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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Ahnung.«
    »Welche Spuren haben wir, die wir verfolgen können?«
    »Keine, soweit ich weiß.«
    »Gibt es überhaupt keine Hinweise?«
    »Nein.«
    Cooper kippte sich den Rest des Wassers in den Mund und warf die leere Flasche in einen Abfalleimer.
    »Wir lassen uns von dieser Ermittlung auf keinen Fall unterkriegen«, sagte er
    Fry reagierte nicht. Sollte er ruhig denken, dass sie mit zunehmendem Alter abgeklärter wurde, wenn er wollte. Oder dass es ihr einfach egal war.
    »Weißt du, John Lowther hat mich ein bisschen an diese Geschichte erinnert, die du mir erzählt hast«, sagte sie.
    Cooper drehte sich zu ihr um. »Geschichte?«
    »Die über die Frau, die in einem Cottage in der Nähe eurer Farm gewohnt hat, als du noch ein Kind warst.«
    »Die alte Annie?«, sagte Cooper. »Tja, also ich kann da keine Ähnlichkeit erkennen.«
    »Du hast gesagt, sie hätte wochenlang mit niemandem gesprochen und dann viel zu viel geredet, als sie in Gesellschaft war. Als ob sie sich beweisen wollte, dass sie noch in der Lage war, eine Unterhaltung zu führen.«
    Cooper blickte überrascht drein. »Ja, das habe ich gesagt.«
    »Außerdem hast du erwähnt, dass du dich vor ihr gefürchtet hast. Vor ihrem leicht hysterischen Tonfall, hast du gesagt. Daran hat mich John Lowther erinnert.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    »Also, ich habe eine Aufgabe für dich, Ben. Ich rufe nur vorher im Krankenhaus an und vereinbare einen Termin.«
    »Im Krankenhaus?«
    Fry erklärte es ihm. Als Cooper sich bereitmachte, zu gehen, lauschte sie der Stille in dem Apartment, das gut schallisoliert
und weit genug von der Hauptstraße entfernt war, damit kein Verkehrslärm eindringen konnte.
    »Wir müssen John Lowther unbedingt finden«, sagte sie. »Er könnte viel gefährlicher sein als Brian Mullen.«
    Fry wählte die Nummer des Bungalows in Darley Dale, wo sie erst vor einer halben Stunde gewesen war.
    »Mrs. Lowther, wohin könnte Ihr Sohn gegangen sein? Wohin könnte er gerade unterwegs sein?«
    Sie konnte sich vorstellen, wie die Lowthers einander ansahen und überlegten, was sie antworten sollten. Fry rechnete beinahe damit, dass der Hörer an den Ehemann weitergereicht werden würde, doch es war Moira, die sprach.
    »Wenn John allein sein möchte, fährt er gerne hinauf zu den Heights of Abraham.«
     
     
    Eine Stunde später legte Dr. Alexander Sinclair seinen weißen Kittel ab, zog ein Jackett an und verwandelte sich dadurch vom Klinikpsychologen in einen Geschäftsmann. Er nahm an seinem Schreibtisch Platz, schlug eine Akte auf und setzte seine Brille auf.
    »Ihnen muss klar sein, dass das eine Ausnahme ist, Detective Constable.«
    »Die Umstände sind auch eine Ausnahme«, entgegnete Cooper. »Sonst hätten wir Sie nicht um diese Informationen gebeten.«
    »Ja, das haben mir Ihre Vorgesetzten auch schon versichert. Ich stimme diesem Gespräch nur unter der Voraussetzung zu, dass ich ausschließlich im Interesse meines Patienten handle.«
    Sinclair schielte über den Rand seiner Brille, eine Angewohnheit, die Cooper hasste. Er sah dabei aus wie ein missbilligender Lehrer.
    »Wir machen uns große Sorgen um Mr. Lowthers Sicherheit«, sagte Cooper. »Von der Sicherheit derer, die mit ihm in Kontakt kommen könnten, ganz zu schweigen.«

    »Also gut. Es gibt einige spezifische Details in der Krankheitsgeschichte dieses Patienten, auf die ich nicht näher eingehen kann, aber ich kann allgemeine Fragen zu seiner Erkrankung beantworten und Ihnen damit vielleicht weiterhelfen.«
    »Tja, wir wissen bereits, dass John Lowther drei Monate in einer psychiatrischen Station in Leeds verbracht hat.«
    »Das ist richtig.«
    »Wurde er zwangseingewiesen?«
    »Nein, er hat sich in Folge einiger psychotischer Schübe freiwillig einweisen lassen.«
    »Welche Art von Schüben?«
    »Mr. Lowther litt unter auditorischen und visuellen Halluzinationen.«
    »Auditorisch …?«
    »Er hörte Stimmen«, erklärte Sinclair ungeduldig. »Und ›visuell‹ bedeutet, dass er Dinge gesehen hat.«
    »Vielen Dank.«
    Sinclair seufzte und warf einen Blick in die Krankenakte. »Zur damaligen Zeit schien Mr. Lowther unter Halluzinationen von zunehmender Häufigkeit und Schwere zu leiden. Sich selbst einweisen zu lassen war sehr vernünftig von ihm. Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen guten Einblick und wusste, dass er krank war.«
    »Ich bin mir nicht sicher, was Sie mit Einblick meinen, Dr. Sinclair.«
    Sinclair setzte seine Brille ab, was ihn für ein paar Momente

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