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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Hoffentlich schon morgen. Grayson will bestimmt, dass ich ihr Blumen schicke, sobald sie welche haben darf.«
    Daphne las die zweite SMS. Sag nicht, woher die Taser-Philly-Verb. kommt. C. kriegt sonst Ärger. Lösch SMS.
    Daphne fühlte sich wie Jim Phelps, als sie tat, worum Paige sie gebeten hatte.
    »Wie wollen wir Daphne zu den Verhörräumen schaffen?«, fragte diese die beiden Agents auf den Vordersitzen.
    Hector wandte sich zu ihr um. »Die Anweisungen bezüglich unseres Eintritts in den Verhörblock befinden sich auf Mikrofiche, der in einem Umschlag unter dem Sitz verborgen ist. Lesen Sie sie möglichst schnell, bevor der Film sich selbst zerstört.«
    Paige schaute widerwillig beeindruckt auf. »Das mit der SMS hat aber schon oft funktioniert«, brummte sie trotzig.
    »Das glaube ich«, sagte Hector. »Ich mache das auch häufig. Was wollten Sie uns nicht mitteilen?«
    »Tja, war wohl nix«, murmelte Paige. »Oh, da sind wir ja schon.«
    Hector sah von Paige zu Daphne und zurück. »Meine Damen, ich meine es ernst.«
    »Ich schwöre, dass es sich nur um Informationen handelte, die Sie schon hatten, aber nicht an uns weitergegeben haben«, sagte Paige.
    »Oh-oh«, knurrte Hector. »Wir haben angerufen, um uns anzukündigen, und nun warten zwei Officer auf uns. Sie bleiben die ganze Zeit unter allen Umständen in unserer Mitte. Tragen Sie noch Ihre Weste?«
    »Aber ja.« Daphne zog den Rollkragen ein Stück herunter, um es zu beweisen. »Gehen wir. Ich will sehen, wie Cindy sich windet.«
    Und danach will ich wissen, was Joseph noch vor mir verschweigt.
    Dienstag, 3. Dezember 17.15 Uhr
    George Millhouse sah nicht aus wie ein Mörder. Das war Josephs erster Eindruck, als er den Verhörraum betrat, in dem Bills Sohn wartete. Trotz seiner Größe wirkte er wie ein kleiner verlorener Junge, den die Kaufhausaufsicht mitgenommen hatte, um seine Mutter auszurufen. Vielleicht denken deshalb alle, dass er nicht besonders helle ist.
    Joseph setzte sich ans andere Ende des Tisches und wartete, bis George aufblickte. Nach ungefähr neunzig Sekunden Schweigen tat er es schließlich. Er hatte zwei prächtige Veilchen, und irgendwann in naher Vergangenheit hatte seine Nase heftig geblutet. Auch der Ärmel seines Hemdes war mit Blut beschmiert. Vermutlich hatte er sich mit der Schulter das Gesicht abgewischt, da seine Hände mit Handschellen hinter dem Rücken zusammengebunden waren. Seine Füße allerdings waren nicht gefesselt.
    Wo Reggie muskelbepackt war, war George … nun ja, alles andere als das. Dennoch war er schwer, mochte durchaus hundertzwanzig Kilo wiegen.
    Doch Joseph ließ sich nicht von dem Äußeren täuschen. Er hatte auf der Highschool Football gespielt und massige Kerle erlebt, die die Verteidigung der anderen einfach niedergewalzt hatten. Normalerweise waren sie nicht besonders schnell, aber es gab Ausnahmen.
    »Bist du schnell, George?«, fragte Joseph, als er ihn ansah.
    George blinzelte verwirrt. Er schien Angst zu haben. Tränen hatten Spuren auf seinem schmutzigen Gesicht hinterlassen. »Ich glaube nicht. Weiß nicht. Wieso?«
    Joseph zuckte mit den Achseln. »Dein Vater hat gerade versucht, sich auf mich zu stürzen. Ich wollte nur wissen, ob ich von dir dasselbe erwarten muss.«
    »Warum? Warum hat er das gemacht?«
    »Ich nehme an, ich bin ihm irgendwie auf die Zehen getreten. Weißt du, wer ich bin?«
    »’n Cop?«
    »Special Agent Carter. FBI.«
    »Ich sag Ihnen sowieso nichts. Sie können ruhig wieder abhauen.«
    »Tja, werde ich aber nicht«, sagte Joseph. »Und ich denke, das weißt du auch. Ich glaube nämlich nicht, dass so dumm bist, wie alle anderen behaupten.« Seine Bemerkung brachte ihm einen zornigen Blick ein.
    »Wenn Sie meinen, Sie könnten mich mit Beleidigungen zum Reden bringen …«
    »Ja, ja, du sagst mir sowieso nichts, kapiert. Allerdings frage ich mich, wieso das so ist. Warum sagst du nichts? Aus Loyalität? Stolz? Oder aus Angst?«
    »Loyalität«, grollte George. »Können Sie wahrscheinlich nicht verstehen.«
    »Ehrlich gesagt, hast du damit recht. Ich verstehe es nicht. Ich meine, deine Familie lässt dich die Drecksarbeit machen, während dein Bruder keinen Finger rührt.«
    George schüttelte den Kopf. »Reden Sie nicht so ’nen Quatsch. Reggie ist im Knast.«
    »Du auch«, sagte Joseph. »Weil die Familie dir die Drecksarbeit überlassen hat. Eine unmögliche Mission, aber du hast es geschafft. Du hast ein Messer ins Gericht geschmuggelt, ohne erwischt zu

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