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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Chance.
    »Ich kann mich da leider an überhaupt nichts erinnern«, sagte Julia daher, »aber du kannst das meinetwegen noch einmal im Detail nachprüfen.«
    Sogleich hellte sich Kaufmanns Miene auf. »Danke, ich werde das sofort angehen!« Sie klatschte in die Hände, dann wandte sie sich an Hellmer. »Frank, hast du gehört?«
    Seine Zigarette hatte Hellmer in einem leeren Kaffeebecher versenkt. »Bin schon da.«
    Ein letztes Mal suchte Sabine Kaufmann den Blick ihrer Kollegen, insbesondere Julias, als sie sagte: »Hör zu, ich weiß das zu schätzen, wirklich. Ihr könnt mich jetzt alle für verrückt erklären, das würde ich keinem krummnehmen, aber ich würde euch hier und jetzt auf die Bibel schwören, dass dieser verdammte Song auch damals am Mason-Tatort lief!«
    Danach löste sich die Versammlung auf.
    Zwei Stunden später, Julia Durant hatte sich gerade zwei ihrer persönlichen Kaffeetassen geholt, eine davon am Automaten befüllt und die andere in Bergers Regal geräumt, betrat Doris Seidel das Büro durch die offen stehende Tür.
    »Hast du einen Moment für mich?«, fragte sie. Julia nickte, und ihre Kollegin setzte sich mit einem erleichterten Seufzen, als hätte man ihr eine Last von den Schultern genommen.
    »Na, erste Anzeichen von Schwäche?«, lächelte Julia.
    »Ach, eigentlich nicht«, antwortete Seidel, »es ist diese Hitze, die mir zu schaffen macht. Aber was soll ich mich beklagen, bevor ich richtig an Gewicht zulege und dicke Beine kriege, ist ja schon Herbst. Es nervt mich halt nur, nicht mehr in den Außeneinsatz zu dürfen.«
    »Das verstehe ich«, seufzte nun auch Durant. »Glaub mir, das verstehe ich nur allzu gut.«
    An und für sich hätte Berger ja auch Doris für diesen Job abkommandieren können, dachte sie, riss sich dann aber zusammen. »Erzähl mal, wie weit bist du denn jetzt genau?«
    »Sechzehnte Woche. Die Frauenärztin ist rundum zufrieden, ich gehöre halt mit siebenunddreißig schon zur Risikogruppe, sagt sie, aber der kleinen Krabbe da unten drin geht es prächtig.«
    Mit verliebtem Blick streichelte sie den Bauch und Julia versuchte krampfhaft, etwas zu erkennen. Doch selbst wenn Doris tatsächlich, wie sie letzte Woche erst erzählt hatte, zwei Kilo zugenommen hatte, dann waren sie so gut verteilt, dass es nicht auffiel. Die helle, luftige Leinenhose und die weiße Bluse jedenfalls ließen keine Rückschlüsse auf die Schwangerschaft zu.
    »Du siehst super aus«, sagte Julia. »Wie lange bist du denn noch im Dienst?«
    »So wie es aussieht bis Mitte Oktober«, sagte Doris.
    »So früh schon?«
    »Na ja, der Mutterschutz beginnt am zehnten November, ich habe noch einige Überstunden und fünfzehn Urlaubstage. Rechnerisch dürfte wohl am fünfzehnten Oktober mein letzter Arbeitstag sein.«
    »Wirst mir fehlen, glaub mir, aber ich freu mich für euch.«
    »Danke«, sagte Doris und wirkte fast ein wenig verlegen. »Peter ist auch schon ganz verrückt, würde es hier aber wohl nie zeigen. Doch das kommt noch, glaub mir, bald hängt er kleine Schuhe an seinen Innenspiegel.«
    Die beiden lachten, dann wurde Doris wieder ernst. »Aber genug davon, ich habe etwas Wichtiges für dich. Check mal deine Mails bitte.«
    Julia Durant wackelte an der kabellosen Maus, um den Bildschirmschoner zu unterbrechen, und öffnete ihren Posteingang. Unter einer internen Rundmail an alle Dienststellenleiter und der Einladung zu einem langweiligen Sommerfest war eine E-Mail, weitergeleitet von Seidels Adresse, mit der Betreffzeile Re: FW: [AW:] [FW:] Stimmanalyse Seidel K 11/2011_19_07
    Die Großbuchstaben wiesen darauf hin, dass die ursprüngliche E-Mail zuerst von einem Empfänger an einen anderen Adressaten weitergeleitet worden war. Dieser hatte dem Empfänger geantwortet, und die Antwort war dann an Doris Seidel geschickt worden. Netterweise hat Doris den Inhalt auf das Wesentliche gekürzt, dachte Julia, als sie die Zeilen überflog.
Liebe Doris,
ich habe die Kollegen der Computerforensik zu Rate gezogen, weil wir mit der Aufnahme nicht weiterkamen. Anbei unser Mailwechsel und eine neue Sounddatei zum Vergleich.
Gruß, Rolf

Hallo,
anbei wie eben telefonisch angekündigt die Aufnahme.
Frage ist, ob man Details über den Sprecher erfahren kann und woher der Notruf kam. Vermutung war, es handelt sich um Aufnahme, abgespielt in Telefonzelle.
Dank Dir!

Hallo Rolf,
wir haben die Aufnahme in verschiedenen Frequenzbereichen analysiert. Es gibt keinerlei Hintergrundgeräusche, der Anruf kann also

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