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Todesküste

Todesküste

Titel: Todesküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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dem
Oberkommissar und Friedjof hereindrang.
    »Um es vorwegzunehmen«, begann Fritzmeier seine
Erläuterung, »ich spreche hier auch für das BKA .
Wir haben uns abgestimmt. Außerdem hat sich Dynamit Nobel über dortige
Verbindungen mit dem BKA in
Verbindung gesetzt. Sie erhalten durch mich also Antwort von mehreren
Instanzen.« Er unterbrach seine Ausführungen, um die Wirkung seiner Worte auf
Lüder zu prüfen. Nachdem er keine Reaktion feststellen konnte, fuhr er fort:
»Ich bin nur im Groben über das informiert, was Ihrer Anfrage zugrunde liegt.
Darf ich Sie bitten, mich in die Hintergründe einzuweihen?«
    Lüder ließ sich sehr viel Zeit mit der Antwort. Ein
spöttisches Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Es geht um laufende
Ermittlungen. Ich sehe mich außerstande, Ihnen Einzelheiten zu nennen. Dazu
sind die örtlichen Strafverfolgungsbehörden nicht ermächtigt.«
    Fritzmeier zwinkerte nervös mit seinem rechten
Augenlid. »Ich bitte Sie.« Dabei breitete er die Hände vor Lüder aus. »Bei der
Verfolgung schwerwiegender Straftaten sollten wir doch alle an einem Strang
ziehen.«
    Lüder lächelte erneut. »Dagegen ist nichts
einzuwenden. Ihr Tätigkeitsbereich liegt kraft Gesetzes außerhalb der
Grenzen der Bundesrepublik. Wir hingegen verfolgen Straftaten, die
innerhalb Deutschlands verübt werden. Wir sind in Deutschland zwar absolut top
…« Lüder legte eine längere Pause ein. »Schließlich liegt Schleswig-Holstein
ganz oben. Aber immer noch innerhalb der Bundesrepublik, obwohl Sie die Grenze
zum Königreich kaum mehr wahrnehmen und wir hinsichtlich der Sprache bei den
Dänen wohl weniger Verständigungsprobleme als mit manchem Süddeutschen haben.«
    »Das ist alles richtig, aber Sie vergessen dabei, dass
ich von einer Bundesbehörde komme.«
    Lüder lehnte sich so weit zurück, wie es die
Wippautomatik seines Bürostuhls zuließ. »Schön, Herr Kollege, dann fangen Sie
an. Was hat es mit dieser Munition auf sich? Ich warte schon viel zu lange auf
eine Erklärung. Wer verwendet sie? Gibt es Nachweise über die Bezieher? Wie ist
sichergestellt, dass sie nicht in unbefugte Hände gelangt?«
    Fritzmeier griff in die Innentasche seines Sakkos und
murmelte »Entschuldigung.« Er fingerte ein Handy hervor, gab kurz etwas ein und
steckte das Gerät wieder weg. »Vibrationsalarm«, erklärte er. »Ich habe
vergessen, es auszuschalten. Also! Wie ich Ihnen eingangs schon erklärt habe,
hindern mich Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik daran, Ihnen die
Hintergründe zu offenbaren.«
    »Wenn Sie keine Aussagegenehmigung haben, hätten Sie
sich nicht extra nach Kiel begeben müssen. Das hätten Sie mir auch am Telefon
sagen können. Und außerdem noch ein paar Tage früher.«
    »Bei solch diffizilen Problemen wie diesem ist es
besser, wenn man sich einmal persönlich kennengelernt hat«, sagte Fritzmeier.
    »Ihre Dienstreise einmal quer durch Deutschland hat
den Steuerzahler viel Geld gekostet. So verraten Sie mir wenigstens, ob Ihnen
einer der folgenden Namen etwas sagt: Steffen Meiners. Jethro Jackson. Silvio
Merseburger. Herbert Holl. Oder George Hunter.«
    Sie wurden durch Lüders Handy unterbrochen. Lüder sah
auf das Display und nahm das Gespräch an. Fritzmeier warf ihm dabei einen
unwirschen Blick zu, da er selbst einen Anruf abgeblockt hatte.
    Lüders Anrufer hatte eine nicht identifizierte
Rufnummer.
    »Lüders.«
    Es knackte in der Leitung. Nach einer kurzen
Verzögerung meldete sich die Stimme des »Abschnittführers«.
    »Haben Sie schon das Video gesehen, Lüders? Tsss. Ist
das nicht schlimm, was in manchen Gehirnen vor sich geht? Stellen Sie sich vor,
welchen Reiz solches Bildmaterial auf kranke Pädophile ausüben könnte? Das Kind
erfährt nichts davon. Hoffentlich!«
    »Hören Sie«, fuhr Lüder dazwischen und ärgerte sich
insgeheim, dass seine Stimme aufgebracht klang und er seinen Zorn nicht
unterdrücken konnte. Sein Gesprächspartner konnte registrieren, dass der Druck,
den man auf Lüder ausübte, nicht folgenlos geblieben war. »Unter zivilisierten
Menschen sollte man, gleich mit welchen Mitteln ein schmutziges Geschäft
betrieben wird, Kinder außen vor lass...«
    Der »Abschnittführer« unterbrach Lüder, ohne auf seine
Worte einzugehen.
    »Es liegt in Ihrer Hand als Vater, Verantwortung zu
tragen. Als kluger Mensch wissen Sie, dass es durchaus noch
Steigerungsmöglichkeiten gibt. Vorerst ist noch nichts geschehen, und Sie sind
der einzige Empfänger dieser nicht ganz

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