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Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kara hatte sich um Helen gekümmert und sie wieder aufgerichtet. Sie saß jetzt wieder normal im Sessel. Ihre Augen standen offen. Der Blick war ins Leere gerichtet, die aufgerissenen und zerschundenen Lippen zitterten. Hauchdünne Blutfäden sickerten von der Unterlippe über das Kinn hinweg.
    Suko deutete nickend auf sie nieder. »Helen hat sehr viel mitgemacht«, sagte er leise.
    »Ja, ich weiß. Doch es hat sein müssen, verstehst du? Es ging einfach nicht anders.«
    »Sicher.«
    Kara faßte das Schwert fester. »Jedenfalls weiß ich jetzt, wo sich John befindet. Man hat ihn nach Atlantis geschafft.«
    Suko runzelte die Stirn. »Fragt sich nur, in welche Zeit, meine Liebe.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ob vor der Zerstörung oder nach ihr. Haben deine vier Freunde die Sphinx nicht vernichtet?«
    »Schon.«
    »Und jetzt ist sie aus der Zukunft in die Vergangenheit zurückgekehrt. Vielleicht wird sie sich rächen wollen.«
    Karas Augen wurden rund. »Moment, Suko, meinst du etwa, daß sich auch die vier in Gefahr befinden?«
    »Plus John! Es ist zu einem magischen Spiel mit den Zeiten geworden, Kara. Was damals in Atlantis beendet wurde, fängt wieder von vorn in dem gleichen Kontinent an, obwohl über 10.000 Jahre verstrichen sind. Faszinierend.«
    »Und unheimlich«, fügte Kara hinzu.
    »Hast du Angst?«
    Kara schaute zu Boden und schüttelte den Kopf. »Nicht direkt Angst, aber ein Gefühl der Furcht.«
    »Wovor?«
    »Vor der Reise!«
    Sukos Augen blitzten. Dann lachte er auf. »Keine Sorge, Mädchen, du wirst nicht allein reisen müssen. Ich reise mit!«
    »Nein…«
    »Keine Widerrede. Wir beide holen die Gegenwart aus der Vergangenheit zurück.«
    »Und wie willst du nach Atlantis kommen?«
    Suko lachte. »Das ist einfach. Wozu habe ich dich und die Flammenden Steine?«
    »Sicher, das ist eine Möglichkeit.«
    »Und was geschieht mit mir?« fragte Helen matt. »Ich hatte einen Auftrag. Man hat mich nicht ohne Grund zurückgelassen. Versteht ihr das?«
    »Natürlich, Helen. Nur können wir dich nicht mit auf unsere Reise nehmen. Du bleibst im Hotel. Wir werden uns um dich kümmern. Aber hier bist du sicher.«
    Helen gab eine Antwort. Sie wirkte dabei, als würde sie mehr zu sich selbst reden. »Als sie uns in ihren Bann zog, da erklärte sie uns auch, daß wir der Magie des Lippenstifts nie entkommen würden. Wir haben einmal zugestimmt, so wird es auch bleiben, bis an das Ende unseres Lebens. Kein Mensch ist in der Lage, sie zu vernichten. Es ist die zweite Sphinx, die zweite, die…«
    Suko, strich über ihr Haar-, als Helen den Kopf senkte. Er wollte sie trösten, aber Kara rief ihn zu sich.- »Komm bitte.«
    Die Schöne aus dem Totenreich stand in der Mitte des Zimmers. Sie hatte beide Hände auf den Schwertgriff gelegt. Ihr Gesicht zeigte einen angespannten, sehr konzentrierten Ausdruck. Hart spannte sich die Haut über den Knochen. Die Lippen lagen fest aufeinander und bildeten fast nur einen blassen Strich.
    Suko kannte diese Haltung. Wenn Kara sie eingenommen hatte und auf die Kraft des Schwertes vertraute, dann stand sie dicht davor, die Dimensionen zu überbrücken.
    Etwas nicht Erklärbares, das zurückging auf uralte Kräfte, die in der Neuen Zeit vergessen waren.
    Suko baute sich vor ihr auf. Er kannte die Regeln und legte seine Hände auf Karas.
    »Wir werden ohne Myxin reisen?« fragte er noch.
    »Das ist allein meine Sache. Er hatte nie etwas mit der Sphinx zu tun gehabt. Wir haben damals versagt. Heute aber bekommen wir die Chance, diesen Fehler zu korrigieren.«
    Suko sprach nicht mehr.
    Er schaute Kara in die Augen. Sie waren groß und dunkel. Geheimnisvoll schimmerten die Pupillen. Tief in ihnen lag ein stilles Leuchten, das sich jedoch zu einer gewaltigen Flamme der Kraft veränderte, die alles einreißen würde. Aufgerissen wurden die Dimensionen durch diese magische Kraft, und Suko spürte den unnatürlichen Schwindel, der ihn drehte und ihm gleichzeitig die Beine unter dem Körper wegriß…
    ***
    Ich lebte!
    Leben bedeutet Hoffnung, der Tod aber ist das Ende des Lebens, obwohl er, wie ich glaubte, nur der Übergang war in eine andere Form des Daseins. Mich hatte er nicht erwischt.
    Wo lebte ich?
    Ich hatte keine Ahnung, denn als ich die Augen aufschlug, befand ich mich in einer völlig fremden Umgebung. Die Luft war klar, warm und dennoch irgendwie durstig. Ich schaute hinein in die Weite, sah Berge und Täler, aber kaum einen grünen Fleck.
    Und ich konnte mich nicht bewegen. Jemand

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