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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Zugangssystem mit kodiertem Zutritt aus den Gemeinschaftsbereichen.
    Einige der originalen Gebäudemerkmale waren beim Umbau erhalten geblieben, allerdings nicht allzu viele. Gerade genug, um »zeitgenössischer Charakter« als Verkaufsargument benutzen zu können. Nach Lowthers Wohnung zu urteilen, war das Innere des Gebäudes äußerst modern gestaltet worden. Das verstand man unter offen angelegtem Wohnen – ein Durchgang vom Arbeitszimmer zur Küche unter freiliegenden Dachbalken und diagonalen Stützen. Das Apartment bestand komplett aus Chrom und Glas, pastellfarbenen Tönen und einem winzigen Esstisch für zwei Personen, der aussah, als hätte er in einer intimen Ecke eines schicken Restaurants stehen sollen. Ein Problem gab es allerdings: In der Mitte war die Decke hoch, doch wenn man nahe an der Wand gehen und zum Fenster hinaussehen wollte, war es von Vorteil, wenn man ein Zwerg war oder nichts gegen ein paar blaue Flecken hatte. Die Dachschräge war steil. Richtig steil.
    Fry stand in der Mitte des Wohnbereichs und kontrollierte alle Türen, die vom Flur wegführten. Es gab sogar zwei
Schlafzimmer. Was für eine Verschwendung für einen alleinstehenden Mann, was John Lowther ganz offensichtlich war. Sie vermutete, dass er die Einrichtung auch nicht selbst ausgesucht hatte.
    »Es gibt nichts, was unmittelbar von Interesse wäre«, sagte Murfin. »Aber wir haben auf seinem Nachttisch ein Fläschchen mit Tabletten gefunden. Orphenadrin.«
    »Nie gehört.«
    »Ist wahrscheinlich nicht wichtig.«
    »Nein …«
    Fry entfernte sich, blieb dann aber stehen und kam zurück.
    »Was ist los?«, fragte Murfin.
    »Diese Formulierung ›ist wahrscheinlich nicht wichtig‹, die klingt für mich wie irgendwelche berühmten letzten Worte. Du solltest es doch besser nachprüfen, Gavin.«
    »Okay, wenn du meinst.«
    Sie hatte ein seltsames Gefühl, was dieses Apartment betraf. Irgendetwas war da, was sie nicht sehen konnte. In jeder Wohnung und jedem Haus gab es öffentliche Bereiche und private Bereiche. In den Zimmern, bei denen zu erwarten war, dass Fremde sie betraten, wurden die darin befindlichen Gegenstände sorgfältig ausgewählt, um einen bestimmten Eindruck zu vermitteln: anspruchsvolle Bücher, Kunstwerke, eine Sammlung von wertvollem Porzellan. Wenn man allerdings auf dem Weg zur Toilette einen Blick ins Schlafzimmer warf, entdeckte man womöglich die Wahrheit hinter der Fassade – die Schundromane, die SM-Utensilien, die Psychopharmaka auf dem Nachttisch. Oder in diesem Fall vielleicht die Orphenadrin-Tabletten.
    Fry fragte sich, was hinter den Blättern in einem Haus voller Pflanzen wohl lauern mochte, was ein mit Fuchsien und Baumfarnen vollgestellter Wintergarten ihr verraten sollte. Auf dem Weg nach Matlock hatte sie in der West Street angerufen
und darum gebeten, dass die Einzelheiten zu Luannes Adoption bei den bulgarischen Behörden nachgeprüft wurden. Vielleicht würde irgendeine Verbindung auftauchen oder aber irgendeine Ungereimtheit.
    Cooper kam mit einer Flasche Buxton-Quellwasser in der Hand hereinspaziert, als würde er zu Hause in seinem eigenen Wohnzimmer eine Pause einlegen.
    »Worüber denkst du nach, Diane?«, fragte er.
    »Über Henry Lowther.«
    »Keine angenehmen Gedanken, deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen.«
    »Ich habe mich nur gefragt...«
    »Dann behalt es nicht für dich.«
    »Tja, Brian Mullen hat gesagt, Luanne wäre in der Brandnacht nicht im Haus gewesen, weil sie bei ihren Großeltern war. Sie ist nachts ständig aufgewacht, und die Lowthers haben sie zu sich genommen, damit er und Lindsay eine Verschnaufpause bekommen und einmal ein paar Nächte durchschlafen können. So hat er es gesagt.«
    »Klingt plausibel.«
    »Mr. Lowther schien das allerdings nicht gewusst zu haben.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Oh, könnte sein, dass ich mich täusche«, sagte Fry. »Das war nur der Eindruck, den ich hatte, weil er gezögert hat, als ich es erwähnt habe. Und es war meine eigene Schuld – ich habe ihn mit Mullens Version der Ereignisse konfrontiert, anstatt ihn ohne Umschweife zu fragen. Ich hielt es zu diesem Zeitpunkt nicht für wichtig, weißt du.«
    »Wahrscheinlich ist es das auch nicht.«
    »Ich nehme an, du hast recht. Brian und Luanne waren die einzigen Familienmitglieder, die nicht zu Hause waren, als das Feuer ausgebrochen ist. Aber das war bestimmt Zufall, nicht wahr?«

    »Und wie machen wir jetzt weiter, Diane?«, fragte Cooper.
    »Ich habe keine

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