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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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an seine Panik auf der Treppe des Gerichtsgebäudes. Er hatte gedacht, man hätte sie angeschossen, und war kurz davor gewesen, ihre die Bluse zu zerreißen, um an die Wunde zu kommen, bevor Grayson ihm hatte erklären können, dass sie eine Schutzweste getragen hatte und das Blut auf der weißen Bluse nicht ihr eigenes gewesen war.
    Er hatte den schrecklichen Moment mit Jo noch einmal durchlebt. Oh, Joseph. »Es tut mir so leid.«
    Er hielt sie so fest, dass sie kaum noch atmen konnte. »Sie blutete stark. Und dann schoss er auf mich, aber ich spürte es kaum. Mein Schmerzempfinden … war ausgeblendet. Ich fuhr herum, packte ihn und entwand ihm die Waffe.«
    Die Luft schien seinen Lungen zu entweichen, nahezu reglos lag er da. Und dann veränderte sich etwas. Seine Arme hielten sie noch immer umschlungen, aber jeder Hauch von Begierde oder auch nur Nähe war fort. Sie spürte, wie er sich von ihr entfernte, obwohl er sich keinen Millimeter regte.
    Wo immer er in Gedanken gerade war – sie sollte nicht mit ihm kommen.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte sie leise.
    Er schloss die Augen. »Ich bin müde. Schlafen wir.«
    »Joseph, auch ich werde nicht jünger, also will ich so direkt sein, wie du es warst. Du hast gesagt, du wolltest eine Beziehung. Die will ich auch. Aber einen Dreier möchte ich nicht.«
    Seine Lider flogen auf, seine Brauen zogen sich zusammen. »Wie bitte?«
    »Im Augenblick befinden sich drei Leute hier im Bett. Du, ich und das Schwein, das du an jenem Tag umgebracht hast. Wenn du mich jetzt ausschließt …« Sie ließ den Satz verklingen, da sie ihm nicht drohen wollte. Stattdessen fuhr sie fort: »Joseph, ich habe dir meine schlimmsten Geheimnisse gebeichtet. Wenn du mich jetzt ausschließt, hast du Macht über mich, ich aber keine über dich. Ein solches Leben habe ich zwölf Jahre lang als Mrs. Elkhart geführt. Du kannst mir glauben, dass ich damit bestimmt nicht noch einmal anfangen werde.«
    Er begegnete ihrem Blick, und sie sah die Qual in seinen Augen. »Woher weißt du, dass ich ihn umgebracht habe?«
    »Weil du mir gesagt hast, dass die Männer, die deine Frau entführt haben, nicht mehr leben.«
    »Ich und meine große Klappe«, knurrte er grimmig.
    Sie küsste die große Klappe und strich ihm mit dem Zeigefinger über die Unterlippe. »Was hast du denn nun getan?«
    Seine Muskeln spannten sich an, und die übliche Fassade der Gelassenheit war mit einem Mal verschwunden. »Es gab einen heftigen Kampf. Der Kerl war stark, aber ich war … außer Kontrolle. Ich hab ihm das Genick gebrochen. Einfach so. Ich kann bis heute das Knacken hören.« Er schluckte. »Und ich spüre immer noch das Gefühl der Befriedigung.«
    Sein Blick war durchdringend, als er die Aussage in der Luft hängenließ und auf eine Reaktion wartete.
    Wieder legte sie ihm eine Hand an die Wange und spürte, wie ein Muskel in seinem Kiefer zuckte. »Wenn er dich hätte niederringen können, was hätte er dann getan?«
    »Mich umgebracht.«
    »Dann ist es so, wie es sein muss. Friss oder werde gefressen. Ich persönlich bin sehr, sehr froh, dass du gewonnen hast. Du hast überlebt.«
    Wieder verharrte er reglos. »Ich habe in diesem Moment nicht ans Überleben oder an Notwehr gedacht, Daphne. Ich wollte ihn einfach nur töten!«
    Zum ersten Mal, seit er seine Geschichte angefangen hatte, hatte er sie beim Namen genannt. Er war wieder bei ihr – in dieser Beziehung. Sie schauderte vor Erleichterung. Sorgfältig dachte sie über eine Erwiderung nach.
    »Joseph, wenn du darauf wartest, dass ich deinen Wunsch, jemanden umzubringen, verdamme, dann kannst du lange warten. Und wenn du meinst, ich müsste entsetzt darüber sein, dass dir das Knacken des Genicks noch immer Befriedigung verschafft, dann kannst du sogar noch länger warten. Er hat deiner Frau Schreckliches angetan. Er hat sie getötet. Wegen Geld. Dass er für seine Schandtat mit dem Leben bezahlen musste, kommt mir bloß gerecht vor.«
    Sein Blick flackerte, sein Adamsapfel hüpfte, als er angestrengt schluckte, aber er sagte nichts.
    »Diese Befriedigung …« Sie hob die Schultern. »Ich würde sie als tröstend bezeichnen. In gewisser Hinsicht beneide ich dich. Du konntest die Sache für dich auf eine Art abschließen, von denen die meisten Opfer träumen. Und ob du es hören willst oder nicht, du musstest um dein Leben kämpfen. Das ist ein Grundbedürfnis. Wir hinterfragen unsere Motive immer erst nach der Tat. Du hast ihn umgebracht, bevor

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