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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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das nicht einfach so hinnehmen, sagte ich mir. Mila musste erfahren, was für ein Horror sich hier verbarg. »Du handelst also mit Frauen«, sagte ich. Piet sah mich stirnrunzelnd an, nachdem ich nur gesagt hatte, was ohnehin offensichtlich war. Ich hoffte, dass Mila noch zuhörte. Sobald wir die Schlosserei verlassen würden, konnte Mila diese Frauen retten. Doch das würde mich auch in Gefahr bringen. Ich war der Neue – wenn diese Operation scheiterte, war ich geliefert. Sie würden mich dafür verantwortlich machen und mich auf der Stelle erschießen.
    Nein, so durfte es nicht kommen. Ich brauchte eine Lösung, und zwar schnell. Ich brauchte einen Sündenbock.
    »Welche willst du? Die Rothaarige?«
    Fünf abscheuliche kleine Worte. Die Rothaarige war ungefähr siebzehn, und ich sah, wie ihre Unterlippe vor Angst und Entsetzen zitterte.
    »Schlag sie nicht ins Gesicht oder auf die Titten«, warf einer der Zwillingsbrüder ein. »Du kannst sie auspeitschen – aber nur hinten auf die Beine, da sieht’s keiner.«
    »Nein, danke«, sagte ich.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Piet lachend. »Sie sind reife Früchte. Pflück dir eine. Wir nehmen uns jeder eine. Wo wir ja jetzt Freunde sind. Und wir lassen uns nicht hinterher in den Arsch stechen wie der doofe Djuki, stimmt’s?« Er lachte laut, und die Frauen erschauderten. Ich bemühte mich, nicht daran zu denken, was er schon mit ihnen getan hatte, was er noch mit ihnen tun würde, wenn ich sie in seiner Gewalt ließ. Er stieß diejenige, die ihm am nächsten war, mit seinem Wakizashi an, und sie brach in Tränen aus.
    Ich sah auf Piets Hals und dachte daran, auf welche Weise ich ihm das Genick brechen würde.
    Nic war uns gefolgt, um zu beobachten, wie ich diesen unmenschlichen Test bewältigen würde.
    »Ich bin Geschäftsmann«, sagte ich. »Ich geb mich nicht dazu her, die Ware zu probieren. Das können die Schläger machen.«
    »Was?« Das gefiel Piet gar nicht. Ich deutete damit an, dass er kein Boss war, sondern nur ein Schläger. In seinem Blick sah ich die Wut hochkochen. Er trat von den verängstigten Frauen zurück, und das Schwert funkelte im schwachen Licht aus dem Gang.
    »Das meinst du doch nicht ernst«, sagte ich. »Willst du mich damit testen? Ob ich bereit bin, ein Mädchen abzurichten?«
    Piets Mund zuckte.
    Eine der jungen Frauen – die Rothaarige – blickte zu mir auf. Ich hatte Englisch gesprochen, vielleicht hatte sie es verstanden.
    »So kannst du nicht mit ihm reden«, warf Nic ein. »Was ist los mit dir?« Ich hörte die Anspannung in seiner Stimme und sah ihn an.
    Im Moment stand ich gerade erst an der Schwelle – ich gehörte noch nicht wirklich dazu, und das musste sich ändern. Wenn ich Nics betrügerisches Spiel mitspielte, würde ich nie an Edward herankommen. Wenn ich es nicht tat, hatte ich ein Problem mit Nic; der Typ war unberechenbar. Nic brauchte ich nicht. Ich brauchte Piet.
    Ich lächelte Nic ein letztes Mal zu. Er war ein Mann, der seine Freunde verriet, und ein Dreckskerl, der unschuldige Kinder für seine Geschäfte benutzte. Mein Weg durfte ruhig mit seinen Knochen gepflastert sein.

48
    »Ich will bei euch rein«, sagte ich zu Piet. »Aber zu meinen Bedingungen.« Dann drehte ich mich um und versetzte Nic einen wuchtigen Tritt ins Gesicht. Er ging zu Boden. Er sollte keine Gelegenheit zum Reden haben, also ließ ich einen zweiten Fußtritt folgen, genau in seine Kehle. Nicht hart genug, um ihn zu töten, aber doch ausreichend, um ihn für eine Weile zum Schweigen zu bringen.
    Piet hatte eine Pistole gezogen und auf mich gerichtet, noch bevor mein Fuß wieder am Boden war. Es war immerhin gut zu wissen, dass er mehr hatte als dieses lächerliche Schwert. Die Frauen schrien und drückten sich an die Wand; ich hob beschwichtigend die Hände.
    »Er ist dein Problem – nicht ich.« Ich deutete mit dem Fuß auf Nic, der am Boden lag und keuchende Laute von sich gab. »Er will dich hintergehen. Er will deine Operation übernehmen.«
    »Raus hier.« Piet deutete mit der Pistole zum Gang und schrie die Frauen an, still zu sein. Einige schluchzten noch, andere flüsterten einander etwas zu. Er zeigte auf Nic. Ich zog Nic, der völlig groggy war, auf die Beine und schleifte ihn in den Hauptraum hinüber. Die Zwillingsbrüder eilten ebenfalls heraus, und Piet schloss die Tür ab. Für fünf Sekunden war ich allein mit Nic, doch das genügte mir – dann schlossen Piet und die Zwillingsbrüder zu uns auf.
    »Welches Problem

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