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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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musste nicht hier sein. Carter wollte ein Auge auf ihn halten, damit er nicht den Cowboy spielte, aber Tatsache war, dass der Bundesagent keine Befehlsgewalt über ihn hatte – weder an diesem Tatort noch irgendwo anders. Ich bin hier, weil ich hier sein will. Er hatte Carter über Einzelheiten sprechen hören, von denen er niemals etwas erfahren hätte, wenn er im Alleingang ermitteln würde.
    Sie hatten noch keine fünf Minuten im Wagen gesessen, als Joseph seinem Chef auch schon erzählte, dass der Mörder Tuzak die Kehle erst nach Eintritt des Todes aufgeschlitzt hatte. Clay war der Mangel an Spritzern nicht aufgefallen. Auch Carter hatte offenbar ein gutes Auge. Und er hatte recht gehabt. Ich kann im Augenblick nicht objektiv urteilen.
    Der Killer hatte Tuzak den Kopf fast abgetrennt, aber erst nachdem dieser schon tot gewesen war. Seltsam.
    Denk nicht darüber nach. Nicht jetzt. Finde lieber Ford und Kimberly. Und genau das würde er. Musste er.
    Er durfte unter keinen Umständen daran denken, was geschah, wenn er jetzt versagte. Schließlich hatte er mit eigenen Augen gesehen, wozu ihr Entführer in der Lage war. Sosehr sich Clay auch bemühte, er konnte das Bild des grausam zugerichteten Tuzak unter all dem Müll einfach nicht aus seinem Kopf verbannen. Das Ungeheuer, das das getan hat, hat die beiden jungen Leute in seiner Gewalt. Ich muss sie zurückholen.
    Und dann? Er hatte keine Ahnung. Er wusste nur, dass der Mann, der das getan hatte, dafür bezahlen musste.
    Clay fuhr zusammen, als etwas in seinem Schoß landete. Eine Packung Taschentücher. Er hob seine Hand an die Wange und spürte die Nässe. Er hatte geweint, ohne es überhaupt zu merken.
    Er legte die Taschentuchpackung auf die Konsole zwischen ihnen und wischte sich mit den Händen übers Gesicht. Carter hatte das Telefonat beendet. Seit wann? Sie waren ein ganzes Stück gefahren, die Innenstadt lag bereits hinter ihnen. Phyllis wartete auf Nachricht.
    »O Gott«, flüsterte Clay. Er würde ihr beibringen müssen, dass ihr Mann nicht mehr nach Hause kam, genau wie er Daphne beibringen müsste, dass Ford vermisst wurde. Dabei hatte er versprochen, auf den Jungen aufzupassen. Ich habe versagt.
    Eine lange Weile herrschte Schweigen, dann seufzte Carter. »Hüten Sie sich, Clay.«
    Clay drehte den Kopf und betrachtete das Profil des Agenten. »Wovor?«
    Carter nahm den Blick nicht von der Straße. Sein Zeigefinger klopfte rhythmisch gegen das Lenkrad. Er schien seine Antwort sorgfältig zu überlegen. »Vor Rache«, antwortete er schließlich. »Falls Sie ihn vor uns finden.«
    »Keine Ahnung, wovon Sie reden«, log Clay.
    »Hm, ja, klar. Ich habe meinem Vorgesetzten gesagt, dass ich Sie vom Tatort weggeholt habe, damit Sie Novak nicht erwürgen. Er hatte schon oft genug mit Cops – und mit Ex-Cops – zu tun, um zu wissen, was es auslösen kann, wenn man einen Partner derart zugerichtet sieht. Er hat mich angewiesen, ein Auge auf Sie zu haben. Und ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie sich schneller in Handschellen wiederfinden, als Sie blinzeln können, wenn Sie einen Alleingang starten.«
    Tja, dazu müsst ihr mich aber erst mal erwischen. »Verstanden.«
    »Fein.« Nach einer Weile ergriff Carter erneut das Wort. »Wenn der Verdächtige Sie allerdings zuerst angreift, müssen Sie sich natürlich verteidigen.« Nun drehte Carter den Kopf und begegnete für einen kurzen Moment seinem Blick. Clay sah Verständnis. Ein Verständnis, das aus eigener Erfahrung erwachsen war.
    Und er begriff, was der Agent ihm sagen wollte. Carter hatte bereits getötet. Aus Rache. Nicht kaltblütig, sondern zu allererst aus Notwehr, doch das war offenbar eine zweischneidige Sache gewesen. Die er kein bisschen bereute. Seine Achtung für den Mann stieg dramatisch. Clay nickte. »Verstanden.«
    »Gut.« Carter griff in die Mittelkonsole und holte eine Tüte Brownies hervor. »Die hat mein Schwager gebacken«, erklärte er, als hätten sie nicht gerade noch über die Tötung eines Menschen gesprochen. »Nehmen Sie sich welche. Sie sind verdammt lecker.«
    Clay konnte nichts essen, aber er wusste die Geste zu schätzen. »Der Schwager mit dem Cateringunternehmen? Brian?«
    »Genau der. Kennen Sie ihn?«
    »Ich habe mal bei ihm gegessen, als Paige und Grayson mit dem Muñoz-Fall beschäftigt waren. Danach bin ich ihm noch ein paarmal begegnet, weil er natürlich bei allen Wohltätigkeitsveranstaltungen, die Daphne für ihr Frauenzentrum gibt, das Buffet bestückt. Sein

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