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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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können. Ein
großes Gewicht lastete auf seiner Brust und presste ihn ins Bett. Er wusste, dass er sich in jenem undefinierbaren Stadium zwischen Schlaf und Wachsein befand, und verspürte den Drang aufzuschreien, doch seine Lunge wollte ihm einfach nicht gehorchen. Irgendwo in der Nähe sprach eine Stimme zu ihm, die jedoch zu sehr nuschelte, als dass er die Botschaft hätte verstehen können.
    Und dann durchbrach er plötzlich eine Barriere und setzte sich mit einem stummen Schrei ruckartig im Bett auf. Randy floh von seiner Brust, und sein verärgertes Miauen füllte das Schlafzimmer.
    Cooper stellte fest, dass er schwitzte und Herzklopfen hatte. Außerdem spürte er einen stechenden Schmerz im Arm. Fühlte es sich so an, wenn man einen Herzinfarkt hatte? Sollte er den Notarzt rufen oder einfach abwarten, was passierte? Er war erst dreißig – zu jung, um an Herzversagen zu sterben.
    Er brauchte ein paar Minuten, um sich zu beruhigen. Als er wieder langsamer atmete, schaltete er das Licht an und nahm seinen Arm in Augenschein. Er entdeckte, dass er mit kleinen Krallenspuren übersät war, wo seine Katze ihn im Lauf der Nacht gekratzt hatte. Wenn die Haut aufgeritzt war, würden sich die Kratzer entzünden. Die Krallen einer Katze waren nie ganz sauber.
    Das Murmeln, das er gehört hatte, hätte ebenfalls die Katze gewesen sein können. Oder der Regen, der auf das Dach des Wintergartens trommelte. Es musste zu regnen begonnen haben, während er geschlafen hatte.
    Eine halbe Stunde später ließ der Regen nach, und schließlich hörte er ganz auf. Zu diesem Zeitpunkt saß Cooper bereits in der Küche, mit einer Tasse Kaffee auf dem Tisch, und wartete darauf, dass das erste Licht durch die Fenster sickerte.
     
     
    Es wurde gerade erst dunkel, als er den Anruf erhielt. »Du weißt, was du zu tun hast, Johnny. Es ist Zeit.«

    Er brauchte keine Fragen zu stellen. Er erkannte die Stimme sofort, und wusste, dass er ihren Anweisungen zu folgen hatte. Und er musste es jetzt tun. »Ja, es ist Zeit. Es ist Zeit.«
    Ihm war ein Gedanke durch den Kopf gegangen, den er nicht ganz begriffen hatte. Zu viel lenkte ihn ab und brachte ihn durcheinander, das war das Problem. In manchen Augenblicken hatte er beinahe freie Sicht auf ein mentales Trugbild, das es im Auge zu behalten und zu deuten gegolten hätte. Seine Gedanken waren verknüpft, doch die Verknüpfungen waren glitschig, sodass sie seinen tastenden Händen immer wieder entglitten. In anderen Momenten war ihm bewusst, dass die Illusion von Bedeutung nichts anderes war als das – eine Illusion. Sie glich einem verschwommenen, veränderlichen Bilderrätsel. Je mehr man sich bemühte, es zu definieren oder scharfzustellen, desto stärker schien sein Inhalt zu verschwimmen.
    Jemand hatte es ihm einmal erklärt. Es hatte geheißen, Zusammenhanglosigkeit entstünde durch den Verlust von Assoziationen, eine Funktionsstörung auf neuro-kognitiver Ebene. Er hatte keine Ahnung, weshalb er sich daran erinnerte, wenn er sich nicht an Dinge erinnern konnte, die am Vortag geschehen waren.Vor allem deshalb, weil er einige der Worte, die verwendet worden waren, gar nicht verstanden hatte.
    Aber vielleicht war genau das der Grund – er erinnerte sich, weil er nicht verstand. Ja, das war möglich. Die Worte besaßen keine feste Bedeutung, die ihm hätte entfallen können. Keine weichen, rutschigen Untertöne, keine schwammige Aussage. Nur Buchstaben und Klänge, sonst nichts.Wie nackte Erde ohne Leben. Keine Menschlichkeit und kein Gefühl hinter den Worten, die ihn hätten verwirren können. Überhaupt keine Stimmen, nur Lärm.
    Doch es war eine Stimme gewesen, die ihn abermals abgelenkt hatte. Er wusste nicht mehr, woran er gedacht hatte, bevor sie ertönt war. So waren seine Gedankengänge – sie wechselten ständig. Sie huschten unentwegt hierhin und dorthin. Ideenflucht. Der Klang dieses Begriffs gefiel ihm. Ideenflucht. Das klang spannend
und kreativ. Es klang, als sei er ein Genie, dessen Verstand über dem aller anderen schwebte, leicht und zerbrechlich, ein kristallener Vogel, der das Licht wie ein Prisma reflektierte, sich vomWind treiben ließ und nie länger als fünf Minuten am Stück dieselbe Richtung beibehielt.
    Er wartete, solange er konnte, und widerstand dem dringlichen Flüstern, bis es unerträglich wurde. Dann verließ er gegen zwei Uhr nachts seine Wohnung, ließ seinen Wagen leise auf die Straße rollen und startete den Motor. Alle Menschen in den umliegenden

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