, sind ihre Eltern weiß. Sie hat noch eine Schwester, Pamela, um die vierzehn, ebenfalls chinesischer Herkunft.«
    »Ich weiß schon, warum ich keinen Facebook-Account habe«, sagte Deacon.
    Joseph zuckte mit den Achseln. »Macht unser Leben in vieler Hinsicht leichter. Wer braucht schon richterliche Anordnungen, wenn es soziale Netzwerke gibt? Noch Fragen, bevor ich die Angehörigen benachrichtige?«
    »Ja, einige. Ich …« Autotüren knallten und unterbrachen Deacon. Die Spurensicherung war angekommen. »Sie warten hier, Maynard«, wies Deacon ihn an. »Mit Ihnen muss ich noch reden.«
    »Nein, er kommt mit mir«, widersprach Joseph. »Officer Zacharias’ Frau wird Beistand brauchen. Sie ist schwanger. Wir wollen die Situation nicht noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon ist.«
    Deacon wollte protestieren, klappte aber den Mund wieder zu, als er Josephs Blick bemerkte. »Okay.« Deacon zuckte die Schultern. »Wir bleiben in Kontakt.«
    »Könnten Sie an meinem SUV warten?«, bat Joseph Maynard und deutete auf die Einmündung der Straße. »Ein schwarzer Escalade. Ich muss noch ein paar Dinge mit Agent Novak klären, bevor wir fahren.«
    »Machen Sie. Aber machen Sie schnell.« Maynard wandte sich um und setzte sich in Bewegung, sein Gang wirkte müde.
    Joseph

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