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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Herzen liegt, doch jeder, der das Video von der Schießerei vor dem Gerichtsgebäude gesehen hat, hat auch gesehen, wie Sie Miss Montgomery beschützt haben. Haben Sie beide eine persönliche Beziehung, von der ich wissen sollte?«
    »Es ist wahr, dass ich nach dem Jungen gesucht habe, weil mein Vater mich darum gebeten hat.« Obwohl er es auch getan hätte, wenn die Bitte von seinem ärgsten Feind gekommen wäre. Ford war Daphnes Ein und Alles. »Aber ich hätte jeden in Miss Montgomerys Lage beschützt.«
    »Ja, das weiß ich, Joseph, denn ich kenne Sie. Dennoch müssen Sie zugeben, dass Ihre Reaktion ein wenig extrem war.«
    »Ich sah eine Frau, die eine Waffe auf Miss Montgomery richtete, und habe reagiert. Und nein, es gibt darüber hinaus nichts, was Sie wissen müssten.« Noch nicht zumindest.
    »Also gut. Was ist Ihr nächster Schritt?«
    »Ich fahre zurück zu der Gasse, in der wir den toten Leibwächter gefunden haben. Die Suche nach Kimberly und Ford hat oberste Priorität. Ich glaube kaum, dass die Millhouses sie irgendwo in ihrem Keller eingesperrt haben. Und ich glaube genauso wenig, dass sie es uns einfach sagen werden. Wir brauchen alles, was wir kriegen können, um sie zur Kooperation zu zwingen.«
    »Dem stimme ich zu. Melden Sie sich. Und sagen Sie Miss Montgomery, dass wir alle verfügbaren Kräfte darauf ansetzen, ihren Sohn wieder nach Hause zu bringen.«
    »Danke. Mach ich.« Joseph legte auf und lauschte. Daphne war hinter ihrem Vorhang sehr still geworden. Er wusste, dass sie ihre Privatsphäre brauchte, aber seine Sorge wuchs mit jeder Sekunde. Dass sie eine Perücke trug, warf Fragen auf, die ihn noch wahnsinnig machen würden, wenn er nicht bald Antworten darauf bekam. Warum tat sie das? War sie krank? Todkrank vielleicht? Hatte sie Krebs? Wie würde sich die Angst um ihren Sohn darauf auswirken?
    Er zog den Vorhang behutsam ein winziges Stück zur Seite und spähte durch den Spalt, als eine junge blonde Frau in weißem Kittel erschien. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor. Auf dem Namensschildchen stand »Dr. Charlotte Burke«.
    »Nur eine Minute, bitte«, sagte er leise und ließ den Vorhang wieder zufallen.
    Burke sah ihm prüfend ins Gesicht. »Ich bin die Ärztin, die Daphne Montgomery angefordert hat.«
    »Sie kennen Sie?«
    »Ja, aus dem Frauenzentrum. Ich sitze im Vorstand.«
    Jetzt erinnerte er sich, wo er sie schon gesehen hatte. Ebenfalls auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Die Frau hatte neben Daphne gestanden, die ein wunderschönes tiefblaues Kleid getragen hatte. Von derselben Farbe wie ihr Kostüm heute, übrigens. Vielleicht ist das ja ihre Lieblingsfarbe. Meine auf jeden Fall. An jenem Abend hatte Daphne wie eine Göttin ausgesehen, und Burke war ihm daneben kaum aufgefallen. »Sie sehen in dieser Umgebung ganz anders aus.«
    Burke lächelte. »Ja, das höre ich oft. Ist mit Ihnen alles in Ordnung, Agent Carter?«
    »Ja.« Er holte tief Luft. »Sie hat sich den Hinterkopf angeschlagen. Ich denke, die Wunde ist nicht besonders tief, doch sie könnte sich beim Aufprall der Kugeln ein paar Rippen gebrochen haben. Sie hat zwar eine Kevlarweste getragen, aber …« Er erkannte an ihrem Blick, dass sie das alles schon wusste. »Entschuldigen Sie. Ich rede dummes Zeug.«
    »Ich werde mich gut um Daphne kümmern. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Er schluckte. »Vielleicht sollten Sie wissen, dass sie … dass sie womöglich krank ist. Sie trägt …« Er beugte sich zu ihr hinab, um ihr ins Ohr zu flüstern. »… eine Perücke. Ich will sie nicht in Verlegenheit bringen, aber ich weiß nicht genau, warum. Falls sie Medikamente nimmt, eine Chemo macht … Ich dachte, das sollten Sie besser wissen.«
    Burke nickte. »Ich danke Ihnen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen …«
    »Moment. Ihr Sohn ist entführt worden. Ich würde Sie am liebsten bitten, ihr etwas zum Einschlafen zu geben, aber ich brauche sie wach und aufmerksam.«
    »Kapiert. Nun lassen Sie mich bitte durch, Agent Carter. Ich muss mich um Ms. Montgomery kümmern.« Sie schob sich an ihm vorbei und ließ ihn stehen, und er fühlte sich hilflos und konnte sich nicht verkneifen, hemmungslos zu lauschen.
    »Hey, Kleine«, sagte Burke. »Was kann ich für dich tun?«
    »Lass mich hier raus. Bitte. Ich muss meinen Sohn finden.«
    »Der Agent, der vor dem Vorhang lauert, behauptet, du hättest dir den Kopf angeschlagen. Lass mich bitte mal nachsehen, ob die Wunde genäht werden muss. Danach lass ich dich

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