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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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dem Schwein, ihr erinnert euch, habe ich ein paar Namen, da mache ich heute weiter.« Edda winkt ab, Ernst stimmt zu. »Unsern Pilzsammler habe ich auch noch mal interviewt, ob er noch andere kennt oder gesehen hat, die da oben sammeln, aber Fehlanzeige. Müsstet ihr übrigens mal hinkommen. Die bauen sich ihre Häuser selber. Da waren gestern tierisch viele Leute, alle malochten wie die Kesselflicker, ich glaube, die ziehen dir in vier Wochen so ’n Haus hoch. Wie sah es bei euch aus?«
    »Die Vermisstensache ist schwer.« Edda pult nebenbei mit der Zunge in der Wange. »Ich habe mich mal an die umliegenden Behörden gewandt mit dem, was wir wissen. Unser Opfer ist ja ca. eins fünfundsiebzig, ja?« Ihr Blick fordert Bestätigung.
    »Richtig, von den Kopfspuren bis zu den Scharrspuren der Füße laut Tatortbefund ca. eins fünfundsiebzig.«
    »Eins fünfundsiebzig und ca. vierzig Zentimeter lange, hellblonde Haare. Ich hab das mal so fernschriftlich abgesetzt, im Umkreis von hundert Kilometern, etwa. Da krieg ich nur alte Klamotten. Ich habe das Ganze noch auf Männer erweitert. Dasselbe. Und in der Gesamtdatei wirst du halt totgeschmissen. Das müssen wir spurenmäßig mehr eingrenzen. Ansonsten waren wir noch wegen der Tatortspuren unterwegs.«
    Glowatzki nickt, steckt sich eine an. »Ja, Tatortspuren.« Er inhaliert den ersten Zug ganz tief. Ah, herrlich. »Beim Schloss, dem Pommespapier und der Schale handelt es sich um völlig gängige Massenware. Eigentlich jede Pommesbude benutzt dieses Material. Wir haben zwar mehrere Fingerspurenfragmente, aber keine, die wir durch den Computer jagen könnten. Sobald wir einen Verdächtigen haben, könnten wir was tun. So sieht es eher mau aus. Vom rosa Einpackbogen fehlt eine Ecke, die wir am Tatort nicht gefunden haben, aber wie gesagt, ist Massenware. Die anderen Sachspuren rund um den Tatort sind relativ tot. Wenn wir da nicht noch einen Hinweis kriegen … ,« er zieht eine Fratze. »Die Autospur sieht ganz gut aus, zumindest was den Typ angeht. Es ist relativ wahrscheinlich, dass wir das Fabrikat ermitteln können. Vorausgesetzt, die Spurensicherung hat exakt gemessen. Ja, und dann war es eigentlich schon dreiundzwanzig Uhr.« Er sieht Ernst an, der nimmt sich einen Zigarillo aus der Blechdose, bittet stumm um Erlaubnis, keine Einwände in der Runde.
    »Zuerst haben wir gestern, nachdem wir uns getroffen hatten«, er bläst das Streichholz mit dem ersten Zug aus, die Wolke wälzt sich durch den Raum, »noch mal bei einigen Leuten nachgefragt wegen Thomas Walcher. Da haben wir natürlich die ausgesucht, die bei der ersten Befragung subjektiv polizeifreundlich waren. Viele konnten nichts über ihn sagen, es weiß eigentlich keiner so genau, was der macht. Eigenbrödlerischer Einzelgänger, wohnt auf seinem Hof und lässt sich selten sehen. Hat den Hof übrigens erst vor zwölf Jahren übernommen, soll aus der Stadt gekommen sein, damals. Einer von den Älteren meinte, er habe mal gehört, der sei im Gefängnis gewesen, konnte das aber nicht präzisieren. Da bleiben wir dran. Ansonsten haben wir ja nun schon eine ganze Reihe Leute im Dorf befragt, aber viele wussten gar nichts von dieser Mine, namentlich die Jüngeren. Ein paar konnten noch was dazu sagen, irgendwann ist da mal was versteckt worden, dann auch noch diese Geschichte mit dem Schwein, aber alles eben mindestens zwanzig Jahre her.« Rebecca nickt. »Gesehen hat kaum einer was. Was noch überprüft werden muss, ist die Aussage des Jagdpächters, Dr. Bringewatt. Er selbst war schon ein halbes Jahr nicht mehr im Revier, hat aber in der Zeit verschiedene Begehungsscheine ausgestellt. Damit kann man als Jäger gegen Gebühr im Revier schießen. Wir haben die Liste über Polas schon mal gegenlaufen lassen, und es sind auch zwei mit Akte dabei. Wir sind jetzt dabei, die zu überprüfen.« Routinierter Bursche, ist wirklich zu gebrauchen. »Das ist nur alles extrem zeitintensiv, wäre ein unheimlicher Gewinn, wenn wir wenigstens noch ein Team hätten.« Auffordernde Miene.
    »Wem sagt ihr das, aber ich kann mir ja keine Leute schnitzen. Wenn morgen der zweite Zeitungsartikel raus ist, Sprech ich noch mal mit Helmut. Vielleicht können wir von Thomas zwei Leute übernehmen, und wenn es nur für ein paar Tage ist. Übrigens, das fiel mir eben noch ein. Förster stellen doch solche Holzsammelscheine für bestimmte Waldstücke aus. Vor Jahren hatten wir doch mal diesen Mord draußen am See. Da hatte doch ein

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