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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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glauben, dass es hier nichts Dringenderes zu tun gibt, was?«
    Noch im gleichen Moment wählte sie auf ihrem Smartphone eine gespeicherte Nummer und drückte rechts unten auf eine rote Taste. Am anderen Ende wurde das Gespräch unverzüglich entgegengenommen.
    »Ja … McGeary für Minister Jefferson. Ich spreche auf der verschlüsselten Leitung. Gespräch mit Vorrang.«
    Sam war zwei Schritte auf sie zugegangen und legte jetzt eine Hand auf den roten Ärmel. Er wollte den großen Abstand überwinden, der zwischen ihnen lag.
    »Liz …«
    Ungerührt führte sie ihr Gespräch weiter.
    »Guten Tag, Mr. Jefferson. Hier Elizabeth McGeary. Ich bin am Union Square. Es wäre mir recht, wenn Sie dem Vertreter des FBI bestimmte Dinge klarmachen könnten. Er verhält sich ein wenig störrisch , wenn Sie verstehen, was ich meine …«
    »Liz … ich muss mit dir sprechen«, sagte Sam mit Nachdruck.
    »Ja, gewiss. Ich gebe Ihnen Mr. Benton.«
    Der ergriff wortlos das Telefon, das sie ihm hinhielt.
    Eine widerspenstige, helle Strähne fiel ihr langsam und anmutig auf die Wange. Eine jugendlich wirkende Strähne.
    Sie wandte sich unwillig auf dem Absatz um, als wollte sie dem aufdringlichen Kerl an die Kehle fahren, der ihren Vornamen vor sich hinstammelte. Ihre Gesichter waren keine Handbreit voneinander entfernt.
    »Was willst du? Langweilst du dich, weil es letzte Nacht bei euch im 6. Bezirk nicht genug Taschendiebstähle gegeben hat?«
    Liz hatte sich kaum verändert. In ihren blassblauen Augen lag die gleiche Entschlossenheit, die er von früher kannte. Die wenigen Falten hier und da, die zu überschminken sie offensichtlich nicht für der Mühe wert hielt, verliehen ihr in seinen Augen einen neuen Reiz.
    Sie presste die Lippen zusammen und besann sich. Allein die Schärfe in ihren Worten verriet, dass sie in all den Jahren das Interesse an ihm nie ganz verloren hatte. Dass sie, die mit den Spitzen der Regierung auf Du und Du stand, wusste, wo er Dienst tat, bewies, dass sie ihn nicht aus den Augen gelassen hatte.
    »Entschuldige, wir stehen ziemlich unter Druck wegen dieser Sache hier.«
    Sam wies auf den Verband an seinem Kopf. »Ich war dabei, als es passiert ist. Unten im Bahnhof.«
    »Hier …?«
    »Wenn Ihre Durchlaucht mir einmal ganz kurz das Ohr leiht … Ich habe Informationen für dich.«
    Einige Schritte weiter wurde Benton gerade zusammengestaucht. Er begnügte sich damit, ein ums andere Mal kleinlaut und zerknirscht »gewiss« zu sagen, doch sein angewidertes Gesicht sprach Bände.
    Es war das erste Mal seit seiner Gründung im Jahr 2002, dass das als »Heimatschutzbehörde« bekannte Ministerium für Innere Sicherheit dem allmächtigen FBI bei einer Untersuchung als federführend vor die Nase gesetzt worden war.
    »Verdammt, Sam … du siehst ja wirklich ziemlich mitgenommen aus.«
    Sie streckte die Hand nach seiner Wunde aus, die er der freundschaftlichen Geste im letzten Augenblick entziehen konnte.
    »Ach, das ist nichts weiter … Ich verfolge eine interessante Spur«, raunte er ihr zu. »Jemand aus dem Viertel hier hat sich verdächtig verhalten. War zum fraglichen Zeitpunkt genau im Epizentrum.«
    »Komm mit!«, sagte sie leise.
    Sie zog ihn bereits am Arm beiseite, als Bentons Stimme sie wie mit einem unsichtbaren Band zurückhielt. »Liz! Nebraska Avenue will Sie noch einmal sprechen. Ganz offensichtlich …«
    Ohne ein Wort des Dankes nahm sie ihr Telefon entgegen, wie man bei einem Spiel am Strand einen Ball auffängt.
    »… hat es in einem Außenbezirk von Houston einen weiteren Vorfall gegeben. Vor drei Minuten.«
    »Was ist passiert?«
    »Ein Flughafen-Zubringerbus ist ohne erkennbaren Grund in die Luft geflogen.«
    Sie sah ihn verblüfft an und konzentrierte sich dann auf den Anruf.
    »Hier McGeary. Wie viele Opfer hat es in Houston gegeben?«

9 UHR 40 – WASHINGTON DC – WEISSES HAUS – OVAL OFFICE
    Stanley Cooper hatte das Oval Office noch nie leiden können, weder früher als Besucher noch jetzt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Mittlerweile war seine Abneigung sogar noch größer geworden, weil er genötigt war, einen großen Teil seiner Tage dort zu verbringen. Die kalte Pracht, die bedrückende Einrichtung, der Mythos der Kennedys, der an jedem Kissen und jedem Möbelstück klebte, verursachten ihm ebenso Übelkeit wie die vergilbten Sofabezüge oder das strahlende Blau des Teppichbodens.
    All das hätte er beim Einzug ins Weiße Haus am liebsten geändert, zusammen

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