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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ihrer Brust wieder nachließ, aber das tat sie nicht. »Thea ist gestorben. Ich bin nur knapp mit dem Leben davongekommen.«
    Stevie betrachtete sie mitfühlend. »Es tut mir leid wegen Ihrer Freundin. Aber auf genau so etwas wollte ich Sie vorbereiten. Die Behörden werden sich auf solche Dinge stürzen, wenn sie Sie in die Mangel nehmen. Sie werden Sie zwingen, sich an jede noch so kleine Einzelheit zu erinnern, und sie werden nicht gerade sanft mit Ihnen umgehen. Immerhin haben Sie Beweise auf den Tisch zu legen, die auf eine mögliche Polizeibeteiligung hindeuten. Das ist eine verdammt haarige Angelegenheit.«
    Paige kontrollierte die Sicherungen der Waffen, bevor sie sie in ihre Halfter zurücksteckte, und bereitete sich darauf vor, erneut ihre Geschichte zu erzählen. Was mit der Zeit leider nicht einfacher wurde. »Dann sollten Sie im Vorfeld noch eine Sache wissen, vor allem du, Grayson, falls hier tatsächlich deine Karriere auf dem Spiel steht.« Sie sah ihm direkt in die Augen. »Vergangenen Sommer in Minneapolis … wurden Thea und ich von vier Männern überfallen. Zwei davon waren Cops.«
    Ein Muskel zuckte in Graysons Kiefer, doch er fragte beherrscht: »Hat man sie erwischt?«
    »Nein. Drei konnten abhauen. Einer davon griff mich ein zweites Mal an. Als ich aus dem Krankenhaus kam, brach er bei mir zu Hause ein und versuchte, zu Ende zu bringen, was er angefangen hatte.« Peabody ächzte, und Paige bemerkte, wie fest sie ihn umklammerte. Augenblicklich ließ sie von ihm ab und streichelte ihn stattdessen. »Ich hatte ein Messer unterm Kopfkissen.«
    »Hast du ihn umgebracht?«, fragte Grayson.
    »Nein, obwohl ich es mir gewünscht hätte. Ich erwischte ihn in der Seite, doch leider nicht tief genug, um ihm nachhaltig zu schaden. Ich war noch zu schwach. Was er nicht wusste, war, dass eine Freundin bei mir übernachtete. Sie ist ebenfalls Polizistin und hat einen leichten Schlaf. Sein Fluchen weckte sie, und sie kam gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass er mir die Kehle zudrückte.«
    »Hat sie ihn getötet?«, fragte Stevie. Paige verzog verbittert die Lippen.
    »Nein, aber auch sie hätte es gern getan. Liv ging ganz nach Lehrbuch vor, brüllte ›Polizei!‹, dann riss sie ihn von mir herunter und hielt ihn am Boden, bis Verstärkung eintraf. Am nächsten Tag brachte mir Brie, eine andere Freundin, Peabody. Brie war früher ebenfalls Polizistin und bildet nun Schutz- und Polizeihunde aus. Meine beiden Freundinnen schleiften mich zum Schießstand, wo ich ziemlich viele Pappmänner umbrachte. Danach tranken wir Unmengen an Mojitos, und ich heulte, solange ich konnte. Als ich am nächsten Tag wieder nüchtern war, besorgte ich mir all diese Pistolen inklusive Erlaubnis.«
    »Und die Messer?«, fragte Stevie.
    »Die hatte ich schon. Ich bin im Gebrauch von Hieb- und Stichwaffen ausgebildet. Ich kann Sie mit einem Schlagstock bewusstlos hauen, mit Nunchakus erwürgen oder mit einem Messer fachgerecht filetieren, aber Pistolen toppen alles.« Sie rieb sich die Schulter. »Ich spreche aus Erfahrung.«
    »Das kann ich mir denken«, murmelte Stevie. »Ihr Zögern, einem Polizisten Elenas Beweise anzuvertrauen, war schon vorher verständlich, nun aber begreife ich es in vollem Umfang. Erstaunlich, dass Sie mit mir sprechen.«
    »Wie ich schon sagte – meine besten Freundinnen zu Hause sind oder waren Cops. Ich weiß, dass es genug gute gibt. Und ich bete zu Gott, dass Sie dazugehören.«
    »Ihretwegen hoffe ich, dass ich besser als nur gut bin«, sagte Stevie. »Wie heißt Ihre Polizeifreundin? Die, die damals bei Ihnen war?«
    »Detective Olivia Hunter. Sie ist bei der Mordkommission.«
    »Okay. Ich muss jetzt zurück. Wir bleiben in Kontakt.« Stevie hob zum Abschied die Hand, dann stieg sie aus und ließ Paige und Grayson allein.
    Im Wagen war es wieder still, nur das stete Trommeln des Regens auf das Autodach war zu hören. Paige streichelte Peabodys Kopf und wartete auf die unvermeidliche Frage, die sie fürchtete. »Frag schon«, sagte sie schließlich. »Dann haben wir es hinter uns.«
    »Wer war es?« Er zögerte, dann stieß er müde die Luft aus. »Und warum?«
    Dienstag, 5. April, 19.30 Uhr
    »Adele? Ich bin da!«, rief Darren. »Bist du zu Hause?«
    Adele Shaffer stand in der Küche und wappnete sich, während der Hund zur Begrüßung begeistert bellte. Sag’s ihm. Das war Dr. Theopolis’ Rat gewesen. Die Belastung, eine Existenz zu führen, die sich nicht gänzlich mit Ihrem

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