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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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sie nicht erkannte. Handelte es sich womöglich um kyrillische Schriftzeichen?
    »Guten Morgen, Diane. Sehen Sie sich das mal an«, sagte Hitchens. »Das könnte ein völlig neues Licht auf die Shepherd-Ermittlungen werfen.«

    Fry nahm ein Foto aus der Akte. Es zeigte die Heckansicht eines roten Ford Escort mit ausländischem Kennzeichen und zersplitterter Heckscheibe. Der Wagen war in einer Garage geparkt, deren Flügeltüren aus Holz halb offen standen. Am Riegel hing ein Vorhängeschloss. Das Einzige, was ihr noch auffiel, war das Landeskennzeichen: BG. Bevor sie überlegte, für welche Nation diese Initialen standen, faltete sie ein Etikett auf, das auf der Rückseite des Fotos befestigt war, und stellte fest, dass es mit einer Überschrift in englischer Sprache versehen war. Das bulgarische Innenministerium.
    Sie zog eine Augenbraue hoch und sah Kessen an, der ihr das Foto abnahm. »Also. Vor einem Jahr wurde in einer Stadt im Norden Bulgariens ein Doppelmord verübt – in einem Ort namens Pleven. Das Auto wurde außerhalb der Stadt am Straßenrand gefunden. Darin befanden sich die Leichen von zwei Personen.«
    »Wer waren die beiden?«
    »Es handelte sich um Dimitar Iliev, dreiundvierzig, und Piya Yotova, vierzig. Iliev war mit einem Kopfschuss getötet worden, und Yotova hatte Schusswunden im Rücken und in den Armen.«
    »War das eine Art von Hinrichtung?«
    Kessen zuckte mit den Schultern. »Die Polizei von Pleven hat am Tatort nach Spuren gesucht, aber nichts gefunden, was zur Identifizierung der Täter beigetragen hätte.«
    »Und was hat das mit Rose Shepherd zu tun?«, fragte Fry.
    »Da sind wir uns noch nicht sicher. Aber es könnte etwas mit Simon Nichols zu tun haben. Europol hat einen Treffer auf den Namen gemeldet. Dort werden heutzutage eine Menge Informationen über grenzüberschreitendes organisiertes Verbrechen gesammelt. Ihrer Datenbank zufolge ist Simon Nichols der Deckname eines bulgarischen Kriminellen namens Simcho Nikolov. Sie schicken uns, so schnell es geht, seine vollständige Akte.«

    Fry tippte auf das Foto. »Ist er ein Tatverdächtiger für die Erschießung in Pleven?«
    »Er war ein Komplize von Yotova, und er verschwand ungefähr zum Zeitpunkt des Doppelmordes. Seitdem fahndet die bulgarische Polizei nach ihm.«
    »Dann könnte er also ein professioneller Killer sein«, merkte Hitchens an.
    »Sieht ganz so aus«, sagte Kessen. »Europol hat uns noch zwei Komplizen von Nikolov genannt: die Brüder Zhivko – Anton und Lazar. Anscheinend waren sie Mitglieder einer kriminellen Bande, die in einen Revierkrieg verwickelt wurde. Der ältere Bruder, Anton, wurde dabei schwer verletzt. Er bekam eine Kugel in die Wirbelsäule und war anschließend von der Hüfte abwärts gelähmt. Die Zhivkos hatten genug Geld aus ihren kriminellen Machenschaften beiseitegelegt, um außer Landes fliehen zu können.«
    »Sagen Sie jetzt nicht, dass die beiden hier sind.«
    »Doch, und zwar hier in Derbyshire. Die Brüder Zhivko haben vor zwei Jahren in Chesterfield ein Elektrogeschäft eröffnet. Nikolov kam her, um zu ihnen zu stoßen. Bislang haben sie sich nichts zuschulden kommen lassen, aber Europol hat den Hinweis weitergegeben, dass die Zhivkos einen Besucher aus ihrer Heimat erwarten – einen Besucher, der ihnen womöglich nicht willkommen ist. In Chesterfield wurde eine Überwachungseinheit für organisiertes Verbrechen stationiert, um die Geschehnisse im Auge zu behalten.«
    »Eine osteuropäische Fehde, die auf unserem Territorium ausgetragen wird?« Hitchens strich sich mit der Hand durchs Haar. Er sah inzwischen nicht mehr so elegant aus wie zu Beginn der Woche. »Wir sollten besser herausfinden, ob sich in der Gegend noch mehr Bulgaren aufhalten. Ich werde als Erstes die Einwanderungsbehörde kontaktieren.«
    Kessen sah Fry forschend an. »Für Sie gibt es auch eine Aufgabe, Diane. Europol hat arrangiert, dass ein Polizist aus
Pleven, der Englisch spricht, als Verbindungsmann für uns fungiert. Er meldet sich im Lauf des Vormittags telefonisch. Und ich möchte, dass Sie sich um ihn kümmern.«
    Fry war entgeistert. »Bei allem Respekt, Sir, aber ich habe genug wichtigere Dinge zu tun, als mich an einer internationalen Zusammenarbeit zu beteiligen – vor allem, wenn nur eine derart fragwürdige Verbindung besteht.«
    »So fragwürdig ist sie gar nicht«, erwiderte Kessen ruhig. »Detective Constable Cooper geht einer potentiellen Spur nach, die zu Simon Nichols führt. Er wohnt genau in

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