Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
tiefem Schlaf. Er brauchte einen kurzen Moment, um sich zu erinnern, aber die Wärme der Frau in seinen Armen war hilfreich. Lächelnd griff er nach dem Telefon.
    »Hallo?«, flüsterte er in den Hörer und drückte Paiges Kopf sanft gegen seine Brust zurück, als sie ihn schläfrig blinzelnd heben wollte.
    »Und du bist nicht auf die Idee gekommen, mich anzurufen?« Es war seine Mutter, und sie war wütend. »Hast du nicht gedacht, es sei wichtig, mir mitzuteilen, dass du fast in Stücke gerissen worden bist? Ich musste es erst durch die Nachrichten erfahren!«
    Er schnitt eine reuevolle Grimasse. »Es war mitten in der Nacht. Ich wollte dich nicht wecken, nur um dir zu sagen, dass es mir gutgeht.« Außerdem war er zugegebenermaßen abgelenkt gewesen, weil Paige auf dem Esstisch vor ihm gelegen hatte. Und in der Dusche auf ihn gewartet hatte. Und in seinem Bett. Was das Beste gewesen war.
    »Ist dir wirklich nichts passiert? Es hieß, du seist nur leicht verletzt worden.«
    »Ich bin mit ein paar blauen Flecken davongekommen. Ich habe eine Kevlarweste getragen.«
    Seine Mutter atmete hörbar aus. »Komm vorbei.«
    Er dachte an all das, was er zu erledigen hatte. »Ich versuch’s«, sagte er zögernd.
    »Grayson.« Ihre Stimme bebte. »Ich muss dich sehen. Um mich zu vergewissern.«
    »Dann komme ich eben vorbei. Versprochen.«
    »Okay. Wie geht’s Paige? Diese Ratte von Reporter hat behauptet, sie war bei dir.«
    »Ratte von Reporter?« Er grinste. »Mom.«
    »Ist doch wahr. Ist Paige auch unverletzt?«
    Er sah hinab auf ihre weiche Haut. Paige legte ihr Kinn auf seine Brust und beobachtete ihn, während er sprach. »Höchstens ein, zwei Kratzer«, sagte er. »Ihr geht’s gut.«
    »Ich verstehe.« Und er nahm an, dass sie das tatsächlich tat. »Hast du es ihr gesagt?«
    »Sie wusste es schon. Aber das weißt du ja bereits.«
    »Ja. Sie ist ein kluges Ding. Und ich komme noch immer nicht darüber hinweg, dass du das Foto behalten hast.«
    »Ich konnte nicht anders. Nachdem du immer so … traurig warst. Du hast nur noch geweint. Ich brauchte das Bild, um mich daran zu erinnern, wie du vorher gewesen warst. Manchmal habe ich es angesehen und mir vorgestellt, es sei nie etwas geschehen.«
    Am anderen Ende der Leitung war es eine Weile still. »Ich habe ein paar Fotos von dir als Baby behalten. Immer wenn Lisa ein Kind kriegt, schaue ich sie mir an und stelle mir vor, Großmutter zu werden.« Ihre Stimme bekam einen sarkastischen Unterton. »Ich warte schon sehr, sehr lange, weißt du?«
    Er verdrehte die Augen. »Mom.«
    »Ja, ja, ich weiß, es ist viel zu früh. Aber träumen darf man ja.« Sie räusperte sich. »Ich habe es vorhin schon auf deinem Handy versucht. Und wurde direkt auf die Mailbox umgeleitet.«
    »Ich habe das Handy verloren, als ich vom Auto weggelaufen bin. Ist nicht mehr viel von ihm übrig. Ich besorge mir nachher ein neues. Paige braucht auch eins. Und ein neues Laptop.«
    »Das hört sich an, als hättet ihr zwei heute eine Menge zu tun. Dann will ich euch nicht aufhalten.«
    »Ich komme nachher auf einen Sprung bei dir vorbei, damit du meine Finger und Zehen zählen kannst.«
    Ihr leises Lachen klang tränenerstickt. »Ich warte auf dich. Ich liebe dich, mein Sohn.«
    »Ich dich auch, Mom.« Er drückte das Gespräch weg und gab Paige das Telefon. »Wir haben es schon wieder in die Nachrichten geschafft. Deine Freunde in Minnesota werden sich Sorgen machen.«
    Sie setzte sich auf und zog die Decke über ihre Brüste hoch. Er zupfte daran, aber sie hielt sie fest, und er setzte ein finsteres Gesicht auf. »Wir haben zu tun«, sagte sie schnippisch. »Wenn du einmal anfängst, bleiben wir den ganzen Tag hier.«
    »Damit könnte ich leben«, erwiderte er, aber sie schüttelte den Kopf.
    »Du hast deiner Mutter ein Versprechen gegeben. Jetzt sei still und lass mich Olivia anrufen.« Sie wählte die Nummer, zuckte ebenso zusammen, wie er es gerade getan hatte, und hielt sich den Hörer einen guten halben Meter vom Ohr weg. Ein Strom kreativer Verwünschungen sprudelte daraus hervor. Erst als sich das Getöse etwas legte, hielt sie den Hörer wieder ans Ohr. »Nein, du musst nicht kommen. Mir geht’s gut. Grayson hat das meiste abbekommen, aber auch ihm geht es gut.«
    Er zupfte wieder an der Decke. »Hör auf«, fuhr sie ihn an. »Nein, nicht du«, sagte sie zu ihrer Freundin, dann seufzte sie. »Ja, er ist hier.« Sie reichte ihm den Hörer. »Da, jetzt hast du’s geschafft. Sie will mit dir

Weitere Kostenlose Bücher