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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Paige schauderte, als die warme Flüssigkeit ihre Kehle hinabrann. Sie fühlte sich wie ausgebrannt, konnte an kaum etwas anderes denken als an den Anblick von Ramons totem Freund.
    Nachdem sie Stevie vor dem Haus der Delgados kurz ins Bild gesetzt hatten, waren Paige und Grayson ein paar Meilen weiter zu einem Burger-Laden gefahren und hatten auf dem Parkplatz auf sie gewartet.
    »Danke«, sagte auch Grayson. »Und danke, dass du gekommen bist.«
    »Gern geschehen«, gab Stevie zurück. »Also. Schießt los.«
    Grayson und Paige erzählten ihr, was sie wussten, und Stevie zeigte keinerlei Reaktion, bis sie geendet hatten.
    »Wow. Das ist allerdings eine Wahnsinnsstory«, murmelte sie schließlich kopfschüttelnd.
    »Sie ist wahr«, gab Paige defensiv zurück.
    »Daran hege ich keinen Zweifel«, sagte Stevie und deutete mit dem Kopf auf Grayson. »Weil ich ihm nämlich vertraue. Aber es bleibt dennoch eine … eine Wahnsinnsstory. Was sollte Ihrer Meinung nach als Nächstes geschehen, Miss Holden?«
    »Wir müssen jetzt unbedingt …«, begann Grayson, aber Stevie schnitt ihm das Wort ab. »Du kommst schon noch an die Reihe.« Sie tätschelte ihm beruhigend den Arm. »Ich möchte erst Ms. Holdens Meinung hören.«
    Paige legte ihre Wange auf Peabodys Nacken. »Am liebsten würde ich ins Bett gehen und morgen früh beim Einschlafen feststellen, dass es sich um einen miesen TV-Krimi gehandelt hat. Aber so wird es nicht sein.«
    »Nein«, bestätigte Stevie. »Allerdings nicht. Wozu also wären Sie bereit?«
    Alarmiert sah Paige von Stevie zu Grayson und zurück. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass Sie sich auf bestimmte Dinge vorbereiten müssen, wenn Sie diese Geschichte weiterverfolgen. Man wird Sie verhören. Manche werden es freundlich tun, manche werden versuchen, Ihnen jedes Geheimnis zu entlocken, das Sie besitzen. Sie werden sich unweigerlich Feinde machen, denn nicht alle Beamten werden dankbar sein, sollte sich herausstellen, dass bei den Ermittlungen im Mordfall Crystal Jones Fehler passiert sind. Die meisten aber werden froh sein, sollte behördliches Fehlverhalten aufgeklärt werden, denn letztendlich werfen die faulen Äpfel in unseren Reihen ein schlechtes Licht auf uns alle.«
    »Mit Verhören kann ich umgehen«, sagte Paige und unterdrückte das Bedürfnis, sich die Schulter zu reiben. Nach der Schießerei vergangenen Sommer hatte die Polizei sie immer wieder verhört, und manchmal war es ausgesprochen unangenehm gewesen. Aber das letzte Mal hattest du auch Olivia an deiner Seite, die dich unterstützt hat. Dieses Mal wärst du auf dich allein gestellt.
    »Aber natürlich könnte sich auch herausstellen«, fuhr Stevie in lockerem Tonfall fort, »dass Elena sich geirrt hat. Dass es nicht die Polizei war, die hinter ihr her gewesen ist. Womöglich waren weder diesmal noch damals, vor sechs Jahren, Beamte beteiligt.«
    »Wollen Sie damit andeuten, man könnte zu dem Schluss kommen, Ramon sei doch schuldig? Dass er im Gefängnis bleibt und das alles für nichts gewesen ist?«
    »So ungefähr. Also, Paige, was sollen wir tun? Was wollen Sie?«
    »Die Wahrheit. Ich will, dass alle erfahren, wofür Elena sich geopfert hat. Ich will mir die Polizei nicht zum Feind machen, denn ich werde sie auch in Zukunft noch brauchen. Mit meinem neuen Geschäftspartner bin ich noch in der Flitterwochenphase, und wenn es mit mir nicht funktioniert, dann sucht er sich jemand anders. Ich müsste erneut umziehen, und ich habe doch gerade erst ausgepackt.«
    »Was einem wirklich auf die Nerven gehen kann, ich weiß«, murmelte Stevie. »Noch etwas?«
    »Ja. Ich will, dass der gefasst wird, der mich heute Nachmittag überfallen hat. Ich bin nach Baltimore gezogen, um nicht ständig über die Schulter blicken zu müssen, aber plötzlich muss ich es doch wieder.«
    Stevie zog die Brauen hoch, Grayson furchte die Stirn. Keiner sagte etwas.
    Paige seufzte. »Und natürlich soll kein Blut an meinen Händen kleben. Nie wieder.«
    »Klingt alles ganz prima. Also – was sind Sie zu tun bereit?«, fragte Stevie noch einmal.
    Sie begegnete dem Blick der Beamtin. »Was immer notwendig ist. Und verraten Sie mir jetzt, wofür ich mich gerade freiwillig gemeldet habe?«
    »Das weiß ich noch nicht«, gab Stevie zurück. »Also, Grayson, jetzt du. Was planst du?«
    »Eine Besprechung mit deinem Chef in deinem Beisein. Gleich morgen früh.« Er hatte die Wartezeit schon genutzt, den Polizeikommandanten anzurufen und die

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