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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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verhindern. Das geht nur, wenn man dafür sorgt, dass der Stromfluss nicht zum Zünder gelangt, was ich mit Hilfe einer EMI erreiche, einer elektromagnetischen Interferenz.«
    Bei diesen Worten nickte Henriksen befriedigt vor sich hin.
    Dann konzentrierte er sich schweigend auf ein ziemlich großes Gerät, das er aus der zweiten Tasche nahm. Er stülpte sich eine Art Ohrenschützer über und gab Sam einen kleinen Plastikbeutel mit zwei unbenutzten Ohrstöpseln aus Schaumstoff.
    »Wenn Sie hierbleiben wollen, empfehle ich Ihnen, die da zu benutzen. Die Wellen, die jetzt erzeugt werden, tun dem Trommelfell nicht unbedingt gut.«
    Auf dem LCD -Bildschirm des Gerätes – Sam vermutete, dass es elektromagnetische Wellen erzeugte – war zu sehen, dass Henriksen die Frequenz immer mehr erhöhte. Bei jeder neuen Einstellung gab er die Werte in das Notebook ein, das an den Kasten angeschlossen war, überprüfte die Anzeige des Elektroskops und gab ab und zu einen Kommentar von sich.
    Wenn das in dem Tempo weitergeht, sind wir in einem Monat noch hier .
    Aber ganz offensichtlich verließ sich Carl Henriksen nicht auf den Zufall. Er war nicht bloß ein einfacher, überdurchschnittlich begabter Elektronikbastler, er ging streng methodisch vor. Erleichtert sah Sam, dass er die Werte, die er eingab, nicht willkürlich aus dem Hut zauberte, sondern der Dokumentation und den von den Technikern und Entwicklern von Med’Israel zur Verfügung gestellten Laborberichten entnahm.
    Mit einem flüchtigen Blick erfasste er ein paar Ziffern und Begriffe: Die stärksten Interferenzen traten offensichtlich in einem extrem hohen Frequenzspektrum auf, insbesondere zwischen 24 und 30 Gigahertz. Diese Frequenzen des Ultrakurzwellenbandes kamen gewöhnlich bei Metalldetektoren an Flughäfen oder militärischen Radarstationen zum Einsatz, nicht aber bei Alltagsgegenständen.
    Mit einem Mal spielte die Digitalanzeige verrückt, der Wert sackte ohne Henriksens Zutun schlagartig von 24,132 Gigahertz auf 3,542 Kilohertz. Trotz der Ohrenschützer drang ihnen ein durchdringender Pfeifton in die Ohren. Gleichzeitig vibrierte in Sams Tasche Liz’ Sectera.
    Ein rascher Dreh am Einstellknopf nach links machte der quälenden Rückkopplung ein Ende.
    Henriksen fluchte laut: »Verdammt und zugenäht! War Ihr Mobiltelefon etwa eingeschaltet?«
    »Ja …«
    »Machen Sie das mit Absicht? Sie wollen wohl, dass wir beide taub werden!«
    Kleinlaut nahm Sam das Telefon aus der Tasche und ging, so schnell er konnte, nach nebenan.
    Die Nummer des Anrufers war unterdrückt und offensichtlich auch nicht in Liz’ Verzeichnis enthalten.
    »Ich bin’s, Rob …«
    »Wie sieht es aus?« Angst drückte Sam die Kehle zu.
    »Sie verliert immer noch Blut …«
    Was soll ich dazu sagen? Meine Kleine … meine Grace verblutet .
    »Der Arzt der Feuerwehr hat es mit einer Bluttransfusion versucht«, fuhr sein Vorgesetzter fort, »aber das ist bei einem, der ständig bewegt werden muss, nicht so einfach. Wie weit bist du mit deinem verrückten Wissenschaftler?«
    Beklommenes Schweigen war die ganze Antwort. Vor seinem inneren Auge sah Sam mit einem Mal Grace’ rosa Schuhe. Die Blutflecken darauf hatten die Gestalt welker Blüten.
    »Sam? Bist du noch dran?«
    »Ja.«
    Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, um sich zu fassen. Es war nicht der richtige Augenblick, schlappzumachen. Sie brauchte ihn. Auch aus der Ferne. Gerade aus der Ferne. Die Lösung war in Reichweite. Es hing alles von ihm und diesem verrückten Professor im Nebenraum ab.
    »Wie weit seid ihr?«
    »Er kommt langsam voran. Das ist ganz schön knifflig, aber der Mann weiß, was er tut.«
    Mit einem Mal öffnete sich die Tür, und der IARPA -Experte kam herein. Aus seinem Pferdeschwanz hatte sich eine blonde Strähne gelöst und hing ihm in die Stirn. Flüchtig kam Sam der Gedanke an Liz, doch dann wandte er sich wieder der Gegenwart zu.
    »Vielleicht hab ich was!«, sagte der Wikinger knapp.
    »Rob, ich mach Schluss.«
    Er folgte Henriksen.
    »Wenn man eine Frequenzskala absucht, fängt man normalerweise unten an, nicht wahr?«
    »Ja …«
    »Nun, Ihr unfreiwilliger, kleiner Eingriff hat mich auf den Gedanken gebracht, am oberen Ende der Skala anzufangen, bei den höchsten Frequenzen.«
    »Warum?«
    »Oberhalb von dreißig Gigahertz beginnt der Frequenzbereich, mit dem Satelliten arbeiten.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen folgen kann …«
    Seine Augen glänzten vor Erregung.
    »Das ist doch klar! Die

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