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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Straße erreichen. Mit der Hand am Türknauf zögerte er einen Augenblick.
    Adrian Salz hatte vermutlich Recht, doch er würde sich für eine andere Lösung entscheiden. Er wollte nicht mehr der Präsident sein, der in Repräsentationsräumen lebte und dessen Beziehung zu seinen Wählern in erster Linie darin bestand, dass sie seine Umfragewerte um einige weitere Zehntelpunkte in die Höhe treiben sollten. Nein, er wollte den Kontakt zu den anderen Läufern , zu Grace und all den vielen Namenlosen, als seinesgleichen aufnehmen.
    Draußen huschte er, ein flüchtiger Schatten, durch die Dunkelheit in Richtung Platz.

22 UHR 15 – NEW YORK – SITZ DES FBI
    » Be the future !«, »Seid die Zukunft!«, lautete die ehrgeizige Devise des IARPA -Labors, die auf sämtlichen Dokumenten bis hin zur Visitenkarte und zum kleinsten Aufkleber prangte. Als der Hubschrauber auf dem Dach des FBI -Gebäudes niederging, musste Sam unwillkürlich daran denken, dass er alles tun würde, damit Grace eine Zukunft hatte.
    Grell durchdrangen die Scheinwerfer des Helikopters die Dunkelheit, die noch dichter zu sein schien als sonst. Der Pilot flog langsam und mit äußerster Konzentration. Die Landeplattform war kaum größer war als der Kreis, den der Hauptrotor bestrich, da durfte er sich keinen Fehler leisten.
    Mit Ausnahme von Rettungsflügen war der Luftverkehr eingestellt worden. Daher hatte der MD 600 die Strecke von einem Washingtoner Vorort bis New York besonders schnell zurücklegen können. Weniger als zwei Stunden für dreihundertfünfzig Kilometer. Dass Carl Henriksen dennoch so spät kam, lag nicht am Flug, sondern daran, dass er eine Weile gebraucht hatte, um das nötige Material vorzubereiten. Es füllte zwei große, robuste Reisetaschen, mit denen er jetzt aus dem Hubschrauber sprang, den Kopf gesenkt und die Augen gegen den Luftzug des Rotors zusammengekniffen.
    Die Hand, die er Benton und Sam entgegenstreckte, war weich. Offensichtlich hatte er es eilig, dem Lärm zu entkommen.
    »Henriksen.«
    »Kommen Sie mit!«, war Bentons knappe Antwort.
    In den Laborräumen der vierundzwanzigsten Etage fühlte sich der Mann gleich in seinem Element. Rasch verschaffte er sich einen Überblick über die ziemlich aufwendige Einrichtung.
    Es überraschte Sam, dass er so gar nicht dem Bild des Computerfreaks entsprach, mit dem er insgeheim gerechnet hatte. Henriksen hatte weder eine Glatze, noch trug er eine Brille mit riesigen Gläsern. Er war jung und sah ziemlich gut aus, der Typ sportlicher Wikinger. Seine langen, blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Seinem Wunsch entsprechend, war der kleine Raum, in dem er an einem ihm zugewiesenen Labortisch Platz nahm, schalldicht. Unverzüglich bereitete er sein Werkzeug und verschiedene elektronische Geräte vor sich aus und machte sich ohne lange Vorrede an die Arbeit.
    Inmitten der Gerätschaften erkannte Sam den Schrittmacher, den ihm Retner anvertraut hatte. Das Gerät war sorgfältig geöffnet worden, und fast enttäuschte ihn der Anblick von dessen Innenleben.
    Der Techniker bemerkte seinen forschenden Blick und begann zu erläutern: »Sehen Sie den Stift mit dem Zylinder in der Mitte des Geräts?«
    »Ja.«
    »Das ist der Differentialtransformator.«
    »Der Wegsensor?«
    »Genau. Er steht über diesen Draht mit seinem Transformer in Verbindung. Da …«
    Mit einem tintenfleckigen Finger, dessen Nagel abgebissen war, wies er auf ein winziges Gehäuse im Inneren des Schrittmachers.
    »… und der ist seinerseits mit dem eigentlichen Zündmechanismus verbunden. Den gefährlichen Bestandteil hab ich bereits rausgenommen.«
    Sam zeigte auf zwei kleine, flache Siliziumplättchen.
    »Und das da?«
    »Ist der RFID -Transponder mit seiner Antenne. Mich interessiert im Augenblick aber das dicke Ding hier. Sieht es nicht hübsch aus?«
    Mit dem Finger tippte er auf die Batterie, die mehr als die Hälfte des Platzes in dem Gerät einnahm. Es fiel Sam schwer, die Begeisterung des Mannes zu teilen. Sie erschien ihm einfältig, wenn nicht gar ein wenig dümmlich.
    »Ich versichere Ihnen, dass da kein Nitropenta mehr drin ist«, beeilte sich Henriksen zu sagen.
    Sam sah ihn mit einem verlegenen Lächeln an.
    »Das ist mir auch lieber so.«
    »Wie Sie sehen können, habe ich die Batterie an ein Elektroskop mit kalibrierter Skala angeschlossen.«
    »Wozu dient das?«
    »Es zeigt mir den Ladezustand der Batterie an.«
    »Wollen Sie sie entladen?«
    »Nein, aber eine Explosion

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