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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gegen die Decke. »Ruhe da oben!«, brüllte sie. »Hört auf mit dem Lärm!«
    Grayson sah ihr verdattert zu. »Kann es sein, dass sie das öfter machen?«
    »Mindestens fünfmal pro Woche. Die Mutter hat einen Freund, der immer nur nachts da ist. Entweder haben die wilden Sex, oder sie tanzen Polka. Dummerweise hat sie einen Sohn, der erst vierzehn ist. Wäre er nicht so ein grauenhaftes Bürschchen, täte er mir fast leid.« Sie versetzte der Decke einen weiteren Stoß. »Das ist dafür, dass du mich gefilmt und das Band an diesen Scheißkerl Radcliffe verscherbelt hast!«
    »Der Junge von oben hat das Video gedreht? Das hast du gewusst?«
    »Na klar. Logan hat mich schon öfter gefilmt. Er ist ein echter Stalker. Ich habe ihm gedroht, dass ich Peabody auf ihn loslasse, wenn er es noch mal macht. Seitdem habe ich ihn nicht mehr dabei erwischt, aber anscheinend hat er es trotzdem gemacht.«
    »Warum beschwerst du dich nicht beim Verwalter?«
    »Habe ich schon. Mehrfach sogar. Er meinte nur, so seien Jungs eben. Aber eines Tages, das schwöre ich …«
    Wieder ein Krachen, das in seiner Wucht die Wände erzittern ließ. »Was machen die denn heute bloß mit …?«
    Ein Schuss zerriss die Luft, gefolgt von einem panischen Schrei.
    Paige starrte Grayson einen Sekundenbruchteil an, dann sprang sie vom Bett, packte das Gewehr und rannte zur Tür. Grayson war direkt hinter ihr.
    Sie schob bereits die Riegel zur Seite, als Grayson seine Hand gegen die Tür stemmte. »Warte«, sagte er, »lass uns erst nachsehen, bevor wir rausrennen und uns umnieten lassen.«
    Er bückte sich und spähte durch den Spion, dann nahm er ihr das Gewehr aus der Hand. »Ruf die 911. Der Junge von oben wird von einem Kerl mit Skimaske die Treppe runtergezerrt.«
    Er riss die Tür auf und huschte hindurch, bevor sie ihn aufhalten konnte. Sie rannte zurück ins Schlafzimmer, nahm ihr Handy und wählte den Notruf, während sie gleichzeitig die .357 aus der Nachttischschublade fischte.
    Sie beschrieb der Zentrale die Situation und rannte, das Handy in der Hand, zurück zur Tür. »Sagen Sie den Beamten, es ist dasselbe Gebäude, vor dem heute Morgen die Frau im Van erschossen wurde.«
    Sie lief die Treppe hinunter zu Grayson, vernahm einen gequälten Schrei und blieb abrupt stehen. Logans Mutter lag blutüberströmt auf dem oberen Treppensatz und versuchte, sich vorwärtszuziehen.
    Paige drückte sich das Handy ans Ohr. »Sind Sie noch dran?«, fragte sie.
    »Ja. Der Streifenwagen wird in zwei Minuten da sein.«
    »Meine Nachbarin ist angeschossen worden. Wir brauchen auch einen Krankenwagen.«

    »Stopp!«, brüllte Grayson. »Lass den Jungen los, oder ich knalle dich ab!«
    Der Mann auf dem Gehweg erstarrte. Er hielt Logan vor sich und drückte ihm die Pistole an den Kopf. Der Junge blutete aus einer Wunde am Bein.
    »Waffe runter«, knurrte der Mann. »Auf den Boden legen und zurücktreten.«
    Grayson überlegte hastig. Wo mochte Paige sein? Er konnte nur hoffen, dass sie noch drinnen, in Sicherheit, war. »Wenn ich die Waffe ablege, erschießen Sie uns beide. Ich habe es lieber ausgeglichener.«
    Der Junge begann zu wimmern. Grayson versuchte, ihn zu ignorieren. Konzentrier dich, oder er stirbt.
    Der Mann mit der Maske riss den Jungen auf die Zehenspitzen und rammte ihm die Waffe erneut gegen den Schädel. »Ich habe nichts zu verlieren. Ich wollte ihm nichts tun.«
    »Und warum haben Sie dann auf ihn geschossen?«, fragte Grayson.
    »Seine Mutter war es. Ein Versehen. Sie wollte mich treffen. Hören Sie, ich will hier nur weg. Entladen Sie die Waffe, dann lasse ich ihn gehen.«
    »Bitte«, brachte Logan hervor. Tränen strömten über sein Gesicht. »Bitte bringen Sie mich nicht um.«
    »Ich will ihn nicht töten«, wiederholte der Mann eindringlich. »Und Sie auch nicht.«
    Grayson holte tief Luft. Verzweifelte Männer waren unberechenbar. Behutsam entlud er das Gewehr in der Hoffnung, Zeit zu schinden, bis die Polizei eintraf.
    »Werfen Sie mir die Munition rüber und legen Sie das Gewehr auf den Boden«, sagte der Mann. »Na los!«
    Ohne den Kerl aus den Augen zu lassen, tat Grayson, was er wollte. Er ging in die Knie und legte das Gewehr ab. »Okay. Und jetzt lassen Sie ihn los.«
    »Gehen Sie rüber zur Laterne. Der geknickten da drüben.«
    Grayson regte sich nicht. »Lassen Sie ihn los.« In der Ferne waren nun Sirenen zu hören.
    »Ich verpasse ihm einen Kopfschuss. Wollen Sie das auf Ihr Gewissen nehmen, Staatsanwalt?«
    Grayson

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