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Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Sehr langsam schob sie das Schwert höher.
    »Was… was hast du vor?«
    Kara lächelte kalt. »Wolltest du vorhin nicht küssen? Da habe ich es dir nicht erlaubt. Jetzt darfst du es, Mädchen. Du wirst die Klinge küssen. Presse deine Lippen auf das geweihte Metall.«
    »Nein, ich…!«
    Kara hob die Klinge noch weiter an. Sie befand sich nurmehreine Fingerbreite vom Mund der anderen entfernt. »Ich wjrde dich dazu bringen, das Schwert zu küssen. Ich…«
    »Das… das glaub' ich nicht.«
    »O doch!« Kara drückte die Klinge vor. Sie preßte die flache Seite gegen die Lippen der Sphinx-Dienerin, deren Körper sich plötzlich aufbäumte, als hätte er einen Peitschenschlag bekommen.
    Zwischen der Klinge und den Lippen flammte es auf. Es war ein wildes, verzehrendes Feuer, golden in seinem äußeren, rot in seinem inneren Schein.
    Für Helen war es schlimm.
    Sie schrie, obwohl Kara das Schwert bereits zur Seite genommen hatte. Dann wälzte sich die Frau herum, krallte ihre Hände in die Bettdecke, ihre Finger zerknüllten das Laken, und Kara glitt mit einer geschmeidigen Bewegung vom Bett.
    »Mußte das sein?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Wie willst du jetzt aus ihr herausbekommen, was du…?«
    »Warte es ab. Sie hätte nie etwas gesagt. Dieser Lippenstift hat sie unter den Einfluß dieser Sphinx gebracht. Ihn mußte ich lösen.«
    »Und was ist, wenn sie alles vergessen hat?«
    Kara nickte. »Sie wird sich erinnern.«
    Sie und Suko halten Helen nicht aus den Augen gelassen. Die Blonde rollte über das Bett. Am rechten Rand blieb sie liegen. Ihr Atem war mehr ein Schluchzen.
    »Willst du zu ihr gehen?« fragte Kara.
    »Ja.« Suko umrundete die Liegestatt, blieb neben Helen stehen und zog sie in die Höhe.
    Sie regte sich nicht. Wie eine Puppe hing sie in den Armen des Inspektors, der sie zu einem Sessel trug und dort hineinlegte. Helen hatte für ihren Widerstand büßen müssen. Die Lippen sahen nicht mehr so aus wie sonst, sie zeigten nicht die rote Farbe und auch nicht ihre natürliche Färbung. Wie verbrannt sahen sie aus, braun, an den Rändern auch geschwärzt.
    »Haben Sie Schmerzen?« fragte Suko. Er hatte sich vor die Verletzte gekniet.
    Helen starrte ihn an. »Haben Sie Schmerzen?«
    »Nein…«
    Kara kam. Ihr Schatten fiel auf Suko. »Sie hat Glück gehabt«, sagte die Schöne aus dem Totenreich leise. »Sehr viel Glück. Eine andere Waffe hätte sie vielleicht getötet, doch dieses Schwert wurde nicht geschmiedet, um als Angriffswaffe benutzt zu werden. Es ist gefährlich, aber gleichzeitig auch eine Defensivwaffe. Verstehst du? Eine Magie stand gegen die andere, und die des Schwertes hat auf ihre Art und Weise gewonnen. Das müssen wir akzeptieren.«
    Helen hob ihren Arm an. Sie tastete mit den Fingern entlang der geschwungenen Mundlinien. »Was… was habt ihr mit mir gemacht? Wer seid ihr überhaupt?«
    »Sie erinnern sich nicht?« fragte Suko.
    »Nein, aber mein Mund.« Plötzlich begann sie zu weinen. »Ich… ich spüre ihn nicht mehr.«
    »Kennen Sie Lucky Lips?«
    »Ich weiß nicht…«
    »Ein Lippenstift«, sprach Suko weiter. »Sie haben ihn bekommen und auch benutzt.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Wo befindet sich der Stift?«
    Sie schaute nach links, wo sich eine kleine Ablage befand. »Die Handtasche dort…«
    Kara ging hin, faßte hinein und holte den Lippenstift hervor. »Das ist er, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich.«
    Kara zog die Kappe ab und drehte den Stift heraus. Er besaß die gleiche Farbe wie vorhin der der Frau. So dunkelrot. Karas Nicken zeigte an, daß auch sie davon überzeugt war, den Lippenstift in der Hand zu halten.
    »Wer gab ihn dir?«
    »Ich… ich habe ihn von Rowena bekommen.«
    »Umsonst?«
    »Ohne zu bezahlen.« Sie sprach zischend und faßte zwischendurch an ihren Mund.
    »Wo befindet sich Miß de Largo jetzt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hat Sie auch anderen diesen Lippenstift gegeben?«
    Kara warf ihn auf die Ablage. »Ich glaube schon.«
    »Wer war es?«
    »Kolleginnen von mir.«
    »Wie viele genau?«
    »Darüber haben wir nicht gesprochen. Wir sollten uns nur schminken, das haben wir getan.«
    »Und dann?«
    Helen schüttelte den Kopf. »Quälen Sie mich nicht«, bat sie. »Bitte, quälen Sie mich nicht. Ich… ich habe alles vergessen. Wirklich. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Das ist alles weg.«
    »Auch nicht, wie du in dieses Hotelzimmer gekommen bist?«
    »Nein.«
    »Glaubst du ihr?« fragte Suko.
    Kara nickte. »Sie ist nicht in der Lage zu

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